vol. 9: Kampfvermeidung

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Am Nachmittag steht noch eine weitere Spezialitäten-Trainingseinheit an und auch, wenn meine Kräfte eigentlich schon aufgebraucht sind, kann ich mich nicht einfach krankmelden, immerhin hat niemand hier an der UA eine Ahnung von dem eigentlichen Ausmaß meiner Kräfte oder auch dem, was bei mir zuhause abgeht.

So ziehe ich mir ganz stumpf meinen Trainingsanzug an und versuche, mich schon einmal auf meine Schmerzen einzustellen, als Ochako neben mir mich anspricht, da ihr Spind genau neben meinem liegt.

Den ganzen bisherigen Tag schon habe ich sie und auch meine anderen beiden Freunde ignoriert, kein unnötiges Wort mit irgendwem gewechselt und auch am Unterricht nur notgedrungen teilgenommen.

"Ist alles okay mit dir, Akira? Heute bist du ganz... anders."

Kurz halte ich inne und wollte schon eine gereizte Antwort geben, aber ich möchte meine Wut nicht an dem kleinen Mädchen neben mir auslassen. Also atme ich einfach tief durch und fange an, mir die Schuhe zuzubinden.

"Heute ist kein guter Tag, Ochako. Mein Vater macht zuhause etwas Stress, aber mach dir keine Sorgen, es ist alles okay."

Ich schenke ihr ein Lächeln, bei dem ich nicht sicher bin, ob es echt rübergekommen ist oder nicht. Als Ochako dann aber ebenfalls lächelt, bin ich etwas erleichtert und gehe etwas entspannter mit den anderen Mädchen in Richtung Gelände Beta.

Neben den anderen Mädchen, die sich alle angeregt unterhalten und raten, was wohl in der heutigen Stunde Thema sein wird, laufe ich still nebenher und höre nur halbwegs zu, da niemand aktiv mit mir spricht.

Als wir auch auf die Jungs treffen, geht mein Blick automatisch kurz zu Shoto, der wie auch ich heute etwas kälter als sonst wirkt, in genau diesem Moment allerdings ebenfalls zu mir schaut.

Kurz gucken wir uns in die Augen, als All Might in die Hände klatscht und somit unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht

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Kurz gucken wir uns in die Augen, als All Might in die Hände klatscht und somit unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Neben ihm steht Herr Aizawa, wie immer in seinen Schal gewickelt und mit den schwarzen, ins Gesicht hängenden Locken.

Die restlichen Gespräche verstummen und alle schauen gespannt zu den beiden Lehrern, damit diese endlich verraten, was wir heute tun sollen.

"Heute werden wir euch die Möglichkeit geben, euch mit euren Spezialitäten vollkommen frei auszutoben. Dazu stellen wir die Situation der Aufnahmeprüfung ganz zu Anfang nach, ihr müsst also gegen die Roboter kämpfen, wobei diese dieses Mal nicht nach einem Punktesystem geordnet sind. Es geht um das reine Überleben und die Verteidigung."

Genau in dem Moment, in dem Herr Aizawa seinen Satz beendet hat, tritt hinter den beiden Lehrern einer der riesigen Roboter aus der Prüfung hervor.

"Viel Spaß Kinder." sagen die beiden noch und verschwinden dann, vermutlich in einen der Beobachtungskeller unter den Gebäuden, um alles aus sicherer Entfernung beobachten zu können.

Nun sind wir also auf uns allein gestellt, und während ich mich umschaue, fangen die ersten bereits an, entweder zu kämpfen oder wegzulaufen, um einer direkten Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Da ich heute meine Kräfte so gut es geht schonen und so wenig Schmerzen wie möglich erleiden will, ziehe ich mich weit zurück und überlasse eher den anderen den Kampf.

Schon bald wird unsere Klasse durch weitere Roboter aufgeteilt und über das gesamte Gelände verstreut. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt und versucht sein Bestes, unverletzt zu bleiben.

Auch wenn ich bisher gut einem direkten Kampf ausweichen konnte, wird es immer enger für mich und ich konnte den Robotern bisher nur knapp ausweichen. Mittlerweile sollte auch All Might und Herr Aizawa aufgefallen sein, dass ich nicht kämpfe, was untypisch ist.

Ich war sonst nie jemand, die einem Kampf aus dem Weg geht, auch wenn ich immer versucht habe, logisch vorzugehen und einen Überblick über die Situation zu behalten. Dass ich mich komplett zurückziehe und meine Spezialität kein einziges Mal verwende, muss sehr verwirrend für die beiden Lehrer sein.

Genau in dem Moment, wo ich mich wieder für eine Sekunde sicher gefühlt habe, taucht hinter mir einer dieser Roboter auf und niemand scheint in meiner Nähe zu sein, der den Kampf für mich übernehmen könnte. So ist die Konfrontation mit diesem Blechteil unausweichlich, da es mich jetzt bereits angreift.

Nur mithilfe meiner Luftflügel konnte ich dem Arm des Blechteils noch ausweichen, doch sofort spüre ich diesen stechenden Schmerz in meinem Rücken und stürze mehr oder weniger ab. Nur wenige Meter neben dem Einschlagloch von der Faust des Roboters gehe ich schon wieder zu Boden. Ungeschickt kann ich mich abrollen und verziehe leicht das Gesicht, bevor ich mich wieder aufrichte.

Mein Atem geht stoßweise und ich spanne meinen Körper an, um die Schmerzen in meinem Rücken aushalten zu können und nicht von ihnen übermannt zu werden. Es fühlt sich an, als würde jemand hunderte Messer immer wieder in meinen Rücken stechen und ihn langsam und qualvoll aufschlitzen, wobei ich absolut nichts dagegen tun kann.

Durch mein Ausweichmanöver wurde ich in eine Sackgasse getrieben, hinter mir befindet sich nun ein Gebäude und der Roboter hat mich entsprechend eingekesselt. In einer Art letztem, verzweifeltem Versuch strecke ich meine Hand aus und erzeuge einen halbwegs starken Wirbelsturm, der den Roboter unter normalen Umständen locker von den Beinen fegen sollte.

Als aber schon wenige Sekunden darauf eine Art Krampf in meinen Arm schießt, zucke ich schmerzerfüllt zusammen und ziehe den Arm sofort an mich. Ein leiser, halb unterdrückter Schmerzensschrei entkommt meinen Lippen, während ich mein Gesicht verziehe und den Roboter so kurz außer Acht lasse.

Beinahe bemerke ich seinen erneuten Angriff nicht, weshalb es fast schon zu spät ist und ich notgedrungen ein weiteres Mal meine Flügel benutzen muss, um noch aus der unmittelbaren Gefahrenzone entkommen zu können.

Dieses Mal reicht meine Kraft dann aber nicht weiter aus, um mich abfangen zu können und ich stürze regelrecht ab. Geschlagen knie ich am Boden, der Körper überflutet von Schmerz und noch immer meinen krampfenden Arm fest umklammert, als auf einmal ein Eisstrahl an mir vorbeischießt und ich im nächsten Moment mitgerissen werde.

Aus Schock habe ich meine Augen zugekniffen, doch als ich sie jetzt wieder öffne, sehe ich, wie Shoto mich fest im Arm hält und vor dem herabsausenden Arm des Roboters gerettet hat

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Aus Schock habe ich meine Augen zugekniffen, doch als ich sie jetzt wieder öffne, sehe ich, wie Shoto mich fest im Arm hält und vor dem herabsausenden Arm des Roboters gerettet hat. Er schlittert mit mir über das von ihm gemachte Eis, bis wir außer Reichweite des Roboters sind.

"All Might! Herr Aizawa! Sie ist verletzt, sie muss zu Recovery Girl!" ruft er dann in die leere Gasse, in der Hoffnung, dass die beiden Lehrer ihn hören. Und tatsächlich taucht wenige Momente später All Might vor uns auf und nimmt mich locker in den Arm. Das Ganze fühlt sich komisch an, aber da es mir gerade wirklich nicht gut geht, sage ich nichts weiter und schaue einmal noch zurück zu Shoto.

Selbst wenn er gerade vielleicht nur durch Zufall in der Nähe war und den unausgeglichenen 'Kampf' mitbekommen hat, meinte er, dass ich es wert war, gerettet zu werden.

"Du gehst jetzt wieder und machst weiter, junger Todoroki. Sie ist in sicheren Händen." versichert All Might, meinen sehr klein und gebrechlich wirkenden Körper sicher in seinen Armen haltend.

Kurz erwidert Shoto meinen Blick, etwas unentschlossen, bevor er dann doch nickt und auf einer neuen Eisspur zurück ins Geschehen schlittert.

aah, Shoto hat unsere Akira gerettet!
Allerdings haben Akiras Schmerzen sie in eine kleine Erklärungsnot gebracht, mal schauen wie das weitergeht. :)

elementary || shoto todorokiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt