Kapitel 61

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Louis POV

Es war ätzend. Richtig ätzend! Genervt ließ ich mich aufs Sofa fallen, starrte nach draußen in den Garten. Gut sechs Wochen waren jetzt vergangen, doch noch immer wurde ich wie ein rohes Ei behandelt. 

Das Essen, was Harry oder unsere Haushälterin kochte, war für mich bald ungenießbar. Ständig Fisch, ständig fettarm und natürlich total gesund. Selbst Jamie tat ich inzwischen schon leid und er hatte mir mehrfach, wenn Harry schon draußen war seinen Teller rüber geschoben, damit ich zumindest ein paar Bissen von etwas Leckeres wie Lasagne abbekam.

Leider hatte uns mein werter Herr Mann dann doch einmal erwischt und nicht nur ich, sondern auch Jamie hatten eine ordentliche Ansage bekommen, sodass ich mit dem Kleinen danach in sein Zimmer gegangen war und mich habe den Rest des Tages nicht mehr blicken lassen.

Matt, der Personaltrainer kam auch jeden Tag und fand ich es am Anfang noch klasse, ein wenig Sport machen zu dürfen, ging es mir inzwischen auch gegen den Strich. Jeden Tag nur auf dem Ergometer sitzen, mit den Elektroden auf der Brust, danach ein bisschen Bällchen hin und her werfen. Das war ja eher wie bei den Rentern. So würde ich nicht fit werden.

Während ich so brummelnd vor mich hin sinnierte, Jamie im Unterricht bei Jakob saß und Harry unterwegs war, klingelte es an der Tür.

Da niemand weiter da war, öffnet ich und sah mich einem Paketboten entgegen, der mir ein selbiges entgegen hielt, was ich irritiert entgegen nahm. Ich hatte nichts bestellt und ich wusste auch nicht, dass Harry irgendwas geordert hatte.

"Danke.", sagte ich nur, drückte dem Boten schnell noch ein paar Pfund in die Hand und nahm dann das Paket mit in die Küche.

Wir standen beide als Empfänger drauf, also öffnete ich den Karton und schluckte, als ich sah, was dort drin lag.

XXX

Jakob POV

Die Jungs machten wirklich ihre Sache toll und es machte mir tatsächlich noch mehr Spaß die beiden zu unterrichten, als eine ganze Klasse fast erwachsener Menschen.

Neben Phil sollte in Kürze auch noch der Nachbarsohn von Harry und Louis mit dazu kommen und ich hatte absolut nichts dagegen. So konnten sie auch gut mal in einer Kleingruppe Themen gemeinsam erarbeiten und ich konnte damit die Handlungskompetenz, die Entscheidungskompetenz und vor allem die Sozialkompetenz steigern. 

"Jakob, es gibt doch in London das Naturhistorische Museum.", sagte Phil, als wir gerade über das größte Säugetier der Erde sprachen. "Da ist ein Blauwal ausgestellt in Lebensgröße. Könnten wir da nicht mal hin und uns das anschauen?"

Sofort leuchteten auch die Augen von Jamie und ich lächelte, kratze mir am Kopf. Die Idee war grundsätzlich super, aber ob ich gefahrlos mit den Kindern losfahren konnte? 

"Ich werde das mal mit euren Eltern besprechen. Die Idee finde ich aber großartig, Philipp. Das wäre mal eine schöne Exkursion und da gibt es sicher auch neben dem Blauwal eine Menge für den Unterricht zu entdecken.", sagte ich und in dem Moment sah ich Louis blasses Gesicht zur Tür hinein schauen.

"Kannst, kannst du mal kurz kommen.", hörte ich ihn leise und ich nickte, sah die Jungs an.

"Natürlich. Jungs, ich möchte das ihr in der Zeit nochmal alle Fakten gemeinsam aufschreibt, die wir über den größten Säuger zusammen gesammelt haben. Wenn ich zurück komme, gehen wir das noch einmal durch und danach machen wir dann erstmal Pause."

XXX

Ich folgte Louis in die Küche und er deutete nur auf das Paket, was auf der Arbeitsplatte stand.

One way or another - L.S. 3. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt