chapter 88

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Das schrille Klingeln meines Weckers riss mich abrupt aus dem doch recht kurzen Schlaf. "Hm mach das aus", murmelte ich und vernahm das Schmunzeln meines Mannes. Manu beugte sich über mich rüber und schaltete meinen Wecker aus. "Wach auf honey, wir müssen doch nach Hannover zum Flughafen.". "Flughafen hm-hm.". Träge öffnete ich die Augen und sah Manu bereits neben dem Bett stehen. "Ich geh fix duschen, ja? Du werd bitte wach. Wir fahren eine Stunde und unser Flug geht bereits um 10 Uhr.". Leicht nickte ich und ließ mich wieder in die Kissen fallen. Für einen Moment schloss ich die Augen bevor ich dann doch aufstand und in die Küche ging.

"First Things first", murmelte ich als ich die Kaffeemaschine anstellte und zwei Tassen dazu nahm. "Bist ja weit gekommen mein Schatz.". Grinsend gab mir Manu einen Kuss auf die Wange. "Du hast ja die Dusche blockiert. Also machst du jetzt Frühstück und ich geh ins Bad.". "Klingt nachm Plan, mach nur nich zu lange.". Empört sah ich ihn an, lachte aber gleich darauf und ging ins Obergeschoss. Meine Klamotten für heute zusammensuchend, blieb mein Blick auf dem kleinen Notizblock in meinem Kleiderschrank hängen. Kurz überlegte ich, öffnete dann aber doch den Koffer und schmiss es rein. Zufrieden ging ich ins Bad und duschte mich. Die Haare föhnte ich gleich und ein letztes Mal vor dem Urlaub rasierte ich mich. Frisch kam ich in die Küche und lächelte.

"Setz dich. Ist nur was kleines aber ich dachte mir, dass du vorm Fliegen wohl kaum allzu viel essen wirst.". Und wie recht er hatte. Mir reichte tatsächlich das Toast mit Nutella, der Kaffee und ein Joghurt. "Schon satt?". "Satt vielleicht nicht, aber mehr lässt meine Nervosität nicht zu", meinte ich verlegen. "Dann schmiere ich uns noch ein paar Brote, falls du doch noch was magst.". "Du bist ein Schatz", murmelte ich und gab ihm einen Kuss. "Ich bring unser Gepäck ins Auto und dann fahren wir los.". Kurz holte Manu sich noch einen Kuss, bevor er aufräumte und uns noch zwei kleine Lunchpakete zusammenstellte. Währenddessen packte ich all unsere Gepäckstücke ins Auto, überprüfte noch einmal unsere Flugtickets und die Reservierung für den Leihwagen in Norwegen. Unser Flug würde laut Manu nur bis Oslo gehen und dann nochmal in einen kleineren Ort weiter im Norden, sodass wir aber noch eine Strecke ganz in den Norden selber fahren würden.

Aufregung machte sich in meinem Innersten breit. Ich wusste nur wohin es ging, wie der Ort hieß aber weiteres wollte Manu mir nicht verraten. Die Unterlagen für den Trip waren alle in seinem Rucksack verstaut, dass ich auch ja nicht rankam. Schmunzelnd klappte ich den Kofferraum zu und ging zurück ins Haus. "Ich bin soweit!". Mit einer kleinen Tasche kam er mir entgegen. "Ich auch, hast du alles?". "Du stehst vor mir und sobald du im Wagen sitzt, sollte ich auch alles haben", erwiderte ich grinsend und schlang meine Arme um seinen Hals. "Ich freu mich so, das glaubst du mir gar nicht. Der ganze Stress hier zuhaus, die Shows, RTL und-". "Und die Hochzeit. Ich weiß honey. Aber wir kriegen das alles schon hin, schau mal-", liebevoll strich er über meine Wange. "Wir feiern bei Andy und sie kümmern sich um Tische, Deko und so. Den Caterer haben wir schon, also ganz ruhig bleiben.". "Wir haben noch nichmal offiziell Einladungen", seufzte ich.

"Wenn wir zurück sind, kümmern wir uns darum. Hab Vertrauen und jetzt schalte mal ein wenig ab, ja?". Leicht nickte ich und gab ihm noch einen Kuss bevor wir ins Auto stiegen. Der Weg nach Hannover zog sich in die Länge, zumindest nach meinem Empfinden. Ständig rutschte ich auf meinem Sitz hin und her, strich mit den Händen über meine Hose und sah angespannt aus dem Fenster. Lächelnd spürte ich Manus Blick ab und an auf mir und spürte seine vollkommene Gelassenheit und Ruhe. Er liebte diese Auszeiten und es fiel ihm absolut nicht schwer so zurückgezogen zu sein. "Wie lange noch?". "Fünf Minuten babe.". Leicht nickte ich und mein Blick fiel wenige Minuten später auf das große Gebäude vor uns. Manu parkte den Wagen in einem Parkhaus nebenbei, sodass es sicher war während wir nicht da waren.

Mit unserem Gepäck gingen wir ins Gebäude. Neugierig sah ich mich um, war es doch schon eine Weile her, dass ich hier war. Lächelnd kamen die Erinnerungen an die ersten Flüge gemeinsam mit meinem Bruder und später auch mit Manuel. "Kommst du Chris?". Sofort lief ich ihm nach und gemeinsam durchliefen wir die einzelnen Kontrollen, den Check-In und fanden uns letztlich auf dem richtigen Gate wieder. "Noch ne halbe Stunde, magst du noch was essen?". Manu hatte uns ganz normale Flugtickets geholt, keine Privatmaschine und auch keine First-Class. "Ne, lass mal. Solang fliegen wir nich und ich glaube in Oslo bleibt das Essen eher in meinem Magen.". Verlegen strich ich mir durchs Haar. "Versteh ich doch", meinte Manu und lächelte mich an. Ein wenig unwohl war mir dann doch, als die ersten Blicke auf uns fielen und war dementsprechend froh als endlich der Aufruf für unseren Flug kam.

"Bist du bereit?". Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen sah mein Mann mich an. "Immer mit dir.".

Straight Against The Feelings - Of Suffering and Joy [Part Two]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt