vol. 56: Normalität

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Schweißgebadet schrecke ich aus dem Schlaf und versuche, meinen rasselnden Atem unter Kontrolle zu bringen. Mein Blick huscht unruhig durch das Zimmer um sicherzugehen, dass niemand hier ist und ich nur geträumt habe, bevor ein kalter Schauer mich erfasst und mein Körper sich leicht schüttelt.

Noch immer habe ich seine kalten, türkisen Augen klar vor Augen, mit denen Dabi mir geradezu in die Seele gestarrt hat, bevor ich mir über das Gesicht fahre und tief durchatme, um wieder ruhig werden zu können.

Das Licht einer Nachttischlampe wird angeknipst und ich höre, wie es im Bett neben mir raschelt.

"Akira, alles okay?" fragt Ochako noch sehr müde und sie reibt sich verschlafen über die Augen, weshalb ich zu dem Mädchen schaue und ihr sofort instinktiv ein beruhigendes Lächeln schenke.

"Ja, keine Sorge. Nur... nur ein Alptraum." murmle ich und fahre mir durch die Haare. Erneut höre ich es rascheln und kurz darauf setzt Ochako sich vor mich auf mein Bett, mit einem erwartungsvollen Blick trotz der deutlich sichtbaren Müdigkeit in ihren Augen. Ich seufze und setze mich ebenfalls richtig hin. So wie ich Ochako kenne, wird sie jetzt nicht locker lassen, bis ich ihr eine ausreichende Antwort gegeben habe.

"Ich habe von diesem Schurken geträumt, der während meiner Zeit bei der Liga ständig an meiner Seite war." gebe ich dann zu und beobachte, wie Ochako überrascht und auch etwas besorgt die Augenbrauen hebt.

"Es war nur ein blöder Traum, nichts, worüber man sich weiter Gedanken machen sollte. Ich möchte dich nicht weiter wachhalten, Ochako, geh ruhig wieder schlafen." weiche ich aus, doch als ich sehe, wie das Mädchen mit dem Kopf schüttelt, seufze ich.

"Doch Ochako, bitte. Ich fühle mich schon schlecht genug, dass ich dich geweckt habe."

Die Braunhaarige hadert noch für ein paar Sekunden, bevor sie schließlich doch nachgibt und wieder aufsteht, um zurück zu ihrem eigenen Bett zu gehen.

"Aber hey, Akira." meint sie, weshalb ich meinen Kopf zu ihr drehe und fragend die Augenbrauen hebe.

"Wenn das wieder passiert, kannst du mich wecken, wirklich. Ich will dir helfen, du musst nicht alleine da durch."

Sie gähnt, macht das Licht wieder aus und kuschelt sich bereits wieder in ihre Decke, weshalb sie mein leise gewispertes "Okay..." wahrscheinlich kaum noch gehört hat.

Um aber nicht mehr hier in der Dunkelheit herumzusitzen und vielleicht noch etwas Schlaf abzubekommen, lege auch ich mich schließlich wieder hin und ziehe die Decke bis zum Kinn hoch. Es hat ein wenig Zeit gekostet, wieder einzuschlafen, aber als es mir dann gelungen ist, konnte ich zum Glück auch bis zum nächsten Morgen durchschlafen.

[...]

Ochako und ich ziehen uns an und packen unsere Schulsachen zusammen, wobei die Braunhaarige natürlich direkt nach dem Aufstehen gefragt hat, ob ich noch einmal von Dabi geträumt habe. Ich habe einfach abgewunken, in Gedanken schon vollkommen auf den Unterricht in einer halben Stunde fokussiert.

"Schon aufgeregt?" fragt Ochako dann auch, als wir die Dorms verlassen, heute als die Letzten, weil ich meine Bücher nicht finden konnte. Ich umfasse die Schnalle meines Rucksacks etwas fester und schlucke, bevor ich dann nicke und das Mädchen neben mir anschaue.

"Ziemlich, um ehrlich zu sein. Keine Ahnung, wie die anderen reagieren werden, wenn sie mich sehen. Das macht mich schon ein wenig nervös." gebe ich zu und kratze mich am Hinterkopf.

"Sie werden alle total erleichtert sein, glaub mir. Es wird schon alles gut gehen, da bin ich sicher." muntert Ochako mich auf und lächelt mich breit an, während sie beide Daumen nach oben streckt. Daraufhin schmunzle ich leicht und folge ihr ins Innere des Gebäudes, wo sich sofort einige Blicke auf mich richten, die sich unangenehm in meine Haut brennen.

elementary || shoto todorokiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt