vol. 33: Stain der Heldentöter

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Die nächsten Tage begleiten Shoto und ich Endeavor überall hin, wo er unterwegs war, wobei das erstaunlich selten eine Patrouille war. Der Nr.2-Held der Welt scheint nicht viel unterwegs zu sein und wird zu Einsätzen eher dazu gerufen, um größere Verbrechen bekämpfen zu können, was unser Praktikum doch etwas langweiliger macht, als angenommen.

Heute stand nichts Festes auf dem Plan und unsere Zeit hier in der Agentur neigt sich schon wieder dem Ende zu, weshalb Shoto und ich diesem Tag nicht unbedingt entgegengefiebert haben.

Wenn Shoto nicht mit mir hier wäre, hätte ich es wahrscheinlich niemals ausgehalten und außerdem wäre ich unter Endeavors Blicken wohl schon lange eingeknickt, aber mit Shoto bin ich sicher. Sein Vater scheint wohl wirklich zu respektieren, dass Shoto es nicht will, dass ich ausgefragt werde, Endeavor lässt mich, was das angeht, so gut wie komplett in Ruhe.

Im Moment sitzen wir in Endeavors Büro an einem Tisch in der Nähe von Endeavors Hauptschreibtisch, als Endeavor plötzlich einen Anruf bekommt. Interessiert schaue ich hin, da der Anrufer am anderen Ende der Leitung sehr aufgeregt zu sein scheint und auch, wenn Endeavor ruhig und unaufgeregt bleibt wie man ihn kennt, kommt in mir das Gefühl hoch, dass etwas passiert ist und Endeavor gebraucht wird. Vielleicht kommt jetzt mal etwas Spannung und Action in die Situation hier, das könnten Shoto und ich für unser Praktikum gut gebrauchen.

Nachdem der Held aufgelegt hat, ordnet er seinen Side-Kicks an, dass sie los sollen und wendet sich dann Shoto und mir zu.

"Ihr beide kommt mit mir. Hosu wird angegriffen."

Ohne ein weiteres Wort läuft er los und so stehen Shoto und ich auf, um ihm schnell folgen zu können. Hosu wird angegriffen? Macht nicht Tenya dort sein Praktikum?

Sobald wir die Stadt erreichen, sieht man am Himmel bereits einige Rauchschwaden und meine Augen weiten sich ein wenig.

"Bleibt in meiner Nähe, verstanden?" mahnt Endeavor da und läuft mit einigen Side-Kicks an seiner Seite los. Für eine kurze Zeit laufen wir einfach nur hinterher und bekommen hier und da schon jetzt ein wenig von dem Chaos mit, bevor ich merke, wie mein Handy vibriert.

Auch Shoto scheint eine Nachricht bekommen zu haben, denn als wir beide nachschauen, sehen wir, wie wir eine Standortangabe von Izuku bekommen haben.

"Er muss in Schwierigkeiten sein." schließe ich, da Izuku nichts weiter dazu geschrieben hat und Shoto nickt.

"Vater, wir müssen los." meint der Junge und Endeavor dreht sich fragend zu seinem Sohn.

"Was soll das heißen?" fragt er und Shoto greift nach meiner Hand, um mich mit sich zu ziehen.

"Keine Zeit für Erklärungen, ein Freund ist in Gefahr!" ruft Shoto noch und ich hebe kurz überrascht meine Augenbrauen, als Shoto Izuku tatsächlich als einen Freund bezeichnet hat. Das schüttle ich aber schnell wieder ab, denn Izuku scheint wirklich unsere Hilfe gebrauchen zu können, also sollten wir keine Zeit verlieren.

"Halt dich fest!" meine ich deshalb, lege meine Arme von hinten um den Jungen und stoße mich dann vom Boden ab, weshalb Shoto sich etwas überrascht an meinen Armen festhält. Ich merke, wie angespannt er ist, aber ich schaffe es, uns sicher und schnell mithilfe des Windes zu Izukus Standort zu fliegen, doch als ich Shoto schließlich wieder am Boden absetze, muss ich für einen Moment innehalten. So lange habe ich noch nie jemanden getragen und entsprechend anstrengend wurde es, je länger es dauerte.

Als wir die kleine Seitengasse betreten, weiten sich meine Augen bei dem Szenario, das sich uns bietet: Izuku und erstaunlicherweise auch Tenya liegen bewegungslos am Boden, beide mit verzerrtem Gesicht und am Kämpfen, wieder auf die Beine zu kommen.

elementary || shoto todorokiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt