chapter 51

213 14 4
                                    

P. o. V. Manuel

Nachdem das Meeting beendet worden war, blieb ich noch kurz im Raum. Ich versuchte Blickkontakt mit Céline aufzunehmen, die mich allerdings nach allen Möglichkeiten ignorierte. "Céline, nun wart doch mal bitte", ich eilte ihr nach als sie ging. "Manuel, ich muss arbeiten und du sowieso. Immerhin wollt ihr in vier Wochen auftreten.". Ohne sich überhaupt zu mir umzudrehen, ging sie weiter und verschwand um die Ecke. Seufzend strich ich mir durchs Gesicht und ging in die große Halle. "Manuel! Komm mal ran! Wir wollen proben!". Ich nickte Hugo zu und joggte zu ihm. "Die Jungs wollen jetzt einmal die großen Nummern proben damit die schon in die Trucks geladen werden können.". Ich sah mit auf sein IPad. "Todesengel, Lambo und das Motorrad erstmal. Für heute wird das reichen.".

"Ich denke auch. Beim Lamborghini werden wir sicherlich mehrere Durchgänge brauchen, der lief bei den letzten Proben nich sauber.". Ich sah hoch und beobachtete den Aufbau des Todesengels. "Ich denk auch, den machen wir zuletzt.". Ich nickte. "Na gut. Dann machen wir uns mal ran.". Ich klopfte ihm auf die Schulter und wollte schon weitergehen. "Manuel.". "Hm?". Ich drehte mich nochmal zu ihm. "Bringst du die Kamera die Tage mit?". "Na klar.". Lächelnd sah ich ihn an. "Vielen lieben Dank nochmal, dass wir die ausleihen durften.". "Was habt ihr denn für Fotos machen wollen?". Verlegen strich ich mir durchs Haar und hielt ihm meine rechte Hand hin. "Ihr habt geheiratet?". Ich musste grinsen und nickte eifrig. "Es wurde einfach Zeit und uns beiden tat das unglaublich gut. Wir sind glücklicher denn je Hugo, ich weiß gar nicht ob so viel Euphorie noch gesund ist.".

Lachend klopfte er mir auf die Schulter. "Herzlichen Glückwunsch Euch Beiden. Ihr strahlt echt um die Wette hier.". Ich stimmte in seinem Lachen ein und beobachtete, wie die beiden Magier gerade zu uns in die Halle kamen. "Er will ihn auch während den Shows tragen", murmelte ich und sah wieder zu meinem Kollegen. "Er ist bereit öffentlich zu zeigen, dass er meins ist.". Lächelnd legte sich nun auch Hugos Blick auf Chris. "Ich kenne ihn ja auch schon einige Jahre und bisher war er mit niemandem so glücklich, wie mit dir. Ich wünsch euch echt, dass das für immer hält.". Dankbar sah ich ihn an. "Und jetzt los geht's. Proben Josting!". Lachend nickte ich und konnte sehen, dass auch Chris' Blick hochschoss. Verlegen lächelte er mich an, weil ich ihn dabei ertappt hatte wie er auf unseren Nachnamen reagierte.

"Hast du deine Jacke schon abgeholt?". Er schüttelte den Kopf und seufzte. "Mich nich getraut. Ich will nich nochmal eins aufn Deckel bekommen von Céline.". Ich seufzte und gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. "Macht mal den Engel ohne mich, ich geh mich kümmern.". "Ist okey", murmelte er und sah mich an. "Aber lass dich nich runterziehen honey.". Ich stimmte ihm zu. "Du kennst mich.". Lächelnd nickte er und gab mir noch einen Kuss. "Viel Spaß euch beiden, passt auf euch auf.". "Immer doch.". Er verabschiedete sich mit einem schnellen Kuss und ging zu seiner Position. Ich griff mir ein Funkgerät und ging rüber ins Bürogebäude. "Hör ihm doch erstmal zu, ich versteh nicht wieso dich das so angreift.". Vor dem Büro der beiden Damen blieb ich stehen und hielt den Atem an. "Verstehst du denn nicht, dass eine Hochzeit einfach eine familiäre Angelegenheit ist? Dieses scheiß Virus wäscht doch allen den Kopf hier.".

Ohne zu klopfen betrat ich den Raum und schloß die Tür langsam hinter mir. "Ladys, kein Krieg hier anfangen. Dürfte ich mich persönlich vielleicht einmal äußern?". Céline fing meinen Blick auf und setzte sich auf ihren Platz, Nessi tat es ihr gleich. "Ich weiß nicht, wie viel aus Chris und meinem Privatleben an die Crew herangetragen wird.". Ich zog mir einen Stuhl heran und setzte mich rittlings rauf. "Aber unsere letzten 365 Tage waren die reinste Hölle. Mein Mann hat versucht sich das Leben zu nehmen, weil ich im Koma lag und einen Herzstillstand erleidet habe. Ich bin erst seit nem halben Jahr wieder wach und wir wurden direkt wieder ins kalte Wasser geworfen.". Kopfschüttelnd sah ich Céline an. "Wir wurden von Timo und Malek belästigt und bedroht, haben mit diesem scheiß Virus und Chris Psyche maximal zu kämpfen und wenn mein Mann, die Person die mir das Leben bedeutet, noch dieses Jahr heiraten möchte, dann machen wir das.". Ich wurde immer lauter und stand auf.

"Es ging nur ohne Familie. Und wenn du dir die Zahlen anschaust, dann wirst du merken, dass Hochzeiten mit mehreren Personen auch dieses Jahr nicht mehr möglich sein werden. Es tut uns so gut verheiratet zu sein. Er ist wie ausgewechselt, hoffnungsvoll und euphorisch. Wir werden nochmal heiraten sobald alles möglich ist, kirchlich und mit großer Feier. Mit der Familie, mit der Crew und allen, die uns etwas bedeuten.". Ich ging zur Tür und blieb mit der Hand am Griff noch einmal stehen. "Ich kann es verstehen, wenn du enttäuscht bist. Aber dieser Tag wird mit Familie und Zeremonie erneut stattfinden. Alles was wir wollten war die Ehe vor dem Gesetz, dass wir ein tatsächliches Ehepaar sind.". Ich öffnete die Tür und sah zu Céline. "Und jetzt sind wir Familie Josting.". Ich ging hinaus und schloss die Tür. Tief atmete ich durch und lehnte den Kopf an die Tür. "Versteht es doch bitte", flüsterte ich und ging mit hängenden Schultern zurück in die Probenhalle.

Straight Against The Feelings - Of Suffering and Joy [Part Two]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt