chapter 68

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Laut hustend schrack ich aus dem Schlaf und setzte mich auf. "Hm Schatz", murmelte Manu neben mir und strich zaghaft über meinen Rücken. "Ich geh mir nen Tee machen, hab mich wohl etwas erkältet.". Er nickte und strich kurz über meine Hüfte. "Rufst du mich wenn du was brauchst?". "Natürlich.". Langsam stand ich auf, zog mir was Warmes über und schlurfte in die Küche. Während das Wasser erhitzt wurde, ging ich ins Bad und machte mich etwas frisch. Ein Blick in den Spiegel und ich erkannte, wie blass und schlecht ich tatsächlich aussah. "Fette Erkältung muss natürlich zu Beginn des Jahres kommen, na danke", murmelte ich und ging seufzend zurück.

"Machst du mir fix nen Kaffee?". Ich drehte mich zu Manu, der mich entgeistert ansah. "Schatz, du siehst absolut nicht gut aus. Was hast du?". Er kam zu mir und hielt seine Hand an meine Stirn. "Du hast Fieber honey, geh dich mal hinlegen. Ich bring dir den Tee und Fiebersaft.". Ich nickte leicht und legte mich im Wohnzimmer auf die Couch. Schwer hustend rollte ich mich zusammen. "Fuck tut das weh", nuschelte ich. "Schatz, trink mal was.". Manuel gab mir den Tee und strich liebevoll durch mein Haar. "Was hast du noch alles?". "Kopfschmerzen, mir is kalt und eben Husten.". Ich nahm einen Schluck von meinem Tee und hielt inne. Resigniert schloss ich die Augen. "Holst du mir bitte mein Telefon?". Manu sah mich an. "Klar.".

Er brachte es mir und ich wählte sofort Andreas Nummer. "Guten Morgen, schon so früh auf?". "Andreas, geh bitte direkt einen Corona-Test machen und halt dich fern. Informier mal Enrico, Hilde, Yvonne und Lilly ebenfalls.". "Ich versteh nicht.". Manuel neben mir schien zu verstehen und sah mich unsicher an. "Ich schmecke nichts Andreas. Ich habe starken Husten, Fieber und Schüttelfrost. Ich ruf gleich mal beim Gesundheitsamt an und geh einen PCR-Test machen.". Seufzend strich ich mir durchs Gesicht. "Ist gut. Ich kümmere mich sofort und du sieh zu, dass du den Test machen gehst und dann fernhalten von allen, auch von Manuel.". "Ja Andy", murmelte ich und legte auf. "Ich geh mich anziehen", murmelte ich. "Rufst du einmal im Amt an und dann im Klinikum zum Test?". Manu nickte mir zu und ging mit seinem Telefon in die Küche.

Mühsam zog ich mich halbwegs vernünftig an und kam die Treppen wieder runter. Der Schmerz in meiner Brust engte mir das Atmen ein. "Komm Schatz, wir können gleich los.". Manu zog mir meine Jacke drüber und gab mir eine Maske in die Hand. Ich setzte sie schweigend auf und fing mir dabei den Blick von Manu ein. "Dein Schutz", flüsterte ich und ging voran zu seinem Wagen. "Ich steck mich von mir aus an honey, aber du lässt mich dir helfen.". Ich nickte leicht und stieg ein. Die Fahrt verlief weitestgehend schweigend, ebenso wie der Weg in die vom Krankenhaus ausgesonderte Teststation. "Ich hatte bereits angerufen wegen eines PCR-Tests.". Mein Mann stand vor mir und unterhielt sich mit der Krankenschwester. "Symptome hatte ihr Mann ja beinahe alles, richtig?". Ich nickte nur stumm, während Manuel dies auch verbal weitertrug. "Dann testen wir ihn und behalten ihn auch gleich hier, vorsichtshalber. Sie testen wir auch gleich.". Bereitwillig ließen sowohl Manu als auch ich mich testen.

"Das Ergebnis haben wir morgen vormittag. Wir bringen Sie nun erstmal auf Station und untersuchen Sie genauer.". Manu strich zärtlich über meinen Arm. "Darf ich ihm noch Sachen vorbeibringen?". "Die müssen Sie dann leider an der Rezeption abgeben.". Seufzend drehte er sich zu mir. "Du schreibst mir.". Ich nickte leicht und drehte mich eilig weg als ich kräftig aufhusten musste. Mitleidig lagen alle Blicke auf mir. "Bye bye", murmelte ich Manuel zu und ging bereits zum Gebäude wo mich gleich zwei Krankenschwestern erwarteten. Kurz sah ich mich nochmal nach meinem Mann um und sah dann nur noch die kahlen weißen Wände der Gänge. Behandelt wurde ich wie ein Schwerverbrecher, alles auf Abstand und auch die Untersuchung lief nur grob ab. Letzlich lag ich alleine auf einem kleinen Zimmer und sah an die Decke.

"Darf ich wenigstens telefonieren?!". Ein Arzt, der gerade den Gang vor meinem Zimmer entlang lief, blieb stehen und schaute in mein Zimmer. "Ja, das dürfen Sie.". "Wenigstens was.". Ich hasste Krankenhäuser, dann war ich auch noch alleine und tatsächlich auch noch krank. Ich schrieb kurz Manu, dass soweit alles gut war und rief dann meinen Bruder an. "Hey, wie siehts aus?". "Bin im Krankenhaus. Muss bis zum Testergebnis auf jeden Fall bleiben und danach sicherlich auch noch.". Vorsichtig legte ich mich auf die Seite. "Haben die dir was gegeben?". "Eher nich. Das hätte ich zuhaus auch machen können. Mit Corona-Verdacht bist du hier ein Schwerstverbrecher Andy.". "Oh man.". Ich konnte ihn seufzen hören. "Wir sind jedenfalls alle negativ hier, behalten das aber im Auge.". "Na wenigstens etwas", murmelte er. "Ich mach mir Sorgen um dich Chris.". Leicht nickte ich, was er natürlich nicht sehen konnte. "Du bist krank und alleine, noch dazu krank mit diesem Scheiß.". "Ich pack das schon Andreas, vertrau mir.". "Nur wenn du es versprichst.". "Das tue ich, wirklich.".

Straight Against The Feelings - Of Suffering and Joy [Part Two]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt