vol. 58: Frustrierende Konfrontation

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Meine Augen weiten sich und mein Mund öffnet sich kurz, nur damit ich ihn direkt danach sofort wieder schließe, unfähig, etwas Konkretes zu antworten.

"Das Ganze allerdings unter der festen Bedingung, dass nichts weiter zwischen euch beiden passiert und Shoto wenn überhaupt nur mit deiner Anwesenheit in andere Mädchenzimmer geht. Der Flur und euer Zimmer ist das Einzige, wo er sich frei aufhalten darf. Ich weiß, dass Shoto nicht Minoru ist und sich zu benehmen weiß, aber ich muss das trotzdem sagen, verstanden?"

Noch immer etwas überrumpelt nicke ich einfach nur und kratze mich am Hinterkopf. Dass Ochako so etwas vorschlagen würde, um mir helfen zu können, hätte ich schon nicht erwartet, aber dass Herr Aizawa diesem Vorschlag auch noch zustimmt, kam noch überraschender.

Nach diesem unerwarteten Gespräch verabschiedet Herr Aizawa mich dann und ich kann nun auch zurück zu den Dorms gehen, aber sonderlich lange alleine bin ich nicht. Ochako kommt auf mich zugelaufen und schaut mich ein wenig unsicher an, wahrscheinlich denkt sie, dass ich wütend bin, weil sie von meinen Alpträumen erzählt hat.

"Ich bin dir nicht böse, Ochako. Wahrscheinlich... ist es sogar besser, dass Herr Aizawa jetzt davon weiß, ich selbst wäre wahrscheinlich viel zu stur gewesen, um von mir aus etwas zu sagen. Aber... du hättest dafür nicht das Zimmer wechseln müssen!"

Die Braunhaarige lächelt leicht und winkt ab.

"Für ein paar Tage halte ich es auch bei Tsuyu und Toru aus, ich mag die beiden ja auch sehr gerne. Außerdem ist Shoto momentan die beste Person, die dir helfen kann. Ich bin sicher, dass deine Alpträume bald schon verschwinden und dann kann ich ja wieder zurückkommen."

Ich lächle ebenfalls leicht und will dann mit ihr zurück zu unserem Zimmer gehen, doch gerade, als der Rest unserer Freunde am Eingang zu den Dorms in Sichtweite kommt, ertönt plötzlich eine Stimme hinter uns, die ich schon lange nicht mehr gehört habe.

Sofort stellen sich sämtliche Härchen an meinem Körper auf und eine unangenehme Gänsehaut schießt mir den Rücken herunter, als ich herumwirble und Ochako sofort schützend hinter mich schiebe.

"Was willst du hier?" frage ich bedrohlich ruhig, als wäre mir sein unerwartetes Auftauchen komplett egal, und schaue mit einem finsteren Blick zu meinem Vater, der hinter den Toren zum Gelände der UA steht und mir falsch zulächelt.

"Ich habe in den Nachrichten gelesen, was passiert ist und wollte schauen, wie es meiner Tochter geht. Wir sollten reden, findest du nicht?"

Ich atme tief durch und schlucke hart, während ich meine Hände zu Fäusten balle und langsam den Kopf schüttle.

"Ich habe dir nichts zu sagen. Und wag' es nicht, mich als deine Tochter zu betiteln." gebe ich als Antwort, woraufhin der Mann unweit von mir seine Augenbrauen hebt.

"Ganz schön vorlaut, Akira. Die UA tut dir weniger gut, als gedacht, vielleicht solltest du doch an eine andere Schule gehen."

Meine Hand zuckt und ich atme erneut tief durch, um meine Fassung bewahren zu können. Dieser Mann vor mir bringt mich dermaßen aus der Ruhe, dass ich bei der kleinsten Aktion seinerseits bereits austicken könnte.

"Was denn, willst du etwa nicht mehr, dass ich eine Heldin werde? Es war doch dein Traum, dass ich an die UA gehe, um ein Held werden zu können. So wie du es nie konntest." murmle ich laut genug, dass er es genau versteht, und ein fieses Schmunzeln legt sich auf meine Lippen.

"Mir gefällt die Art, wie du mit mir redest nicht, junge Frau. Das hat bestimmt etwas mit diesem Jungen zu tun, mit dem du seit einiger Zeit Nachrichten hin- und hertextest!"

Überrascht blinzle ich, woher weiß mein Vater von...

"Kontrollierst du mein Handy?!" rufe ich erbost aus und sehe das amüsierte Grinsen meines Vater, das mein Blut geradezu zum Kochen bringt.

elementary || shoto todorokiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt