chapter 16

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Ich ließ die Untersuchungen über mich ergehen, doch als sie mich aufs Zimmer bringen wollten, sträubte ich mich lauthals. "Ich hab gesagt, was ich will und was nicht!". Ich stand auf und riss mir die Infusion ab, die sie mir gerade gelegt hatten. "Christian. Sofort, mir scheiß egal wie.". Der Arzt wechselte einen angenervten Blick mit der Schwester. "Er ist noch im OP.". Ich nickte. "Dann bringen Sie mich hin.". "Nein, ganz sicher nicht. Das können wir nicht bewerkstelligen.". Ich schnaubte. "Dann warte ich vor dem Saal.". Ein genervtes Schnauben folgte, allerdings sagte er nichts weiter. Die Schwester kam zu mir. "Kommen Sie mit.". Ich stand auf und folgte der jungen Frau vorbei am Wartezimmer, wo ich ruckartig stehen blieb.

Sie hielten sich in den Armen, standen dicht beieinander und gaben sich gegenseitig Halt. Er blickte hoch und sah genau in meine Augen, flüsterte ihr dann etwas zu. Zögernd sah sie hoch und ich winkte ihr leicht. "Andy!". Augenblicklich lief sie los und umarmte mich fest. Ich drückte sie fest an mich und vergrub mein Gesicht in ihren Haaren. Ich spürte ihren Körper vom Weinen beben, konnte ihr Schluchzen hören und strich behutsam über ihren Rücken. "Steffi", murmelte ich erleichtert und ließ sie langsam wieder los. "Sie konnten uns vorne nichts sagen, ich wusste nicht was mit dir ist.". "Es ist alles gut, wirklich. Rauchvergiftung und Verbrennungen, Schock.". Sie nickte und streichelte liebevoll meine Wange. "Chris?-".

Ich sah an ihr vorbei zu Manu, der noch immer völlig überfordert am selben Fleck stand. Leicht schüttelte ich den Kopf. "Operation.". Sie nickte etwas. "Können wir hin?". Ich brummte leise und nickte. Sie winkte Manu zu uns, der dann stumm hinter uns herlief. Wir folgten der Krankenschwester durch die Station bis sie uns zu einem weiteren Wartezimmer begleitete. "Ich gebe den Ärzten Bescheid, dass Sie informiert werden.". Ich nickte ihr dankbar zu und setzte mich. Ich spürte noch immer ein Stechen in der Brust beim Atmen, allerdings brachte mir Bettruhe gerade auch nichts. Rasselnd atmete ich durch und fing mir einen besorgten Blick meiner Frau ein. "Schon ok Schatz.".

"Was ist passiert Andreas?". Manu stand noch und ging unruhig hin und her. "Wie konnte das überhaupt-". Sein Handy klingelte und er sah rauf. "Nich euer Ernst", raunte er und ging ran. "Sag mir nicht, dass ihr das wart!". Skeptisch sah ich ihn an. "Nein! Wollt ihr ihn umbringen verdammt?!". Er atmete schwer und strich sich durchs Gesicht. "Vergiss es!". Er legte auf und ließ den Kopf sinken. "Manuel. Wer war das?". Verzweifelt schüttelte er den Kopf und sah mich an. "Ich kanns nicht sagen. Ich darf nicht.". "Wenn es um den Brand geht, sag es mir. Es geht um Chris.". Ich sah die Unsicherheit in seinen Augen. "Sie waren es. Sie haben Spiritus in die Cases gefüllt und er hat dann noch das Feuer entzündet und- und zwei von den Pyroeffekten reingetan.".

Schwer atmend strich er sich durchs Gesicht und schluchzte auf. "Sie wollten ihn umbringen Andreas!". Ich nahm ihn wortlos in den Arm und drückte ihn fest an mich. "Ganz ruhig, hol Luft.". Er beruhigte sich nur schwer. "Wer Manu?". "Malek, Till.". Ich sah ihn an. "Dein Ernst?". Er nickte leicht. "Sie haben gesagt, dass es noch nicht vorbei ist und jetzt passiert das alles. Ich weiß nich wieso, alles nur wegen unserer Beziehung und weil sie gekündigt wurden.". "Du musst das anzeigen gehen.". "Keine Beweise", murmelte er und setzte sich auf einen der Stühle. "Ich weiß nicht mehr weiter. Chris merkt, dass was falsch ist. Ich kann es ihm aber nicht sagen, sonst passiert noch mehr.". Ich atmete tief durch. "Wir müssen sie erwischen Manuel und egal was kommt, Chris muss beschützt werden.". Er nickte und sah mich dankbar an. "Danke.". Ich setzte mich wieder zu Steffi und strich mir durchs Haar. "Wir regeln das Manu. Aber erstmal Chris.".

Ein Räuspern ließ uns aufblicken. "Herr Reinelt wird gerade in den Aufwachraum gebracht. Er wird noch circa eine halbe Stunde brauchen, aber dann verlegen wir ihn und Sie können zu ihm.". "Vielen Dank.". Er winkte ab und verließ den Raum wieder. "Er wollte mich noch warnen. Er muss etwas gesehen haben.". Manu sah zu mir. "Er kam runtergerannt und brüllte mich an von meinem Arbeitsplatz zu verschwinden. Dann krachte es kurz und hinter mir schlugen die Flammen hoch. Er hat mich weggezogen und ein wenig behandelt.". Ich sah aus dem Fenster und seufzte. "Dann gabs den ersten Knall und er flog einige Meter, konnte sich dann nicht mehr bewegen.". Ich schüttelte den Kopf und brach ab. "Schon gut Andy.".

Ich sah hoch. "Ich hab genug davon ihn ständig fast zu verlieren.". Steffi gab mir einen sanften Kuss auf die Wange. "Wir passen jetzt alle ein wenig besser auf ihn auf und sorgen für Sicherheit.". Ich nickte leicht. "Priorität ist absofort Chris.". Auch Manu stimmte dem zu. "Ich kann ihn nicht verlieren, ich liebe ihn zu sehr.". Lächelnd nickte ich leicht. "Er dich auch. Ihr müsst nur wirklich lernen mehr miteinander zu sprechen. Jeder von Euch hat sein eigenes Päckchen zu tragen, besprecht euch und dann könnt ihr euch auch helfen.". Manu stimmte leise zu. "Vielleicht magst du Recht haben Andreas.".

Straight Against The Feelings - Of Suffering and Joy [Part Two]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt