chapter 36

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Wir blieben stumm aneinander gekuschelt sitzen. Ich hatte pochende Kopfschmerzen und alles um mich herum drehte sich. Ich schluchzte noch leise auf und nässte Manus Shirt weiter durch. "Ich bin hier für dich Chrissy", flüsterte er liebevoll und mit schwacher Stimme. "Ob du reden magst oder nicht, ich halte dich auch einfach nur im Arm.". Ich nickte stumm und setzte mich aufrecht. Sanft griff er meine linke Hand und drehte sie zaghaft um. "Ich habe es immer vor dir versteckt", flüsterte ich vorsichtig. "Darf ich?-". Ich nickte leicht und hauchzart strich er mit seinem Finger über die Narbe an meinem Unterarm. "Es juckt nur noch wenn ich gestresst bin oder eben daran denken muss.". Er umfasste meinen Arm sanft und ließ die Hand dort. Ich sah ihm an, dass er nach Worten rang und sich schwer tat etwas zu sagen. "Du musst nichts sagen Manu.".

Ich fing seinen Blick auf. "Ich möchte dir einfach beistehen, ich weiß nur nicht wie Chris.". "Mir reicht es gerade, dass du da bist und endlich Bescheid weißt.". Ich lehnte meinen Kopf wieder an ihn und schloss die Augen. "Ich hatte Angst alleine zu sein und bis zu dem Punkt war immernoch ein Funken Hoffnung vorhanden", flüsterte ich und ließ alle Gedanken raus, die seit über einem halben Jahr in mir schlummerten. "Dann kam der Anruf und mein Verstand setzte aus, ich konnte gar nichts mehr spüren.". Ich konnte ihn nicken spüren. "Ich wusste nicht weiter und als ich- es dann getan hatte-". Ich atmete tief durch. "Ich habe zugesehen bis Andreas reinkam.". Leise atmete ich durch und probierte meine Emotionen ruhig zu halten. "Er hat den Notarzt rufen, die Wunde abgedrückt und mit mir gesprochen. Er stand total unter Schock.". Ich setzte mich wieder auf.

"Er hat sich um alles gekümmert, das Krankenhaus, die Klinik und Therapie, das Haus und die Arbeit. Ich habe nie mehr mit ihm darüber gesprochen und dann kam er in letzter Zeit immer öfter und hat mir gesagt, dass du es wissen musst. Dass ich gar nicht wüsste, was ich ihm angetan habe damit. Aber ich weiß es.". Ich sah in Manus Augen und schluchzte leise auf. "Ich höre seine Alpträume, wie er mit Steffi über mich spricht und wie er in seinem Büro oder im Bus weint.". Ich schluchzte leicht auf. "Ich hab da nie drüber nachgedacht damals, ich hab nur an mich selbst gedacht Manu.". Leise weinend strich ich mir über die Wangen. "Dir ging es schlecht Chris. Andreas muss auch mit jemandem darüber reden, ihr beiden.". Ich stimmte ihm leise zu. "Du musst mir bitte versprechen immer zu mir zu kommen, wenn du dich langsam wieder in diese Richtung bewegst. Ich kann dich in den Arm nehmen oder wir gehen zusammen zu Nadine, deiner Therapeutin.". Ich nickte leicht und kuschelte mich an ihn.

"Verrätst du mir wie es dir jetzt geht?". Ich nickte leicht. "Erleichtert irgendwie. Ich hab nur total Kopfschmerzen und Schwindel", murmelte ich leise. "Magst du eine Kopfschmerztablette?". Ich schüttelte den Kopf. "Nich aufstehen.". Er rutschte mit mir auf dem Schoß etwas weiter ins Bett und legte sich hin. Ich ging mit und blieb auf ihm liegen. "Ich weiß, dass es gerade mit der Pandemie schwierig ist aber genau jetzt hast du die Möglichkeit dir immer frei zu nehmen wenn du es brauchst.". Ich nickte. "Aber die Arbeit lenkt mich ab, hilft mir.". "Das ist auch vollkommen in Ordnung honey, aber nicht zu viel. Sei mir nicht böse wenn ich dich einfach mit nach Hause nehme.". "Ich werde es versuchen.". Er strich mir sanft durchs Haar.

"Ich verspreche dir, dass wir noch dieses Jahr heiraten Chrissy.". Er hatte einige Minuten geschwiegen und wie aus dem Nichts nun die Hochzeit angebracht. "Noch dieses Jahr wirst du mein Chris Josting.". Ich lächelte schwach und schloss allmählich die Augen. "Ich denke gerade an den Antrag zurück", flüsterte ich. "Ich weiß du erinnerst dich nic-". Sanft unterbrach er mich: "Ich war so aufgeregt den ganzen Tag. Ich hab alles vorbereitet, damit es perfekt wird. Die Decke, das Essen und die Hoodies. Ich habe extra dieses Hemd gekauft, weil du meintest du liebst diesen Style an mir.". Ich richtete mich langsam auf und sah ihn an." Du wusstest doch nichts mehr davon? ". Selbst er sah mich erstaunt an. "Es kam mir einfach in den Sinn.". Ich lächelte und beugte mich zu ihm hoch, um ihm einen Kuss zu geben.

"Denk immer an unsere gemeinsame Zukunft. Es wird alles gut werden.". Ich lächelte leicht und küsste ihn erneut, liebevoll und zugleich leidenschaftlich. Seine Hände griffen meine Hüfte und ich seufzte glücklich in den Kuss. "Manu?". "Hm?". Er sah mich an. "Danke", murmelte ich verlegen. "Wofür honey?". "Dass du mir zuhörst, mir hilfst und-". Ich strich mir durchs Gesicht. "Dass du mich für meine Tat nicht verurteilst.". "Das würde ich nie.". Ich lächelte leicht und küsste ihn, küsste ihn immer wieder und hauchte zaghaft: "Ich liebe dich Manuel Josting.".

Straight Against The Feelings - Of Suffering and Joy [Part Two]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt