chapter 85

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P. o. V. Chris

"Hey Paps", murmelte ich leise und setzte mich vor das Grab. "Ich weiß, ist nicht so meine Zeit aber ich muss einfach mit dir reden. Ich weiß nich weiter.". Leicht frierend zog ich den Hoodie höher. "Ich weiß echt nicht mehr, was ich von Manu denken soll. Ich hab mich immernoch nich getraut aber ich hab einfach so eine Heidenangst", flüsterte ich und legte vorsichtig meine Hand auf den Grabstein. "Du hast mir doch sonst auch immer geholfen bei Liebesproblemen Papa.". Leicht zitternd wischte ich mir eine Träne von der Wange und schloss die Augen. "Ich will nicht, dass er mir fremdgeht. Ich will nicht, dass er mir wehtut und wir uns trennen. Ich brauche ihn doch, so sehr Papa. Ich habe noch nie jemanden so sehr geliebt und gebraucht, wie ihn.". Schluchzend zog ich meine Hand zurück. "Ich hab dich so lieb Papa.".

Schweigend blieb ich hier sitzen und hing meinen Gedanken nach bis-

Schnelle Schritte kamen mir immer näher und plötzlich riss mich jemand zu sich in die Arme. "Ich hatte so Angst um dich, hörst du?", flüsterte derjenige an mein Ohr. Andy. Ich musste schmerzlich weinen und krallte mich fest in seine Jacke. Schwer atmend vom Weinen konnte ich mich nicht beruhigen und vergrub laut weinend meinen Kopf an Andys Halsbeuge. Eine zitternde Hand berührte zaghaft meine Schulter. "Es wird alles gut Chris, wir klären alles ganz in Ruhe.". Für einen Augenblick blieb ich an seinen trüben Augen hängen und schloss anschließend voll innerem Schmerz meine Augen.

"Wir bringen ihn heim", murmelte Manu zu meinem Bruder, der mich noch immer schweigend im Arm hielt. "Ich lass ihn nicht los Manuel, vergiss es.". Die pure Verzweiflung stand in seiner Stimme und ich strich kurz über seinen Rücken. "Nimm ihn hoch und ihr setzt euch auf die Rückbank, ich bin eh der Letzte, den er jetzt sehen muss.". Leise schluchzte ich wieder auf und hielt mich noch fester an meinen Bruder. "Vorsicht Chrissy", murmelte er und stand langsam auf. Ich legte meine Beine um seine Hüfte und hielt mich fest. "Bleib heute bei uns Andy. Ich weiß nicht, wie lang wir brauchen um ihn zu beruhigen.". Andy nickte nur und strich kurz durch mein Haar. "Diesmal sind wir alle für dich da.".

Im Auto musste ich seit langem wieder fest eingeschlafen sein. Ich wachte in meinem Bett auf, angezogen in frischen Klamotten und eingewickelt in eine dünne Decke. "Du musst mit ihm sprechen und zwar jetzt, sofort wenn er wach ist!". "Das überfordert ihn doch wenn ich jetzt mit ihm spreche!". "Wann willst du es ihm denn sagen? Mensch Manuel, wegen deines Verhaltens geht's ihm so und es wird nicht besser, wenn er nicht weiß was abgeht.". Ich hörte das schwere Seufzen meines Mannes. "Ich geh ihm erstmal die Medikamente holen, kümmerst du dich um ihn bis ich wieder da bin?". "Natürlich, fahr ruhig. Behalten wir nun einfach die Ruhe, für ihn.". "Danke Andy, wirklich.". Einer der Beiden ging leise die Treppen hinab und verschwand. Zaghaft öffnete sich die Tür zum Schlafzimmer und ich konnte die dunklen Locken meines Bruders erkennen.

"Hey, du bist wach.". Vorsichtig schloss er die Tür und kam zum Bett. "Wie geht es dir? Ehrlich.". Er setzte sich ins Bett und lehnte sich an den Kopf des Bettes. "Komm ran Kleiner", murmelte er. Langsam rutschte ich zu ihm ran und legte mich halb auf ihn, Kopf auf seiner Brust und atmete tief durch. "Besser", nuschelte ich und schloss die Augen. "Es tut mir so unendlich leid, dass ich deine Zeichen wieder übersehen und nicht geholfen habe.". Leicht nickte ich. "Bin dir nich böse Andy. Es ist mir einfach alles zu viel gewesen wieder.". Seine Hand fing an sanft über meinen Rücken zu kraulen, wie damals als wir Kinder waren. "Wieso kam es dazu?". Schwer atmete ich durch und spürte mein Herz augenblicklich wieder rasen. "Chrissy, ganz ruhig.". "Manu.". "Manu?".

"Er hat sich mit einer Frau getroffen und- sie hat ihn Schnu- Schnuckel genannt. Sie sprachen- davon wann er es mir sagt", flüsterte ich schmerzlich und schluchzte leise auf. "Und du hast das gesehen?". Leicht nickte ich. "Ich weiß, dass dir meine Worte vermutlich nicht wichtig sind-", sachte strich er über mein Haar. "-aber es ist nicht das, wonach es aussieht. Manuel wird dir alles erklären sobald du deine Tabletten bekommen und noch eine Mütze Schlaf nachgeholt hast. Ich verspreche dir, alles wird gut.". Tief holte ich Luft und sah hoch zu meinem Bruder. Dunkle Augenringe zeichneten sein Gesicht, welches von Tränen bedeckt war. "Jag mir bitte nicht mehr solch einen Schrecken ein, sag zumindest irgendjemandem wohin du gehst", murmelte er. "Ich versuchs.".

Die Tür unten öffnete sich und leise kam jemand die Treppen hoch. Vorsichtig schob er die Tür auf und linste herein. "Hey.". Leise kam Manu zu uns und setzte sich aufs Bett. "Ich hab hier deine Tabletten Chrissy, zur Beruhigung. Dann kannst du erstmal ganz fest durchschlafen und dich erholen.". Leicht setzte ich mich auf und nahm dankend die Pille entgegen. Ich nahm sie und blickte in Manus Augen. Unendliche Sehnsucht traf auf unglaubliche Verzweiflung.

"Manu", hauchte ich brüchig. Ganz sanft, beinahe unsicher legte er seine Hand an meine Wange. "Ich bin für dich da", hauchte er leise. Ich kam ihm langsam näher und warf mich dann nur noch in seine Arme. Hemmungslos weinend klammerte ich mich an ihn und spürte seine Hände mich fest an sich drücken. "Ich liebe dich Christian, es tut mir so unglaublich leid. Ich liebe dich wie niemand anderen. Schlaf dich aus, ich weiche nicht von deiner Seite und dann klären wir alles", flüsterte er liebevoll und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Schluchzend lehnte ich mich hoch zu Manu und gab ihm einen zärtlichen Kuss, den er sofort erwiderte. Vorsichtig legte ich mich in seine Arme und schloss erschöpft die Augen. "Schlaf gut mein Schatz", murmelte er noch und dann schlief ich in seinen Armen ein.

Straight Against The Feelings - Of Suffering and Joy [Part Two]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt