chapter 26

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In den folgenden Wochen kümmerte Manu sich zunehmend um die polizeilichen Angelegenheiten, erstattete Anzeige und kümmerte sich mit meinem Bruder zusammen um die Versicherung, die für den Brandschaden in der Halle nun die Kosten übernehmen würde. Es waren gut sechs Wochen verstrichen seitdem, das Verfahren lief noch immer und mein Verlobter regte sich jeden Tag aufs Neue über die Bürokratie auf. Ich hatte heute nochmal einen Arzttermin und wartete aktuell auf ihn in der Halle. "Na Bruder, bereit wieder auf eigenen Beinen zu laufen?". Ich sah von meinem Laptop auf und zu Andreas. "Wird wohl wieder Zeit, ja. Ich hoffe das sieht alles gut aus und die Physio brauch nur noch stabilisieren.". Er stimmte mir leise zu und setzte sich an seinen Platz. "Wie sieht das aus mit den Regelungen? Schon was gehört?".

Ich sah zu ihm. "Nicht wirklich. Die beraten immernoch ob sie den Lockdown fortführen, oder nicht.". Er schnaubte wütend. "Die machen da so ein Fass auf. Die Zahlen sehen doch gut aus.". Ich zuckte die Schultern und seufzte. "Wir werden sehen, was sie entscheiden in Bezug auf dieses Virus.". Ich nahm meinen Notizblock heran. "Ich hab mit der Produktion von RTL gesprochen heute Morgen, also wenn wir rechtzeitig einen Aufnahmetermin finden dann können wir die Fabrik dieses Jahr noch aufnehmen.". "Dann würde ich sagen fangen wir ab morgen langsam wieder an. Wenn du dich gut fühlst und vernünftig auf den Beinen bist dann können wir ja weitermachen. Überlegen wen wir einladen dann und wie viele Folgen wir machen. Du hattest für zwei Folgen geplant, oder?". Ich nickte. "Erstmal ja. Aber ich muss eh nochmal schauen mit der Setlist.".

Ich sah kurz zur Uhr. "Wo bleibt der denn schon wieder?". Ich stand auf und ging langsam auf Krücken zum Fenster und sah meinen Freund wild gestikulierend telefonieren. "Was macht er da schon wieder?". Andreas kam zu mir und beobachtete ihn. "Das sieht mir nach schwerer Diskussion aus. Geh doch schonmal runter und ihm entgegen, dann könnt ihr gleich los.". Ich nickte und zog meine Jacke über. "Dann bis morgen, wir werden danach gleich heim fahren.". "Klar, macht euch einen schönen Abend.". Er winkte mir und lächelte. "Danke, ihr euch auch und knuddel die Kids von mir.". Lächelnd verließ ich das Büro und ging langsam durch die Gänge, über die Treppe und anschließend nach draußen, wo er noch immer stand. "Ja, wir sind ein schwules Paar! Was ist eigentlich Ihr Problem?!". Ich stellte mich zu ihm und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange, was er lächelnd zur Kenntnis nahm.

"Hören Sie mal zu, mit ihrer Homophobie brauchen Sie keine Hochzeitslocation anbieten! Das ist doch total dämlich?!". Er schnaufte und strich sich durchs Gesicht. "2020 und nichmal die einfachsten Dinge kann man verstehen!". Er nahm das Handy vom Ohr und legte auf. "Was war das Schatz?". Ich strich sanft über seine Wange, was ihn seufzen ließ. "Die Location hat angerufen auf unsere Anfrage, die so schön am Wald war.". Ich nickte. "Die die bisschen vintage war?". "Genau. Nur leider is das Denken von dem Eigentümer genauso vintage.". Verwirrt sah ich ihn an. "Er will kein homosexuelles Paar bei sich feiern lassen.". "Du verarscht mich.". "Leider nicht, nein.". "Wie kann man denn so beschränkt sein in seiner Weltanschauung?!". Ich schüttelte den Kopf. "Als würden wir sein Gebäude mit unserer Anwesenheit verschandeln!". "Honey", beruhigte er mich und gab mir einen hauchzarten Kuss. "Wir regen uns nicht weiter auf, wir finden schon eine schöne Location für uns, ja?". Ich stimmte ihm brummend zu.

"Na komm, steig ein. Wollen wir mal sehen, ob du wieder laufen darfst.". Er öffnete mir seine Autotür und half mir mich zu setzen. "Was ist wenn die Nein sagen?". "Das wird nicht passieren. Du warst brav bei der Physio, hast das Bein nicht belastet und alles gemacht, was die gesagt haben.". Ich nickte leicht und legte meine Hand auf seine, die gerade auf der Schaltung lag. Er lächelte mich sanft an. "Wie geht es dir gerade honey?". Ich lehnte den Kopf hinter mir an. "Ganz in Ordnung, ich würde nur gerne wieder vernünftig arbeiten und auftreten. Ich vermisse die Menschen und wenn ich höre, dass die diesen scheiß Lockdown noch verlängern wollen-". "Dann stehen wir auch den zusammen durch, hörst du?". Sein besorgter Blick wanderte zu mir.

"Ich weiß Manu, ich probiere auch mit dir zu reden.". Er drückte meine Hand sanft. "Wir stehen das gemeinsam durch, ganz sicher.". Ich lächelte kurz und sah wieder nach vorne. Manu parkte vor dem Krankenhaus und half mir wieder aus dem Auto, wo er mich zuerst in seine Arme zog. "Ich genieße diese Zeit gerade mit dir Chrissy", flüsterte er und stupste mit seiner an meine Nase. "Wir holen das letzte Jahr nach, sind beide viel zuhause und können unsere Beziehung vollkommen ausleben. Auch wenn du gerade nicht arbeiten konntest, habe ich die letzten Wochen als sehr schön empfunden.". Ich spürte die Wärme in meinen Wangen und lächelte verlegen. "Und wenn du jetzt wieder in der Halle anpacken darfst, freue ich mich dich wieder unterstützen zu dürfen bei all deinen klugen Ideen.". Er grinste mich süß an. "Du bist so verboten süß Manuel", hauchte ich und gab ihm einen liebevollen Kuss.

Straight Against The Feelings - Of Suffering and Joy [Part Two]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt