Kapitel 52

482 72 9
                                    

Jakob POV

Luca hockte nun vor mir, seine Augen total verweint, am ganzen Körper zitternd. Er hatte das Kuscheltier nicht losgelassen und bevor ich irgendwas anderes tun konnte, zog ich ihn fest an mich, drückte seinen Kopf gegen meine Brust und schaukelte ihn sanft hin und her.

"Luca, mein kleiner Schatz. Ich will doch nicht das du gehst, noch will ich dich aufgeben. Du hast mich komplett falsche verstanden.", versuchte ich es nach einiger Zeit noch einmal leise. "Ich habe einfach nur gedacht, dass wir etwas Neues probieren können, etwas was dir zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht gut gefallen könnte. Wie kommst du nur darauf, dass ich dich nicht mehr will? Ich liebe dich Luca, du bist mein Ein und Alles und nur über meine Leiche würde ich dich je hergeben wollen."

Das Schluchzen verstärkte sich wieder einen Moment, ehe er sein Gesicht von meiner Brust löste und zu mir hochsah.

"Wirklich? Du, du willst nicht das ich gehe?", fragte er und hickste ein paar Mal, verschluckte sich dann und begann zu husten.

"Gott nein! Niemals!", bekräftigte ich noch einmal, küsste ihn sanft auf die Stirn und versuchte uns dann beide in die aufrechte Position zu bringen, damit wir rüber aufs Bett wechseln konnten.

"Aber, aber du willst mich nicht mehr als Sub.", stotterte er erneut, als wir endlich auf dem Bett angekommen waren und meine Knochen mir erleichtert dafür dankten, den harten Fußboden verlassen zu dürfen.

"Das ist Blödsinn. Ich will dich nach wie vor als Sub und wie ich das will. Es ist einfach dieses 24/7 Ding. Du ziehst es nicht mehr konsequent durch und ich auch nicht. Es ist nichts Halbes und nichts Ganzes mehr. Und ich gebe zu, mit dem Ganzen, was um uns herum passiert, ist es mir vielleicht auch gerade ein wenig zu viel.", ich schluckte, weil ich damit eine Schwäche eingestand, die ich eigentlich hatte nie Preis geben wollen.

Luca schien die Worte einen Moment sacken zu lassen und dann sah er mich an, seine kleinen Hände glitten an meine Wangen und er senkte den Kopf.

"Es tut mir leid.", flüsterte er plötzlich und ich war überrascht, über seinen Umschwung.

"Was tut dir denn leid?", fragte ich irritiert, ließ meine Hände um seine Handgelenke wandern, bevor ich Finger von mir löste und dann kleine Küsse auf seine Handflächen hauchte.

"Das, das ich dich so unter Druck setze. Das, das ich nur an mich denke. Du musst immer alles im Auge haben, du hast für alles die Verantwortung, du hast nie wirklich frei im Kopf...", er vergrub jetzt wieder seinen Kopf an meiner Brust, an dem Shirt, was schon ganz feucht von seinen Tränen war.

"Schon in Ordnung.", murmelte ich, musste leicht lächeln, weil er scheinbar erst jetzt begriffen hatte, dass das 24/7 Dom sein, vielleicht auch nicht so einfach war, wie es nach außen schien.

"Vielleicht denken wir beide da noch einmal drüber nach und rede dann darüber, wenn du dich ein wenig beruhigt hast, was hältst du davon?", ich legte meine Arme fest um den Körper auf meinem Schoss und spürte ein Nicken.

"Na siehst du. Komm, lass uns ein wenig hinlegen und kuscheln. Ich glaube das ist das, was wir beide jetzt gut brauchen können, meinst du nicht?", ich griff geschickt nach seinem Nacken, drehte ihn mit ein paar Griffen so, dass er längst im Bett lag.

"Danke, Jakob.", sagte er, drückte sich jetzt fest an mich. Danke, danke das du mich nicht von dir stösst, obwohl ich oft so..", ich legte ihm einen Finger auf die Lippen.

"Psst. Alles ist gut. Ich liebe dich genau wie du bist. Du brauchst dich nicht zu bedanken. Ich bin dankbar, dass ich dich bei mir haben kann. Und nun lass uns ein wenig die Zweisamkeit genießen, ja?", ich strich ihm sanft ein paar Strähnen aus der Stirn, lächelte noch einmal, bevor ich ihn auf die Haare küsste und meine Arme so fest um ihn schlang, dass nicht mal mehr ein Blatt Papier zwischen uns gepasst hätte.

One way or another - L.S. 3. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt