chapter 50

271 15 2
                                    

Am darauffolgenden Montag fiel es mir schwer aus dem Bett zu kommen. Nach über einer Woche hieß es wieder früher aufstehen, um pünktlich zur Arbeit zu kommen. Immerhin mussten wir uns vorbereiten möglicherweise in einigen Wochen die ersten Shows wieder aufzuführen. Ich lächelte leicht und drehte mich auf die Seite. "Guten Morgen Schatz", murmelte ich und öffnete leicht die Augen. Leise schmatzend drehte Manuel sich in meine Richtung. "Morgen, müssen wir echt schon aufstehen?". "Jap. Wir haben immerhin versprochen Brötchen mitzubringen, die wir noch abholen müssen gleich.". "Du versprichst deiner Crew nie wieder auch nur irgendwas.". Lächelnd setzte ich mich auf und streckte mich ausgiebig. "Na komm, je eher wir aufstehen desto schneller sind wir heute abend auch wieder im Bett.".

Pünktlich zu 9 Uhr betraten wir vollbeladen das Bürogebäude. "Alles in den Meetingraum Manu!". Mein Mann folgte mir mit einem Kaffeebecher und einer der Tabletts in den Händen. Wir brachten die belegten Brötchen in den Raum und warteten auf die Crew, die zu 9.30 Uhr zum Meeting herkommen sollten. "Schmeckt dein Kaffee wenigstens?". "Hm-hm.". Brummend bestätigte er mir das und legte seinen Arm um mich. "Auch was?". Dankbar nahm ich ihm den Becher aus der Hand und trank einen Schluck. "Ach schau mal an, wer wieder da ist?". Céline betrat gemeinsam mit Hilde und Lilly den Raum. "Hey, ja wir müssen uns ja bereit machen für Köln und Düsseldorf. Bisher siehts ja gut aus.". Lilly stimmte dem gleich bei: "Genau. Bisher gibt es keine weiteren bundesweiten Verbote.". Lächelnd sah ich sie an. "Das bleibt hoffentlich auch so.". Sanft gab mir Manu einen Kuss aufs Haar und strich mit seiner Hand über meine Wange.

"Dann kannst du endlich wieder zaubern", flüsterte er liebevoll. "Josting? Was is das an deiner Hand?". Sowohl Manu als auch ich drehten uns zu Céline. "Na mein Ring", antwortete ich ihr. "Seit wann reagierst du auf Josting?". Abwechselnd sah sie uns an. "Verarscht mich nicht. Ihr habt nicht wirklich geheiratet?". Unsicher tauschten Manuel und ich Blicke. "Wir haben in unserem Rügen-Urlaub letzte Woche geheiratet. Ins Standesamt dürften ja nur wir und die Trauzeugen, keine Familie und wir wollten unbedingt noch dieses Jahr heiraten.". "Jostings.". Wütend atmete sie durch und schüttelte leicht den Kopf. "Ihr habt heimlich geheiratet? Habt es niemandem gesagt?". "Ja, aber versteh uns doch bi-". "Nein, das tue ich nicht Manuel. Ihr habt gesagt die Hochzeit findet mit eurer Familie statt und da gehören wir alle nunmal auch dazu. Andreas und ich sind nicht umsonst Trauzeugen gewesen?". Mein Mann ging einen Schritt auf sie zu und wollte seine Hand nach ihr ausstrecken.

"Vergiss es Manuel.". Bestimmend schob sie seine Hand weg und sah erst Manu, dann mich tieftraurig und enttäuscht an. "Lass mich einfach in Ruhe, ja? Denk mal drüber nach. Es gibt durchaus Menschen für die dieser Tag wichtig gewesen wäre!". Eine erste Träne lief ihre Wange hinab und verzweifelt wollte Manu sie festhalten. "Lass es mich doch bitte erklären.". Sie war gerade im Begriff zu gehen und drehte sich erneut um. "Ich bin einfach enttäuscht von euch. Ihr haltet es ja nicht mal für nötig, denen Bescheid zu geben, die für euch und eure Liebe gekämpft haben.". Ein leises Schluchzen entdrang ihr. "Céline bitte.". Ich ging langsam zu ihr. "Deine neue Jacke liegt oben zum Anprobieren Christian", brachte sie noch brüchig hervor bevor sie sich losriss und den Raum verließ.

"Was ist denn hier los?". Mein älterer Bruder kam genau in dem Moment dazu. "Was denn hier los ist?", wiederholte er sich. "Bist du sauer?". Perplex sah er mich an. "Worauf?". "Auf unsere Hochzeit?". Verzweifelt strich ich mir durchs Haar. "Céline ist sauer auf uns wegen der heimlichen Hochzeit und irgendwie hat sie ja Recht, wir hätten wenigstens Bescheid geben können vorher.". Schwer atmend setzte ich mich auf einen der Stühle. "Mach mal halblang.". Manuel kniete sich zu mir und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Natürlich wäre ich gerne dabei gewesen, keine Frage. Aber ich weiß wie wichtig euch das war noch dieses Jahr zu heiraten, weil das bisherige Jahr einfach beschissen war.". Leicht zuckte er mit den Schultern. "Wir feiern ja nochmal und ihr wolltet euch noch einmal kirchlich trauen lassen, also kann ich das total nachvollziehen. Ich bin nicht sauer auf euch.". Ich nickte leicht und lehnte mich an Manu.

"Ich kümmere mich darum honey. Ganz in Ruhe.". Leicht nickte ich. "Kopf hoch. Wir machen erstmal das Meeting, du gehst an die Proben mit Andy und ich schaue mal, was sich machen lässt.". "Ok", murmelte ich und sah auf. Die Crew gesellte sich zu uns und begrüßte uns beide sogleich. "Guten Morgen liebe Crew.". Lächelnd winkte Andreas in die Runde. "Wir haben euch heute Brötchen mitgebracht, Kaffee gibt es auch genug. Bedient euch ruhig während des Meetings, mein Bruder erzählt eh nur den selben Kram wie sonst auch.". Lachend fing ich mir einen Klaps auf den Arm. "Hört nicht auf ihn. Es gibt durchaus wichtige Neuigkeiten.". Während Andreas begann zu sprechen, sah ich aus dem Augenwinkel Céline und Nessi am Rande stehen, sich leise unterhaltend und beide mit den Blicken bei Manuel.

Straight Against The Feelings - Of Suffering and Joy [Part Two]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt