Kapitel 44

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Liam POV

Seit wir aus den Staaten zurück gekehrt waren, hatten Timmy und ich nicht mehr über die dort abgesprochene Vereinbarung geredet und ich hoffte irgendwie, dass sie auch nicht noch einmal zur Sprache kommen würde.

Mir real vorzustellen, dass mein Freund von Jakob dominiert wird, seine Behandlung genießt, macht mich ganz kirre im Kopf.

Natürlich weiß ich, dass Jakob der Letzte ist, der sich zwischen uns drängen wollen würde und sein Angebot uns zu unterstützten hatte ihm innerlich auch einiges abverlangt, das hatte ich sehen können. Trotzdem wollte mein Herz das einfach nicht zulassen. Ich wusste, dass ich es tun müsste, um Timothy auf Dauer bei mir halten zu können, aber ich hatte tatsächlich keinerlei Ahnung, wie ich es überstehen sollte.

"Liam, du bist so schweigsam.", Timmy kam aus der Küche, stellte die von ihm gemachten Sandwiches auf den Tisch und setzte sich neben mich.

"Es ist nichts.", sagte ich, wollte ihn nicht unnötig beunruhigen, doch Timmy wäre nicht Timmy, wenn er da nicht nachgehakt hätte.

"Nichts ist auch etwas, Liam. Sag mir, was bedrückt dich so massiv. Du bist in die gekehrt, sprichst wenig, ziehst dich allgemein vor mir zurück. Hat es mit der Sache in L.A. zu tun?", er sah mich direkt an und ich merkte, wie die Tränen in mir hochstiegen.

Bevor er sie sehen konnte, sprang ich auf, ging zum Fenster und sah in den Garten in dem Bear gerade mit Scooby am toben war.

"Liam.", Timmy Schritte kamen näher und kurz darauf spürte ich, wie der schlanke Körper sich von hinten an meinen drückte, er seine Stirn auf meine Schulter legte.

"Genau davor hatte ich Angst.", sagte er plötzlich. "Das du es zwar mir zu liebe erlauben würdest, aber innerlich nicht dahinter stehst."

Ich schluckte schwer, versuchte alles meine Fassung zu bewahren. Was würde Bear zu einem weinenden Vater sagen, wenn er wieder ins Haus käme?

"Bitte nicht jetzt.", brachte ich verkrampft heraus und Timmy seufzte.

"Dann heute Abend, wenn Bear von seiner Mutter abgeholt wurde.", seine Stimme war ganz warm und sanft.

"Ja, dann heute Abend."

XXX

Bear war gerade von uns verabschiedet worden, da packte mich Timmy direkt und zog mich auf die Couch.

"So, jetzt haben wir Ruhe und du kannst deinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen.", sagte er, bevor er den Tisch ein wenig weg schob und sich dann direkt vor mir hin kniete, seine Hände auf meine Knie legte.

"Sprich mit mir. Bitte.", seine Augen sahen zu mir hoch und schneller als ich es kontrollieren konnte, schossen die Tränen aus meinen Augen und ich schlug die Hände davor.

"Ach Liam.", Timmy streichelte sanft meine Arme, küsste meine Hände und murmelte beruhigende Worte.

"Wenn du es nicht willst, dann lassen wir es. Es ist in Ordnung.", sagte er irgendwann, doch erneut konnte ich nur den Kopf schütteln.

"Nein, nein ich muss damit zu recht kommen.", ich bemühte mich meine Stimme fest klingen zu lassen, aber wirklich Erfolg hatte ich damit nicht.

"Hier muss niemand irgendetwas. Liam, ich liebe dich als meinen Partner. Ich habe noch nie jemanden so sehr geliebt, wie ich dich und ich bin mir sicher, dass du auch der Mensch bleiben wirst, der für immer an meiner Seite bleibt. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir reden und du nicht Dinge für mich tust, die dich letztlich fertig machen.", seine Stimme war klar und überzeugend, doch ich wusste, ich wusste tief in mir, dass wenn ich ihm das Spiel mit Jakob versagen würde, er irgendwann gehen würde.

One way or another - L.S. 3. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt