chapter 104

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"Setzt du dich noch zu mir?", flüsterte ich sanft an sein Ohr und griff seine Hand. "Wenn du das möchtest.". Zaghaft strich sein Daumen über meine Handfläche, was mich verlegen lächeln ließ. "Nichts lieber als das.". Ich gab ihm einen leichten Kuss und ging gemeinsam mit ihm die Treppen wieder hinab, wo uns erneut tosender Jubel entgegen schlag. Strahlend lächelnd sah ich mich im Publikum um und bemerkte mit einem bedrückendem Gefühl im Magen, dass gewisse Zuschauer aufgestanden und gegangen waren. "Sie sind dir egal Schatz. Es geht um uns.". Als könnte er meine Gedanken lesen, schenkte Manu mir ein sanftes Lächeln. Ich zog meinen Stuhl etwas vom Pult ab und ließ ihn sich setzen. "Schoß?". Leicht klopfte er sich auf die Oberschenkel und sah mich fragend an. "Jap, warte kurz.". Eilig zog ich meine Jacke aus und hing sie über Andreas Stuhl, der ebenfalls wieder Platz genommen hatte. "Nich, dass ich dich noch absteche.". Grinsend setzte ich mich auf seinen Schoß und lehnte erleichtert meinen Kopf an seine Halsbeuge.

"Wieso auf einmal doch?", flüsterte Manu und strich liebevoll über meine Hand. "Du warst so enttäuscht, weil ich diese Angst hatte. Und das verdienst du einfach nicht Manu.". Sanft drehte ich seinen Kopf zu mir und sah in seine strahlenden Augen. "Ich sehe die pure Freude in deinen Augen jetzt wo ich hier mit dir sitze und ich weiß, dass es richtig war. Absofort für immer-". "Du meinst-". Zögernd nickte ich. "Michael hat mir einige sehr wichtige Worte mit auf den Weg gegeben, diese Ängste werde ich nicht los wenn ich sie ständig in mir einsperre. Ich muss mich ihnen stellen.". Zärtlich legten sich Manus Lippen auf meine und ich konnte genau sein Grinsen spüren. "Da bekommt wohl noch jemand einen Dank ausgesprochen heute Abend", flüsterte er und strich mir eine Strähne von der Stirn. "Du brauchst nochmal Haarspray jetzt honey.". Schmunzelnd küsste ich ihn erneut. "Streich noch zweimal durch dann hat Yvonne wenigstens ein bisschen mehr zu tun.".

"Sag das nich zu laut", raunte er frech und ich konnte das amüsierte Lachen meines Bruders neben mir hören. "Yvonne! Mein Schwager ruiniert deine Arbeit!". Lachend löste sich Manu von mir und wuschelte absichtlich einmal durch meine Haare. "Schatz!". Empört sah ich ihn an, was sowohl ihn als auch meinen Bruder nur noch mehr lachen ließ. Das ganze Studio stimmte mit ein und als dann Yvonne kam und sah, wie durcheinander meine Frisur war, wurde es noch einmal lauter. "Jungs, euch kann man auch keine Minute alleine lassen.". "Die Beiden sind Schuld, sag denen, dass das nich so geht.". Lachend stellte sie sich vor uns. "Manu, die Hände bleiben ausnahmsweise bitte bei dir jetzt.". "Ich probiere mich zurück zu halten.". Kopfschüttelnd fing unsere Stylistin an meine Haare neu zu legen und zu fixieren, bevor auch schon die Produzenten zurückkamen und uns anwiesen auf die Plätze zu gehen.

Die Aufzeichnung dauerte noch insgesamt eine gute Stunde, da kurz vor Ende noch eine Line wiederholt werden musste bevor endlich alle Aufnahmen im Kasten waren. "Feierabend!". Lachend schlugen Andreas und ich ein. Einige mir bekannte Gesichter sammelten sich wie bereits die vergangenen Tage schon am anderen Ende des Pults und warteten darauf, dass wir noch Fotos machten. "Ich geh schon hin, hab mich schon verabschiedet.". "Klar, komme gleich.". Andreas lächelte kurz und ging dann frohen Mutes zu unseren Fans. "Ich wünsch dir eine gute Heimreise Chantal, ich freu mich aufs Halbfinale mit dir", murmelte ich als ich sie in den Arm nahm. "Euch auch eine sichere Reise, bis bald. Viel Spaß auf eurer Tour.". Lächelnd bedankte ich mich ehe ich mich Michael widmete. "Ich möchte dir nochmal vom Herzen danken Michael, deine Worte waren unglaublich wichtig.". Er lächelte aufmunternd und wollte gerade antworten, als sich die vertraute Stimme meines Mannes hinter mir meldete: "Hey, ich muss mich nochmal kurz persönlich vorstellen.".

Manu stellte sich zu mir und gab Michael die Hand. "Manuel, der Chaot an seiner Seite. Vielen Dank dir, egal was du zu Chris gesagt hast-". "Sehr gerne Manuel. Ich freue mich wirklich sehr, dass ihr euch gefunden habt. Ihr macht das gut, hört nur bloß nicht auf andere Menschen.". Für einen Augenblick sah er zu der kleinen Traube von Menschen um meinen Bruder herum. "Vor allem auf diese Menschen. Fans mögen großartig sein, aber manchmal schießen sie über die Grenzen.". Ich nickte zustimmend und spürte Manus Hand um meine Taille. "Wir packen das. Wir haben schon so viel geschafft, da kriegen wir das auch noch hin.". Lächelnd nickte auch der Juror und nahm uns jeden einmal kurz in den Arm. "Ich freu mich im November zu hören, wie es euch geht. Wir sehen uns.". Wir verabschiedeten uns ebenfalls und für einen Moment genoss ich noch die Nähe und Liebe in Manus Armen.

"Ich muss da jetzt nochmal hin", nuschelte ich. "Wartest du?". "Natürlich.". Lächelnd gab ich ihm einen Kuss und lief zu Andy, der sich bereits posiert hatte und auf mich wartete. "So da bin ich.". Mit einem halb ehrlichem, halb gestellten Lächeln ließ ich die Selfie-Session durchlaufen und ließ jeden sein Foto knipsen. "Sie müssen jetzt bitte wirklich raus, das Licht wird gleich ausgemacht.". "Entspannt euch mal, wir sind auch noch hier", gab ich brummend zurück und sah hoch zur Treppe, wo Manu stand und augenscheinlich mit zwei Securities diskutierte. "Was ist da los?". Hilflos fing ich Manus Blick auf. "Andy, tschuldige kurz.". Ich lief die Treppen hinauf und tippte dem größeren der Männer auf die Schulter. "Tschuldigung, ich glaube mein Mann hat Ihnen klar gemacht, dass er hier bleiben wird.". Verständnislos sahen beide Männer mich an. "Er hat keinen Backstage-Pass.". "Gut.". Ich drückte Manu meine Jacke in die Hand und holte aus der hinteren Hosentasche meinen Pass raus. "Hier.". Ich tauschte meine Jacke gegen den Pass und nahm Manus Hand.

"Ihr wagt es nicht die Jury rauszuwerfen wegen eines fehlenden Passes Freunde.". Verbittert schnaufte ich und zog meinen Mann mit mir zum Pult zurück. "Was war jetzt das Problem?". "Sie wollten mich rauswerfen, weil ich keinen Backstage-Pass habe und ja nur Zuschauer bin.". Ich schüttelte nur den Kopf. "Nessi und Céline warten draußen. Wir hatten überlegt einfach noch mit allen was trinken zu gehen. Wir haben alle noch das Hotel heute Nacht.". Andreas, der gerade noch die letzten Fans verabschiedet hatte, drehte sich zu uns. "Was trinken klingt perfekt. Lasst uns umziehen, kurz ins Hotel zum Duschen und dann ab geht's. Haben die Mädels im selben Hotel noch ein Zimmer bekommen?"."Jap, ich hab noch ein Einzelzimmer gebucht und dachte wir- also ich dachte-". "Ich geh ins Einzelzimmer und du zu Chris, ist doch kein Ding Manu.". Lächelnd strich ich über Manus Hand und fing sein erleichtertes Lächeln auf. "Ich liebe dich Manulein.". "Ich liebe dich mindestens genauso sehr Chrissy.".

Straight Against The Feelings - Of Suffering and Joy [Part Two]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt