chapter 13

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Ich klingelte bei meinem Bruder und wartete bis er mir die Tür öffnete. "Guten Morgen, was verschlägt dich denn hier her?". "Morgen", brummte ich und ging an ihm vorbei. "Chris?". "Hm-hm.". Ich ging durch in den Garten und blieb auf der Terrasse stehen. "Mein Auto wurde zerstört.". "Bitte was?". Mein großer Bruder kam zu mir und übergab mir eine dampfende Tasse Kaffee. "Jemand hat gestern Nacht meine Scheibe eingeschlagen, Polizei hat Spuren genommen und Manu ist jetzt auf dem Weg in die Werkstatt und dann zum Baumarkt, Alarmanlage und Sicherheitsschlösser kaufen.". "Ach du scheiße.". Ich nickte und nahm einen Schluck aus meiner Tasse. "Er ist komisch. Er weiß etwas.". "Wer? Manu?". Ich brummte lediglich. "Wieso sollte er?". Ich sah ihn kurz an.

"Er will mich unbedingt ablenken, ihm geht es nach dem Ganzen total gut und dann höre ich, wie er am Telefon jemanden anschreit von wegen 'Das könnt ihr doch nicht machen, seid ihr bescheuert?'". Ich stellte meine Tasse auf dem Gartentisch ab. "Und sich dann zu mir legen, als wäre nichts.". "Na ja, wenigstens habt ihr beide ein Geheimnis.". "Das ist gerade absolut nicht hilfreich Andreas.". Dieser seufzte kurz auf. "Ich weiß doch auch nicht, was ich dazu sagen soll.". Ich ließ meinen Blick über das Gelände schweifen. "Aktuell ist einfach alles komisch, ich weiß auch nicht.". "Moritz hat erzählt, dass die sich in der Schule auf einen Lockdown einstellen. Ich glaube langsam auch, dass uns das treffen wird.". "Schön.".

Sanft streichelte Andreas meinen Rücken. "Was geht in deinem Kopf vor?". "Was verheimlicht er mir? Wie geht es weiter mit diesem Virus?". Ich zuckte die Schultern. "Wie geht es mit mir weiter?". Behutsam drehte er mich zu sich. "Du bist nicht allein.". Seine Augen füllten sich zunehmend mit Tränen, während er unseren Blickkontakt nicht löste. "Tu uns das nicht noch einmal an und dir sowieso nicht. Chris, ich bitte dich. Wenn dir die Situation zu viel wird, dann gib sofort jemanden Bescheid.". Stumm nickte ich. "Wieso weinst du Andy?", murmelte ich und wischte ihm zögernd eine Träne weg. "Du verstehst nicht, was damals passiert ist Chrissy. Du kannst es gar nicht wissen.". Ich nickte leicht und nahm ihn in den Arm. "Es tut mir so leid Andy.". "Du hattest deine Dämonen Chris", murmelte er und drückte mich an sich. "Lass sie nicht wieder an die Macht.". Ich schwieg daraufhin und schloss die Augen.

"Bleibst du ein wenig? Manu kann dich abholen kommen.". Ich stimmte ihm zu und sah ihn an. "Pfannkuchen?". "Pfannkuchen?". "Lotta hat heute frei und wenn sich meine kleine Prinzessin Pfannkuchen wünscht, bekommt sie die natürlich.". Grinsend sah er mich an und ich schüttelte lächelnd den Kopf. "Na komm, Steffi haut mich wenn das noch nicht fertig ist", lachte er und ging voran ins Haus. Ich schrieb meinem Freund schnell eine Nachricht und folgte Andreas anschließend in die Küche. "Und du meinst wir beide in einer Küche geht gut?". "Immer doch.". Lachend krempelte ich die Ärmel meines Sweatshirts hoch und nahm eine Pfanne. "Müssen wir auch putzen nachhern?". "Vermutlich.". Grinsend schaltete ich die Herdplatte an und goß die erste Kelle Teig in die Pfanne.

"Hattest du jetzt eigentlich schon mit Manu über deine Idee gesprochen?". "Die TV-Show?". Er nickte und bereitete noch einmal Teig vor. "Noch nicht, nein. Ich bin noch am Planen wie man das ganze Konzept überhaupt aufbaut, mal sehen. Aber ich beeil mich damit wir das diesen Herbst noch machen können.". "Klingt doch gut. Klär mich nur auf bevor du was durchsetzt.". Lachend nickte ich und drehte mich zu ihm, als mir eine Handvoll Mehl ins Gesicht flog. "Hey!". Lachend hielt Andreas sich den Bauch. "Schneemann!". Ich sah an mir hinab und lachte mit. "Du Arsch!". "Keine Kraftausdrücke Kinder", schmunzelnd kam Andreas Ehefrau in die Küche und strich ihm liebevoll über die Wange. "Er war das.". Grinsend sah mein Bruder zu mir.

"Ach was. Niemals.". "Schatz?". "Ja?". Andreas drehte sich zu Steffi, die ihm ihre bemehlte Hand durchs Gesicht strich. Laut lachend drehte ich mich zum Herd und beobachtete aus dem Augenwinkel wie Andreas seine Frau als Rache abkitzelte. "Papa! Lass meine Mama in Ruhe!". Die zarte Stimme meiner Nichte erklang und sie kam in die Küche gelaufen- "Onkel Chris!". Grinsend kam sie zu mir gerannt und sprang mir in den Arm. "Hey meine Süße", flüsterte ich und strich sanft durch ihr Haar. "Isst du mit uns Frühstück?". Ich nickte leicht. "Natürlich, aber nur wenn du mir noch schnell hilfst.". Eifrig nickte sie und gemeinsam machten wir die restlichen Pfannkuchen. "Sag mal Mama und Papa, dass sie aufhören sollen zu turteln, wir haben Hunger", flüsterte ich an ihr Ohr.

"Mama! Papa! Nich rumturteln, Essen!". Grinsend sah sie mich an und ich hielt ihr meine Hand zum Einschlagen hin. "Kommt Onkel Manu auch noch?". Ich nickte leicht und seufzte leise. "Hast du Streit mit Onkel Manu?". "Nein nein, es ist alles gut. Ich vermisse ihn gerade nur, ja?". Sie nickte und ging sich an ihren Platz setzen. "Ihr sprecht nachher", murmelte Andreas mir ans Ohr und setzte sich ebenfalls. Ich seufzte und wagte einen Blick aufs Handy.

Hey schatz, Auto hat eine neue Scheibe und für unsere Sicherheit ist gesorgt... Ich fahre noch kurz zu meinen Eltern und komme dann rum. Liebe dich!

Straight Against The Feelings - Of Suffering and Joy [Part Two]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt