chapter 90

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"Komm Schatz", lachend zog Manu mich an der Hand mit sich. "Hab Vertrauen, ich nehm dich schon nicht mit ins Wasser.". Lachend schüttelte ich den Kopf. Es war bereits unser zweiter Tag hier, gestern hatten wir die Landschaft bewundert und waren ein wenig spazieren. Doch heute sollte Manus erste Überraschung anstehen und ehrlich gesagt, war ich ja etwas skeptisch. Warme Sachen anziehen, Schal am besten bis über die Nase und Handschuhe. "Aber gestern beim Spazieren war es doch auch nicht so arschkalt, also warum soll ich jetzt wie so ein Marshmallow durchs Dorf laufen?". "Christian!". Vor Lachen hielt mein Mann sich den Bauch und blieb stehen. "Glaub mir doch einfach mal.". "Glaub mir doch mal, ja ja ja Josting", äffte ich ihn nach und griff erneut nach seiner Hand. "Wir sind ja gleich da.". Wir gingen tiefer in das kleine Dorf, was im Tal lag. Lautes Hundegebell schallte durch die Straßen und überrascht sah ich Manu an. "Hier sind aber viele Hunde unterwegs.".

Wir bogen um die Ecke und auf einen großen Hof, dass mir augenblicklich die Spucke wegblieb. "Das sind ja-". "Schlittenhunde, genau.". Erstaunt blieb ich stehen und ließ seine Hand los. "Wir fahren mit Schlittenhunden?!". Freudig sprang ich in seine Arme und jubelte auf. "Nich wirklich?!". Lachend bejahte er und drückte mich an sich. Erst als uns eine junge weibliche Stimme begrüßte, löste ich mich ruckartig von ihm. Schmunzelnd reichte sie uns die Hand, was wohl trotz Corona hier in Ordnung war. Norwegen kam immerhin recht gut klar und auch wir testeten uns hier jeden Tag. "Welcome, are you both ready?". Sie deutete lächelnd zu einem Gespann, was bereits wartete. "Of course, thank you.". Gemeinsam gingen wir zu den Hunden und sie bot uns an die insgesamt acht Hunde zu begrüßen. Lächelnd kniete ich mich hin und ließ mich fleißig beschnüffeln, während ich jeden einmal kraulte. Amüsiert wurde ich beobachtet von den Beiden, die sich nebenbei bereits über den Ausflug unterhielten.

"I'd be ready", gab ich nach einigen Minuten zur Kenntnis und lächelte verlegen. "Have a seat guys.". Solveig, so hatte sich die junge Frau mittlerweile vorgestellt, zeigte auf den kleinen Bereich zwischen ihrer Position und den Hunden. Manu schien sich im Vorfeld informiert haben, denn ohne Ängste und Zweifel setzte er sich und zog mich an der Hand zu sich ran. "Setz dich vor mich, Beine lang", murmelte er sanft und legte seine Beine um mich. Langsam und ganz vorsichtig kam ich seiner Anweisung nach und lehnte mich an ihn. "And i have a blanket for you, it'll be very windy some times.". Manu nahm die Wolldecke dankend entgegen. "Jetzt weißt du, warum du so dick eingemummelt bist.". Lächelnd schüttelte ich kaum merklich den Kopf und schmiegte mich näher an Manu. "Bist du bereit?". "Mit dir an meiner Seite immer.". Manu gab mir einen leichten Kuss auf die Wange und zeigte Solveig den Daumen hoch.

"Let's go then. Enjoy the landscape!". Die Hunde, vorher so unruhig und wachsam, liefen nun langsam los und vom Hof sofort auf die beschneiten Wiesen. Manus Arme legten sich sanft um meinen Bauch und hielten mich bei sich während wir durch die verschneite, weiße norwegische Natur glitten. Ich wusste kaum wohin mit meinem Blick. Das Tal lag gebettet an einem Fjord, an welchem Solveig uns mit ihren Hunden vorbeiführte. "Beautiful place for sunrises", meinte sie zwinkernd zu uns und hielt an einer seichten Stelle an. Sie bat uns um eine kleine Pause für die Hunde, was wir natürlich annahmen und die Zeit nutzten für einen kleinen Spaziergang. "Schau dir dieses Wunder der Natur an", murmelte ich beeindruckt. "Norwegen ist wunderschön, die Fjorde, die Wiesen und Felder. Lass dies nicht der letzte Urlaub in diesem Land gewesen sein Manu", ergänzte ich und sah zu ihm auf.

"Auf keinen Fall", flüsterte er und legte liebevoll seine Lippen auf meine. "Ich liebe dich Chris", hauchte er warm an meine Mundwinkel. "Und ich will, dass du das weißt. Immer und überall.". "Das tue ich Manu", erwiderte ich lächelnd und strich zaghaft über seine Wange. "Mir geht es doch genauso, ich liebe dich auch.". Erneut küsste er mich und unvermeidlich legte sich ein Lächeln auf meine Lippen. "Ich hätte nie gedacht, dass mir dieses abgeschiedene Fleckchen Land so gefallen könnte", gab mein Mann leise zu, was mich schmunzeln ließ. "Du bist eben immer auf Achse, brauchst die Bewegung und die Menschen.". "Das stimmt wohl, aber weißt du-". Manu atmete einmal tief ein und ließ den Blick ins tiefe Tal des Fjordes wandern. "Der einzige Mensch, den ich wirklich brauche, das bist Du. Christian. Wir könnten ans Ende der Welt ziehen und ich wäre glücklich, weil ich nur dich brauche. Du bist wie meine Luft zum Atmen Chris, wegen dir schlägt mein Herz gleich dreimal so schnell und bei jedem Lächeln-", seine Stimme wurde dünner und leiser, während ich ihn berührt anlächelte, "-droht mein Herz vor Glück zu zerspringen, genau wie in diesem Moment.". Seine Stirn lehnte sachte an meiner und sein heißer Atem traf meine Lippen. Überglücklich legte ich meine Hände an seine Wangen und verband unsere Lippen zu einem innigen, voll Liebe glühendem Kuss.

Straight Against The Feelings - Of Suffering and Joy [Part Two]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt