vol. 44: Klinikbesuche

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Kurz vor der Klinik, in die Shotos Mutter von Endeavor eingeliefert wurde, greife ich nach Shotos Hand und drücke sie, als mich eine Nervosität ähnlich der von der Semesterprüfung überkommt. Shoto scheint das sofort zu bemerken, denn als wir den Fahrstuhl betreten, der uns in die entsprechende Etage bringen soll, zieht er mich vorsichtig näher zu sich und gibt mir einen Kuss auf die Schläfe.

Es hat vor einigen Tagen im Bus schon geholfen und es beruhigt mich auch jetzt wieder, weshalb ich den Jungen neben mir dankbar anlächle und tief durchatme.

Das Zimmer von Shotos Mutter liegt relativ am Ende des Ganges und als Shoto schließlich gemeinsam mit mir den Raum betritt, erblicke ich eine Frau in weißen Klamotten mit weißem Haar, das auf der Fensterbank des Zimmers sitzt und nach draußen schaut.

"Mutter..." meint Shoto mit einer sanften Stimme und sofort merke ich, dass Shoto seiner Mutter gegenüber mindestens genau so offen und lieb ist wie bei mir. Automatisch lächle ich leicht, bevor sich die Frau uns schließlich zuwendet und ich Shotos Hand automatisch etwas fester drücke.

 Automatisch lächle ich leicht, bevor sich die Frau uns schließlich zuwendet und ich Shotos Hand automatisch etwas fester drücke

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"Hallo ihr zwei, schön, dass ihr hier seid."

Sie schenkt uns ein sanftes, ehrliches Lächeln, was mich stark an das von Shoto erinnert und sofort fühle ich mich gut bei ihr aufgehoben.

"Du musst das Mädchen sein, von dem Shoto erzählt hat. Ich bin Rei, freut mich, dich kennenzulernen!"

Rei hält mir ihre Hände hin, die ich auch zögerlich ergreife und mich dann neben sie auf die Fensterbank setze, dennoch weiterhin ein wenig nervös. Schnell räuspere ich mich und zeige der Frau ebenfalls ein kurzes, aber ehrliches Lächeln.

"Ah, uhm... ich bin Akira. Tut mir leid, ich bin dieses Kennenlernen von anderen Menschen nicht gewohnt. Ich tue mich ein wenig schwer damit, neue Menschen in mein Leben zu lassen." meine ich schnell und verziehe leicht das Gesicht, woraufhin Rei sanft auflacht.

"Sie ist dir ähnlich, Shoto. Keine Sorge Akira, ich weiß damit umzugehen. Du hattest recht Liebling, sie ist ein wirklich hübsches Mädchen und ich habe ein gutes Gefühl bei ihr."

Bei den Komplimenten spüre ich, wie das Blut in meine Wangen fließt und diese Stück für Stück roter werden. Auch Shoto räuspert sich und kratzt sich etwas verlegen am Hinterkopf, wir beide sind es nicht gewohnt, solche Sachen offen zu hören oder zu sagen, das ist etwas, an dem wir beide noch arbeiten müssen. Rei hebt langsam eine Hand und streicht mir eine Haarsträhne weg, weshalb ihr dann wohl auch meine einzelne blonde Haarsträhne auffällt.

"Ist das deine natürliche Haarfarbe?" fragt sie, weshalb ich schlucke und nicke.

"Genetisch bedingt? Ich habe es noch nie gesehen, dass nur eine einzelne Haarsträhne in einer anderen Farbe wächst."

Langsam wird mir unwohl, da meine Haare einiges über meinen Ursprung preisgeben könnten und ich lange nicht mehr darüber geredet habe.

"Mehr oder weniger, ja. Das Blond kommt von meiner Mutter, aber mein Vater hat natürlich schwarze Haare. Das Weiß meiner Haarfarbe ist wohl... zufällig entstanden." versuche ich, ausweichend zu erklären und atme tief durch, bevor Shoto dann einschreitet und ein anderes Thema anschneidet, immerhin weiß er ja am besten, wie schwer es ist, über mich und meine Entstehung offen zu reden.

elementary || shoto todorokiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt