vol. 53: Zu Kräften kommen

217 12 0
                                    

-ZEITSPRUNG: UNBEKANNT-

Selbst durch meine geschlossenen Augenlider kann ich das beißend helle Licht bereits erahnen, weshalb ich meine Augen nur sehr langsam öffne und sofort eine Hand hebe, um mich schützen zu können. Es dauert einen Moment, bis ich mich ausreichend an die neue Helligkeit gewöhnen und mich nun endlich etwas genauer in dem Raum umschauen kann, in dem ich mich befinde.

Hier ist es sehr karg eingerichtet und bis auf die Holzmöbel und den blauen Boden ist alles weiß gehalten. Mein Blick schweift weiter und landet schließlich auf meiner Hand, in der eine Nadel steckt, die mit einer Infusion verbunden ist, aus der eine dunkelrote Flüssigkeit in meinen Körper gebracht wird. Weitere Kabel gehen von meinem Körper aus und schließen mich an eine Maschine an, die Dinge wie meinen Herzschlag misst und mir damit klar macht, dass ich mich in einem Krankenhaus befinde.

Ich schlucke und richte mich vorsichtig etwas weiter auf, weshalb sich ein leichter Schmerz in meiner linken Seite bemerkbar macht und ich leicht die Luft einziehe. Ich lege eine Hand auf meinen Kopf, weshalb ich den Verband schnell ertasten kann und laut ausatme.

Genau in dem Moment öffnet sich auch die Tür und zwei Personen betreten den Raum, beide von den Staturen her erwachsen. Einer von den Männern trägt einen weißen Kittel, vermutlich ein Arzt, während der andere größtenteils in schwarz herumläuft und in einen langen, dünnen Schal gewickelt ist.

"Herr... Aizawa?" frage ich überrascht, als ich meinen Klassenlehrer erkenne, woraufhin dieser sofort den Kopf dreht und mich für einen Moment schockiert anschaut.

"Akira, du bist wach!" meint er dann und kommt gemeinsam mit dem Arzt zum Bett, um mich dann einmal genauestens zu inspizieren.

"Wie geht's dir? An was kannst du dich noch erinnern?" fragt Herr Aizawa und zieht sich einen Stuhl ans Bett heran, um mich dann erstaunlich besorgt anzuschauen.

"Ähm, ganz... ganz okay, denke ich. Ich habe noch ein wenig Kopfschmerzen und meine Seite tut etwas weh, aber sonst..."

Ich seufze, als mir wieder die Bilder von dem Moment in den Kopf kommen, als ich ohnmächtig geworden bin.

"Das Letzte, was ich noch weiß, ist, wie Shoto nach seinem Vater gerufen hat. Danach ist alles schwarz, bis ich vor ein paar Minuten hier in diesem Krankenbett aufgewacht bin." gebe ich dann zu und lehne meinen Kopf gegen das Kissen, um die Lippen zusammen zu pressen und tief durchzuatmen.

"Sie können froh sein, dass der Junge das getan hat. Endeavor konnte Sie in Windeseile herbringen und wir haben Ihnen so noch helfen können. Nur ein paar Minuten später und es hätte nicht sehr gut ausgesehen." schaltet sich nun auch der Arzt ein und ich schlucke hart. Endeavor hat mir so gesehen also... das Leben gerettet?

Ich lasse die Untersuchung über mich ergehen, mehr nebenbei als wirklich aktiv bei der Sache, bevor der Arzt Herr Aizawa und mich dann alleine lässt.

"Die Blutinfusion... wie..." fange ich an, doch Herr Aizawa scheint zu verstehen.

"Du bekommst eine Mischung aus mehreren Blutgruppen, wir wissen, dass deine Blutgruppe nicht bestimmbar ist. Shoto hat es mir zumindest halbwegs erklärt, damit wir dich retten können. Du hast wirklich viel Blut verloren, es war tatsächlich sehr knapp, Akira."

Ich schließe meine Augen für einen Moment und nicke dann.

"Wie lange... bin ich schon hier?" frage ich etwas unsicher, ich weiß nicht, ob ich die Antwort wirklich hören möchte.

"Seit deiner Einlieferung hier sind in etwa vier Wochen vergangen."

Meine Augen weiten sich schockiert und meine Kinnlade klappt etwas nach unten. Ich lag vier Wochen hier, ohne auch nur einmal ansprechbar gewesen zu sein?!

elementary || shoto todorokiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt