chapter 42

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"So eine scheiße hier!". Ich schmiss meinen Schraubenzieher von der Werkbank und strich mir durchs Gesicht. "Wieso funktioniert denn nichts?!". Ich stützte mich an dem Tisch ab und ließ den Kopf hängen. Schwer atmete ich durch und hob erneut den Kopf. Ich war wütend, aus dem Nichts heraus überkam mich eine unglaublich große Wut, die ich jetzt um 3 Uhr nachts in der Halle abarbeitete. Manu war zuhause, ich hatte mich vor zwei Stunden weggeschlichen und war hergefahren. Erschöpft ließ ich mich an der Werkbank hinab sinken und nahm mein Handy raus. Heute war unser Hochzeitstag, eigentlich. Heute hätten wir uns Ja gesagt, hätten mit unserer Familie gefeiert und wären endlich Familie Josting geworden. Ich schüttelte den Kopf.

"Wieso läuft es denn nie so, wie man will?". Ich hob den Kopf als ich von draußen ein Auto hörte, dass der Halle näher kam. "Das hat ja jetzt noch gefehlt", brummte ich und schaltete schnell alle Lichter aus. Leise huschte ich durch die Halle und blieb hinter den Toren stehen. Eine Autotür schlug zu und Schritte kamen auf mich zu. Ich hielt die Luft an und beobachtete die schwere Tür. Doch statt dass die Tür aufgebrochen wurde, hörte ich plötzlich einen Schlüssel im Schloss. Perplex wartete ich ab bis sich die Tür öffnete und eine Person eintrat. "Jemand hier?!". Ich seufzte leise. "Was machst du hier?". Ich stand auf und ging zu ihm. "Das wollte ich dich fragen honey.". Ich lehnte mich an ihn. "Konnte nicht schlafen.". Sanft streichelte er meinen Rücken und gab mir einen Kuss aufs Haar. "Na komm, wir fahren. Ich bin doch bei dir.". Stumm nickte ich. "Ich geh meine Sachen holen.".

Manu schaltete das Licht ein und ließ mich meinen Rucksack holen. "Können.". "Dein Auto kann hierbleiben, das holen wir wann anders.". Stumm nickte ich und ging mit ihm gemeinsam nach draußen. Ich öffnete meine Tür, spürte aber seine Hände an meiner Taille. "Chris.". Hauchzart, als würde ich zerbrechen, drehte er mich zu sich. "Ich weiß, dass der heutige Tag der letzte scheiß ist. Mir geht es genauso. Aber ich möchte nicht, dass du es in dich hinein frisst.". Ich stimmte ihm leise zu. "Ist gut.". "Ich liebe dich Chris Josting", flüsterte er liebevoll und gab mir einen sanften Kuss. Ich musste etwas lächeln und stieg ins Auto, sobald er von mir abgelassen hatte. Gähnend lehnte ich mich in den Sitz und schloss die Augen. "Weck mich zuhaus", murmelte ich und spürte dann nur noch, wie ich langsam einschlief.

"Schatz, wach auf honey.". Ich brummte leise und drehte meinen Kopf in seine Richtung. Mein Nacken schmerzte und war total steif. "Wie lange hast du mich im Auto schlafen lassen?", murmelte ich leise. "Knapp 7 Stunden.". Schlagartig öffnete ich die Augen und sah in die seinen. "Was? Du solltest mich doch wecken wenn wir da sind.". "Hab ich doch.". Perplex sah ich ihn an und stieg langsam aus dem Auto. "Wo sind wir hier?". Wir standen vor einem kleinen Bungalow, ich hörte das Rauschen von Wellen. "Du wolltest doch ans Meer", flüsterte er an mein Ohr. "Wir sind auf Rügen baby, eine ganze Woche. Es weiß noch niemand und du entscheidest, ob du es jemandem sagst.". Ich legte ihm die Arme um den Hals und lächelte ihn sanft an. "Du bist wirklich einzigartig unglaublich Manuel.". Verlegen lächelte er mich an und gab mir einen zarten Kuss. "Du brauchst die Auszeit, ich genauso. Wir bringen jetzt erstmal unsere Sachen rein und dann habe ich noch eine Überraschung für dich.".

Ich kam ihm langsam näher und lehnte meine Stirn an seine. "Ich danke dir", flüsterte ich. "Das brauchst du nicht Chris, ich liebe dich.". "Ich liebe dich auch", murmelte ich und küsste ihn, immer und immer wieder. "So kommen wir aber nich ins Haus", nuschelte er an meine Lippen und grinste leicht. "Auch nich schlimm.". Ich ließ von ihm und grinste süß. Lachend schüttelte er den Kopf und gab mir einen Klaps auf den Hintern als ich vor ging. Ich öffnete den Kofferraum und sah unsere beiden Koffer und eine weitere kleinere Tasche. "Was ist das noch?". "Lass dich überraschen Christian.". Lachend nahm er mir die Tasche aus der Hand und ging mit seinem Koffer zum Haus. "Du sprichst in Rätseln Josting!". Ich eilte ihm nach und sah mich im Eingangsbereich um. "Wunderschön hier", murmelte ich und stellte meinen Koffer ab.

Lächelnd sah Manu mich an und brachte unsere Koffer ins Schlafzimmer. Ich nahm währenddessen mein Handy und schrieb Andreas: "Sind ne Woche weg. Melde mich wieder.". Dann schaltete ich es aus und legte es auf die Kommode im Flur. Ich zog meine Schuhe aus und ging durchs Haus. "Gefällt es dir honey?". Ich drehte mich zu ihm und umarmte ihn glücklich. "Mehr als das.". Meinen Kopf legte ich auf seiner Schulter ab und schloss die Augen. "Du machst mich so glücklich Manu", murmelte ich. "Ich wüsste gar nicht mehr ohne dich, wüsste nicht was ich tun sollte.". Ich spürte seine Lippen an meinem Kopf. "Mir geht's genauso, deshalb sind wir heute auch hier.". Ich hob den Kopf und sah in seine blaue Augen. "Wir haben um 14 Uhr einen Termin im Standesamt zur Unterzeichnung aller Formalitäten. Anschließend gehen wir an den Strand für das Ja-Wort.". Sprachlos sah ich ihn an. "Chris", sanft nahm er meine Hände in seine. "Wir werden heute heiraten.".

Straight Against The Feelings - Of Suffering and Joy [Part Two]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt