Harry POV
Doch anders als ich gedacht hatte, sah er mich irritiert an, drehte langsam den Kopf, als würde er etwas suchen.
"Wir sind alle da. Alles ist gut.", er wurde unruhig, seine Arme, die er nun anfing zu bewegen gingen fahrig über die Decke und in seinen Augen stand die pure Panik.
"Schwester!", rief ich und diese kam sofort, drückte mich zur Seite und sah Louis fest an.
"Ganz ruhig Louis. Sie sind im Krankenhaus. Nicht aufregen.", sprach sie sanft, streichelte über seinen Arm, rückte die Sauerstoffmaske zurecht, doch die Panik schien nicht nachzulassen.
"Linda!", rief sie dann, "Sedierung!" und kurze Zeit später stürmte eine weitere Intensivschwester mit einer aufgezogenen Spritze herein, die sie in den Zugang spritze.
"Alles ist gut. Schön ruhig atmen.", sie drückte Lous Arme nach unten und ich hasste es in dem Moment so vollkommen hilflos zu sein.
Es dauerte noch ein paar Minuten, ehe ihm wieder die Augen zu fielen, das Piepen ruhiger wurde und die Armbewegungen erschlafften.
"Puh.", Schwester Linda lächelte, wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn. "Das sieht ganz verdächtig nach Delir aus.", sagte sie zu ihrer Kollegin diese nickte.
"Dabei ist er noch so jung. Mr. Styles", wendete sie sich jetzt an mich. "normalerweise ist ein Delir eher eine Erscheinung bei älteren Patienten. Dennoch kann es auch mal bei jüngeren nach großen Operationen, wie sie ihr Mann hatte, vorkommen. Wir haben ihn jetzt nochmal sediert, weil er körperlich noch zu schwach für Panikattacken ist. Er soll sich lieber noch ein wenig körperlich erholen, bevor wir ihn wieder in die Realität holen."
XXX
Lottie hatte in der Zwischenzeit Jamie überzeugen können, doch mit nach Hause zu ihnen zu fahren, nachdem der Arzt ihm gesagt hatte, dass sein Daddy noch etwa zwei Tage schlafen würde, ehe er mit ihm reden konnte. Das das so nicht stimmte, sollte der Junge nicht wissen, aber wir waren uns einig, dass er ein derartiges Aufwachen nicht miterleben sollte.
"Gut, wir lassen ihn dann jetzt wieder zu Bewusstsein kommen. Stellen sie sich erneut darauf ein, dass er sie nicht erkennt und Angst bekommt, ja?", der Arzt sah mich an und Jakob, der wieder bei uns war, legte mir eine Hand auf die Schulter.
"In Ordnung.", sagte ich, sah zu wie der Arzt ein Mittel spritze, dass die Wirkung der Beruhigungsmittel aufheben sollte.
Es ging relativ schnell, Louis begann sich erneut zu bewegen und versuchte direkt, die Sauerstoffbrille unter seiner Nase, die inzwischen die Maske ersetzte, abzureissen.
"Na na.", der Arzt griff nach seinen Händen, hielt sie fest und besah sich die Vitalwerte auf dem Monitor. Die Augenlider begannen zu flattern und kurz danach riss Louis die Augen auf.
Hektisch ging sein Blick durch den Raum, blieb für einen Moment auf mir liegen, dann ging er weiter und stoppte bei Jakob.
Ich hielt die Luft an, sah wie Louis etwas sagen wollte. Er hob seinen Arm, den der Arzt los ließ und zeigte auf Jakob. Vollkommen heiser, kaum verständlich sagte er. "Mein Mann!"
Der Arzt sah Louis irritiert an, schüttelte den Kopf. "Gehen sie bitte mal ans Bettende.", forderte er Jakob auf, sodass er sicher sein konnte, dass Louis Jakob tatsächlich gemeint hatte, doch dieser ließ den Blick auf ihm und ich erschauderte, als er dann mit kratziger Stimme wiederholte. "Mein Mann."
Ich hatte gar nicht gemerkt, wie mir die Tränen gekommen waren, hörte den Arzt nur entfernt sagen, dass der Zustand sich normalerweise in Kürze normalisieren würde, doch das begriff mein Herz nicht. Louis hatte mich nicht als seinen Mann erkannt, sein Unterbewusstsein hatte Jakob als solchen festgelegt und es tat mir so unendlich weh.
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One way or another - L.S. 3. Teil der Heptalogie
FanfictionDies ist der dritte Teil der Saga rund um Harry und Louis und der Nachfolger von "Copy of a Copy of a Copy" und "Should I really trust you, again". Harry und Louis wachsen immer weiter in die Elternrolle hinein, doch nicht alles funktioniert so, wie...