Kapitel 53

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Harry POV

Der tosende Applaus wollte und wollte nicht verebben. Wir hatten inzwischen die 5. Zugabe gespielt und Louis war bereits erschöpft auf eine der Boxen gesackt, Schweiß stand auf seiner Stirn und trotzdem strahlte er glücklich in die Menge, die uns einfach nicht von der Bühne lassen wollte.

"Was sollen wir nur mit euch machen?", fragte Liam in die Menge und es war verrückt, aber innerhalb kürzester Zeit bildete sich ein gigantischer Sprechchor der skandierte "Bleiben, bleiben, bleiben."

Es war schon rührend und trieb mir die Tränen in die Augen, doch es musste irgendwann vorbei sein und so verständigte ich mich mit Niall, Liam und Louis mit den Augen und wir traten gemeinsam Hand in Hand an den Bühnenrand.

"Auch wenn Ihr die besten Fans der Welt seid. Irgendwann ist jedes Kapitel einmal zu Ende. Ihr habt uns über Jahre begleitetet, von der Jugend, bis zum Erwachsensein. Drei von uns sind jetzt Väter und der Vierte arbeitet daran.", sagte Louis verschmitzt grinsend und sah zu Niall. Das Publikum lachte.

"Wir sind euch für jeden Augenblick dankbar, für euren Support, für eure Liebe. Aber es ist jetzt an der Zeit in unser eigenes privates Leben zurück zu kehren. Wir wünschen uns einfach ein wenig Ruhe und Normalität, aber wenn ihr uns auf der Straße treffen solltet, sind wir natürlich immer gern für ein Foto oder für ein Autogramm für euch da, sofern ihr unsere Privatsphäre respektiert.", führte er fort und wir nickten.

"Wir lieben euch und wünschen Euch, Euren Familien und Freunden nur das Beste. 1 D wird in unseren Herzen immer weiterleben, denn wir sind eine Familie. Passt auf Euch auf!", damit verbeugten wir uns noch ein letztes Mal und gingen dann alle mit Tränen in den Augen zum Rand der Bühne.

Jamie, der scheinbar doch zum Schluss am Bühnenrand gestanden hatte, stürzte  mit seinem Bären im Arm auf uns zu und in das Scheinwerferlicht hinein. Sofort wurde sein Name geschrien und seine Augen wurden immer größer. Erst jetzt konnte er scheinbar richtig die tosende Menge ausmachen, die nach ihm rief.

"Sie kennen meinen Namen?", fragte er mich, als ich ihn auf dem Arm herum wirbelte.

"Ja, den kennen sie.", gab ich zurück und war von der Euphorie des Abends noch verblenden und so fragte ich ihn. "Willst du ihnen noch schnell hallo sagen?"

Er sah einmal unsicher zur skandierenden Menge und sagte dann mutig. "Ja, das möchte ich."

Louis, der erst mitbekam was passierte als wir schon auf dem Weg zurück zum Bühnenrand waren, sah mich ungläubig an, schüttelte den Kopf, doch da war es schon zu spät.

Ich stand mit meinem Sohn auf dem Arm am Bühnenrand, die Stille die sich plötzlich über das Stadion legte, war schon fast unheimlich und Jamie drückte sich und seinen Bären fest an mich.

Meine Hand griff das Mikro auf dem Ständer und ich hielt es zwischen meinen Sohn und mir.

"Ich denke, ihr versteht uns besser, wenn ich euch einen der größten Gründe für das Ende von 1 D präsentiere.  Unseren geliebten Sohn Jamie, bitte verschreckt ihn nicht. Er ist ein 12 jähriger Junge und sehr schüchtern. Sag ruhig hallo.", er griff  mit zitternden Fingern nach dem Mikro, schluckte.

"Hallo, ich bin Jamie und das ist mein Dad und Mr. Bär.", sagte er leise, doch laut genug, dass ich die "Ohs" und "Ahhhs", im Publikum ertönten.

"Das war toll heute Abend. Ich war das erste Mal bei so einem Konzert und ihr wart echt laut. Das hat mir manchmal ein bisschen Angst gemacht. Aber ich glaube ihr seid trotzdem alle nett.", fing er plötzlich an zu blubbern und ich musste mir ein Lachen verkneifen. Das Publikum dagegen schien vollkommen verzückt.

One way or another - L.S. 3. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt