chapter 17

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P. o. v. Christian

Leicht öffnete ich die Augen und sah an die grell weiße Decke. Mir dröhnte der Kopf, das Atmen fiel mir schwer und mein linkes Bein brachte mich förmlich um den Verstand. "Herr Reinelt?". Vorsichtig drehte ich meinen Kopf zur Seite, wo mich eine junge Frau anlächelte. "Wie geht es Ihnen?". Sie nahm meine Hand und regelte etwas an der Infusion. "Ausgeknockt, total fertig und das Atmen tut ziemlich weh.". Sie nickte und sah mich an. "Sie hatten sehr viel Glück. Ihr Schutzengel hat ganze Arbeit geleistet.". Ich sah sie perplex an. "Ich weiß nicht alles, ich muss irgendwann weggewesen sein.". "Ich kann nur sagen, dass Sie und Ihr Bruder vor dem Gebäude aufgefunden worden sind.". Ich brummte leise und sah wieder an die Decke. "Ist er hier?". "Ja. Ihre Familie wartet bereits, soll ich sie reinholen?". Ich stimmte dem leise zu und sie half mir noch kurz mein Kopfteil ein wenig aufzurichten.

Leise klopfte es. "Kommt rein.". Ich sah zur Tür und lächelte als Steffi gefolgt von meinem Bruder und Manu ins Zimmer kamen. "Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein.". Letzterer kam sofort zu mir und nahm mich vorsichtig in den Arm. Liebevoll streichelte er meine Wange und gab mir einen leichten Kuss. "Ich hab mir solche Sorgen gemacht", murmelte er. "Ich weiß honey, es geht mir aber ganz in Ordnung.". Ich gab ihm noch einen Kuss und er zog sich einen Stuhl neben mein Bett. Lächelnd betrachtete ich ihn kurz und sah dann zu meiner Schwägerin. "Ihr müsst uns aber auch ständig schocken, oder?". Ich konnte leicht auflachen und ließ mich auch von ihr in den Arm nehmen. "Wie geht's dir? Mit dem Bein wieder alles in Ordnung?". Ich seufzte.

"Ich kanns zumindest spüren, ja. Um die Physio werd ich aber nicht rumkommen, wird schon werden.". Sie nickte leicht und mein Blick fiel nun zu Andreas. "Wie sind wir da rausgekommen?". Er drehte sich zu mir. "Weiß ich nicht.". Misstrauisch betrachtete ich ihn. "Du lügst mich an.". Seufzend strich er sich durchs Haar und musste kurz darauf laut husten. "Schatz.". Steffi strich ihm über den Rücken. "Ich hab dich rausgetragen, ok?". Alle Blicke fielen augenblicklich auf ihn, er jedoch tat es mit einem Schulterzucken ab. "Ich hab dir gesagt-". "Das war mir egal. Du bist mein kleiner Bruder.". Leicht lächelte er mich an. "Komm nur wieder schnell auf die Beine, ja?". Ich nickte. "Das werd ich.".

"Ich will rausfinden wer das war. Ich hab jemanden ins Feld laufen sehen, der kam von der Halle.". Andreas sah kurz zu meinem Verlobten, bevor er mir antwortete: "Hast du mich deshalb versucht zu warnen?". "Genau. Ich hatte diesen Mann gestern abend schon an unserem Fenster gesehen.". Er nickte langsam. "Die Polizei untersucht das. Wir machen ganz in Ruhe und finden das schon raus.". Er sah das ziemlich locker meiner Meinung nach. Ich stutzte und sah zwischen Manu und ihm hin und her. "Hast du jetzt auch noch Geheimnisse?". Lachend schüttelte er den Kopf. "Nein, aber ich will auch keine miese Stimmung verbreiten. Ich bin durch mit dem heutigen Tag.". Manu räusperte sich ein wenig und sah zu den Beiden. "Würdet ihr uns kurz alleine lassen?". "Natürlich.". Steffi stand auf und nahm Andys Hand. Gemeinsam verließen sie das Zimmer.

"Ich habe Angst um dich Chris.". Ich setzte mich ein wenig auf. "Gerade auch wenn du jetzt auf Krücken laufen musst, dann kann dir immer etwas passieren.". "Das weiß ich, aber ich werd schon vorsichtig sein.". "Du verstehst das falsch honey.". "Was ist es dann?". "Ich mache mir ernsthafte Sorgen. Ich lass dich nicht mehr allein.". Frustriert seufzte ich. "Von mir aus.". "Es ist nur zu deiner Sicherheit.". "Ist doch gut.". Ich sah ihn an und er seufzte. "Bist du sauer auf mich?". Ich schüttelte den Kopf und gab ihm einen liebevollen Kuss. "Mir ist das gerade einfach zu doof. Es passiert zu viel negatives, was schönes wäre mal wieder angebracht.". "Bekommst du.". Lächelnd lehnte ich meinen Kopf an ihn. "Ich danke dir.". Ich sah leicht zu ihm hoch und drückte meine Lippen wieder auf seine.

Ich sollte noch einige Tage im Krankenhaus bleiben, um sicherzustellen, dass mein Bein gut verheilte und die Narbe sich nicht entzündete. Als mir dann am Samstag endlich die Entlassungspapiere gebracht wurden, wäre ich am liebsten aufgesprungen. "Manu beweg deinen Hintern her, ab nach Hause!". Voller Freude rief ich quasi in mein Handy und packte nebenbei meine Tasche zusammen. "Ich warte vorm Klinikum auf dich.". Ohne Abzuwarten legte ich auf und warf mir meine Tasche über die Schulter. Krücken waren mir bereits gestellt worden, sodass ich mich langsam auf den Weg machte. Der Aufzug öffnete sich und erstaunt sah ich hoch. "Manu?". Lächelnd humpelte ich hinaus und kam langsam auf ihn zu. "Ich war gerade am Einparken mein Schatz.". Verlegen zog er einen kleinen Blumenstrauß hinter seinem Rücken hervor und hielt ihn mir hin. "Endlich kommst du wieder nach Hause", murmelte er und nahm mich in den Arm. Ich kuschelte mich an seine Brust und schloss die Augen.

Straight Against The Feelings - Of Suffering and Joy [Part Two]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt