Jakob POV
Liam zog sich noch die Hose wieder richtig an, als ich ihn vor die Tür führte und ihn intensiv ansah.
"Du bist ein Sadist.", stellte ich sachlich fest, wartete auf eine Reaktion seinerseits und es dauerte einen Moment, ehe er den Blick senkte und traurig nickte.
"Du wusstest es, oder? Wolltest du anfänglich deshalb kein BDSM in deinem Leben? Weil du Angst hattest, dass du dich in deiner Leidenschaft verlierst, so wie du es eben getan hast?", hakte ich nach und sah, wie die Körperspannung meines Gegenübers immer mehr verschwand, die Schultern herunter sackten und er geschlagen nickte.
"Liam, warum hast du mir das nicht gesagt? Das ist eine wichtige Information, eine wirklich wichtige.", warf ich ihm vor, strich ihm aber gleichzeitig beruhigend über die Schulter.
"Er, habe ich ihn zu sehr... Oh Gott, ich habe es übertrieben... er...", stotterte er nun, als er mich wieder ansah und ich legte nun auch noch meine andere Hand auf seine Schulter, sah ihn frontal an.
"Ich habe das Schlimmste verhindert. Keine Angst. Timmy ist erfahren, er steckt das weg. Aber ihr müsst dringend reden. Du musst ihm gestehen, dass du sadistisch veranlagt bist und dann musst du lernen, mit diesem Bedürfnis umzugehen. Grundsätzlich passt ihr damit super zusammen, aber du kannst nicht einfach die Zügel loslassen und deinen inneren Dom die Kontrolle geben. Das geht schief, denn Sadismus kann sehr hässliche Züge annehmen.", Liam hatte jetzt Tränen in den Augen und er tat mir leid. Er begriff was schief gelaufen war, begriff, dass er die Kontrolle verloren hatte. Und ich war mir sicher, so wie ich ihn bisher kennengelernt hatte, geißelte er sich im Kopf gerade selbst.
"Er wird mich verachten.", kam es leise, doch ich schmunzelte nur leicht.
"Nein, wird er nicht. Im Gegenteil, ich wette er wird begeistert sein, wenn du ihm sagst, dass du tatsächlich darauf stehst. Er wird sicher nur darauf bestehen, dass du, ähnlich wie Harry einst, erst lernst dich zu kontrollieren, ehe er mit dir spielt. Es ist einfach zu riskant, man kann einem Sub wirklich schwere körperliche und seelische Schäden zufügen, wenn man unerfahren ist. Aber auch du kannst lernen. Weißt du, mein Mentor und bester Freund Tom ist wie du ein echter Sadist. Vielleicht sollte ich euch mal zusammen bringen, damit du dich mit ihm austauschen kannst. Ich selbst bestrafe ja auch über Schmerzen, bringe gern meinen Sub an die Grenze aber es ist an der Stelle nicht der Schmerz der mich erregt, sondern dass er sich mir so hin gibt, dass er es gern für mich erträgt. Deshalb wäre es gut, wenn du jemanden Gleichgesinnten hast, der dir Hilfestellung geben kann.", ich lächelte ihn aufmunternd an.
"Aber jetzt gehe erstmal zu Timmy, nimm ihn in den Arm, entschuldige dich bei ihm und dann setzten wir uns oben zusammen und reden noch ein wenig. Ich nehme Luca mit hoch, damit ihr Ruhe habt."
XXX
Liam POV
Als ich in den Raum kaum, sprang Luca sofort auf, lächelte mich schief an und überließ mir dann meinen Timmy, der eingekuschelt unter der Decke lag und mich ein Stück weit unsicher ansah.
"Es tut mir leid.", murmelte ich, ließ den Kopf hängen, als ich auf das Bett zu ihm krabbelte, die Decke hoch hob und mich neben ihn legte.
"Du, es war, ich weiß zu Hause hast du auch schon mal...", stotterte mein Liebster und ich war es nicht gewohnt, ihn in solch einer Verfassung zu sehen.
"Ich, ich muss dir etwas gestehen.", ich zog ihn vorsichtig zu mir in den Arm, legte seinen Kopf auf meine Brust und strich ihm zärtlich durch die Haare. "Es gibt da einen Part ganz tief in mir. Der hat mir schon immer Angst gemacht und deshalb habe ich mich vermutlich auch die ganze Zeit so sehr dagegen verwehrt, aktiver beim BDSM zu werden.", ich schluckte, küsste ihn kurz auf die Haare um mir selbst ein wenig Zeit zu geben, denn ich merkte, dass meine Beherrschung abhanden kam und mir Tränen in die Augen stiegen.
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One way or another - L.S. 3. Teil der Heptalogie
FanficDies ist der dritte Teil der Saga rund um Harry und Louis und der Nachfolger von "Copy of a Copy of a Copy" und "Should I really trust you, again". Harry und Louis wachsen immer weiter in die Elternrolle hinein, doch nicht alles funktioniert so, wie...