chapter 25

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"Was haben sie getan honey?", murmelte er und strich vorsichtig über meinen Hinterkopf, was mich aufatmen ließ. "Hast du da Schmerzen?". Ich nickte stumm. "Wo noch Chrissy?". Ich nuschelte eine Antwort an seine Brust. "Wir kühlen das sofort und du nimmst eine Ibu", murmelte er und streichelte liebevoll meinen Rücken während in mir die Gedanken anfingen zu rasen. "Wegen dir ist er nicht mehr zu den Partys gekommen!". Ich atmete tief durch und kniff die Augen zusammen. Ich schluchzte leise auf. "Wegen dir ist er schwul geworden! Wegen dir!". Mein Herz raste und die Worte der Beiden hallten in meinem Kopf nach.

"Es tut mir so leid, dass ich dir das alles aufgezwungen habe. Dass du nur wegen mir den ganzen Stress hast, erpresst wirst und Angst haben musst, dass du deine Freunde verloren hast und-". Ich schluchzte auf und presste meinen Kopf in seinen Hoodie. "Ich hasse mich dafür, dass ich dich da mit reingezogen hast und du so angefeindet wirst, so gehasst von allen Seiten. Ich denke ohne mich wärst du besser dran Manu", brüchig flüsterte ich an seinen warmen Oberkörper und schluchzte schwer auf. "Hey, stop mal Chrissy. Hör auf solch einen Unsinn zu denken.". Hauchzart strich er über meinen Nacken. "Ich habe mich nicht auf dich eingelassen, weil ich es musste. Ich habe mich nicht in dich verliebt, weil du es mir aufgezwungen hast.". Seine warme Hand legte sich vorsichtig an mein Kinn und hob es sachte ein wenig nach oben. Wir sahen uns nun in die Augen, meine verquirlt und rot, seine ebenfalls verweint.

"Ich habe mich in dich, Christian, verliebt, weil es sich verdammt richtig angefühlt hat. Du hast mir endlich das Gefühl gegeben zuhause zu sein, angekommen zu sein. Ich habe mich noch nie so geliebt gefühlt, wie von dir.". Federleicht strich sein Daumen mir eine Träne von der angeschwollenen Wange. "Wenn wir zusammen sind, dann ist alles so leicht. Du lachst und mein Herz geht auf, du weinst und ich will dich trösten. Es ist mir egal, was mein Umkreis von mir denkt solange du und unsere Familien meine Liebe akzeptieren.". Ich schluchzte auf und sah kurz auf seine Lippen. "Ich liebe dich Christian Reinelt", hauchte er und gab mir einen liebevollen Kuss. "Ich liebe dich auch Manu", nuschelte ich gegen seine Lippen und legte meine Arme vorsichtig um seinen Hals.

Seine Arme legten sich um meinen Oberkörper und er zog mich sanft näher zu sich. "Wir gehen erstmal rüber und legen uns hin, ja?". Ich nickte schwach. "Und Schatz?-". "Hm?". "Es tut mir leid, dass ich nichts gesagt habe wegen den Beiden. Ich hatte so unglaubliche Angst um dich, dass genau sowas passiert.". Ich schmiegte meinen Kopf erneut an seine Brust. "Du wolltest das Richtige tun, das habe ich verstanden.". Ich spürte sein leichtes Lächeln als er mir einen Kuss auf den Kopf gab. "Ich danke dir", murmelte er. "Magst du einmal aufstehen? Dann trag ich dich rüber.". Verlegen lächelte ich und stand auf wackligen Beinen auf. Er folgte mir gleich und griff mir unter die Kniebeugen. "Krücken honey.". Ich nahm sie in die Hand und hielt mich vorsichtig bei ihm fest, als er mich hochhob und auf seinem Becken vorsichtig hinaus trug.

Erschöpft lehnte ich meinen Kopf an seine Halsbeuge. Andreas schien noch vor dem Gebäude zu stehen und sich zu unterhalten. "Herr Reinelt, brauchen Sie wirklich keinen Notarzt?". Ich hob den Kopf und sah die beiden Männer an, die noch bei meinem Bruder standen. "Schon gut.". Sie nickten mir zu und Manu verabschiedete sich kurz von ihnen, was Andreas ihm gleichtat. Ich schloss leicht die Augen und wartete geduldig bis sie fertig waren und Manu weiterging. Andreas nahm mir die Krücken aus der Hand und lächelte mich kurz an, als ich die Augen öffnete. "Wie geht es dir Kleiner?". Ich nickte ihm leicht zu. "Tut mir wirklich leid, dass ich nichts gesagt habe. Aber ich habs Manu versprochen und wollte nicht, dass dir vielleicht-". Ich nickte ihm zu. "Lass es uns bitte vergessen, ich will einfach nur noch nach vorne blicken.". Ich bekam daraufhin einen leichten Kuss von Manu auf die Wange, was mich lächeln ließ. Ich gähnte leise auf und nuschelte an Manus Ohr: "Kuschelst du mit mir?". Er nickte sanft und flüsterte zurück: "Alles, was du willst.".

Andreas schloss die Haustür auf und ließ uns rein. "Ich leg dich hin, hol dir bequeme Sachen und ein Kühlpack.". Ich nickte leicht und ließ mich von ihm auf die Couch legen. Andreas beobachtete ich, wie er mit meinem Verlobten nach oben ging. Ich setzte mich langsam auf und zog mir unter großer Anstrengung die Jeans aus. "Honey, ich helf dir doch.". Tapfer lächelte ich ihn an. "Hilf mir doch.". Lachend kniete er sich vor mir hin und zog mir eine Jogginghose an, half mir aus dem Pulli und legte mich liebevoll auf die Couch. Ich rutschte zurecht und zog mir die Decke hoch bis Manu mit dem Kühlakku zurück kam, was er mir vorsichtig auf die Wange legte. "Geht das so?". Ich schüttelte den Kopf. "Was fehlt dir noch honey?". Er setzte sich neben mich und nahm sanft meine Hand. "Du.". Lächelnd gab er mir einen Kuss und legte sich zu mir. "Ruh dich ein wenig aus honey und wenn du wieder aufwachst, vergessen wir den ganzen Scheiß und schauen nach vorne.". Nickend legte ich meinen Kopf auf seine Brust, legte mein Bein über das seine und schloß die Augen.

Straight Against The Feelings - Of Suffering and Joy [Part Two]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt