vol. 65: Besondere Worte

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Es dauert eine knappe halbe Stunde, bis alle Aufgaben erledigt sind und Ochako sich erleichtert ausatmend auf das Bett zurückfallen lässt.

"Danke Akira, du hast uns gerettet!" meint Tsuyu und schenkt mir eines ihrer niedlichen Grinsen, was mich sofort ansteckt.

"Dankt Shoto, ohne ihn hätte ich die Aufgaben auch noch nicht." antworte ich dann und stütze mich auf meine Arme, noch immer neben Ochako auf dem Bett sitzend.

"Apropos Shoto, ist das nicht sein Shirt? Ich erinnere mich nicht daran, das in deinem Schrank gesehen zu haben." sagt Ochako plötzlich und setzt sich wieder auf, um an dem Ärmel des weißen Shirts zupfen zu können.

"Ja, das gehört ihm, ich habs mir nach dem Duschen genommen." gebe ich simpel zurück, wozu denn auch lügen?

Die drei Mädchen schauen mich gespannt an, wobei ich das bei Toru eher erahnen musste, immerhin ist sie ja unsichtbar. Sofort schüttle ich den Kopf und fange an, zu lachen.

"Nein Leute, ich habe mir nur das Shirt von ihm geklaut, mehr nicht."

[...]

Nach insgesamt etwa einer Stunde habe ich mich wieder zurück auf den Weg zurück zum Zimmer gemacht, es wird langsam spät und ich merke selbst, dass ich langsam müde werde. Der Kampf gegen Shoto war ziemlich anstrengend, selbst wenn ich ihn am Ende abgebrochen habe.

Ich betrete das Zimmer und schaue sofort nach Shoto, der tatsächlich wieder eingeschlafen ist und immer noch in die Kissen gekuschelt daliegt. Lächelnd gehe ich in das kleine Bad und mache mich fertig, um ebenfalls schlafen gehen zu können, doch als ich wieder zurück ins Zimmer komme, setzt Shoto sich gerade auf und reibt sich über die Augen.

Bei dem Anblick seiner verwuschelten Haare lache ich leise und gehe zum Bett, wo Shoto mich dann sanft zu sich auf seinen Schoß zieht und mir dann noch immer leicht verschlafen entgegen lächelt. Ich verschränke meine Beine hinter seinem Rücken und mustere liebevoll sein Gesicht, das selbst in seinem müden Zustand noch immer unverschämt gut aussieht.

"Gut geschlafen?" frage ich leise und streiche leicht über sein T-Shirt, um es etwas glätten zu können. Shoto nickt kurz, während er seine Arme locker um meine Hüfte schlingt und mich so etwas näher an sich zieht.

"Ist das mein Shirt?" fragt er dann und ich schaue kurz an mir herunter, bevor ich breiter grinse und nicke. Daraufhin schmunzelt der Junge und zupft etwas an dem Shirt herum, das ich trage.

"Steht dir." murmelt er, noch immer mit diesem Schmunzeln auf den Lippen, was mein Herz sofort dazu bringt, schneller gegen meine Brust zu klopfen.

"Ich liebe dein Lächeln, Shoto." flüstere ich und lege meine Hände auf seine Wangen, um mit meinen Daumen sanft über seine weiche Haut streichen zu können.

"Und ich liebe es, dass du dieses Lächeln jetzt auch offener zeigst. Dass du zeigst, dass du ein toller, warmherziger Mensch bist, dass du zeigst, dass auch du an Freundschaften oder Beziehungen interessiert bist. Ich liebe es, dass du der Welt zeigst, wer du wirklich bist. Dass du dich akzeptierst, alles an dir."

Shoto atmet tief durch und sein Blick wandert über mein Gesicht, in seinen Augen ein fast schon verliebtes Leuchten. Sein Blick ist verträumt und sanft, als würde er gerade das Schönste anschauen, was er je in seinem Leben gesehen hat.

"Gott verdammt... Ich liebe dich, Akira."

Als ich diese Worte verarbeitet habe, weiten sich meine Augen und ich hebe überrascht die Augenbrauen. Unsicher darüber, ob ich das richtig verstanden habe, bleibe ich ruhig und suche in Shotos Gesicht nach einem Zeichen dafür, dass er das ernst meint oder ich etwas falsch aufgenommen habe.

"Ich meine das ernst, Akira. Du musst es nicht erwidern, wenn du dafür noch nicht bereit bist, ich weiß, dass diese Worte viel bedeuten. Aber ich meine es genau so: ich liebe dich. Seit ich dich kenne, ist mein Leben so viel besser geworden. Du verstehst mich, hilfst mir, unterstützt mich mit allem, was du kannst. Durch dich lerne ich, wie ich besser werden kann, du löst so viele positive Gefühle in mir aus. Du machst mich glücklich, Akira. Und genau deshalb weiß ich, dass jetzt der richtige Moment ist, dir das zu sagen. Du bist das Beste in meinem Leben, ich bin so froh, dich zu kennen und..."

"Ich liebe dich auch, Shoto."

Ich falle ihm eigentlich ungern ins Wort, aber die Worte kamen einfach aus meinem Mund, aus denselben Gründen, die Shoto eben genannt hat.

Es ist kaum zu glauben, noch vor wenigen Monaten war ich kalt, monoton und völlig unerfahren, was das Thema Liebe angeht. Und jetzt sitze ich hier und habe gerade dem ersten Menschen in meinem Leben gesagt, dass ich ihn liebe. Verdammt, fühlt sich das gut an.

Shoto hält ebenfalls kurz inne, als er das von mir hört, bevor das Leuchten in seinen Augen wiederkommt, dieses Mal intensiver als vorher. Er fängt an, breit zu lächeln und legt eine Hand in meinen Nacken, um meinen Kopf zu sich ziehen und unsere Lippen zu einem Kuss verbinden zu können.

Ich lächle leicht in den Kuss, erwidere ihn aber genau so sanft, wie er es mir anbietet. Dieser Moment soll nicht ausarten, er symbolisiert einfach nur, dass wir diese Gefühle wirklich ernst meinen und die Liebe damit bestätigen wollen. Es ist ein bedeutungsvoller, langsamer und intensiver Kuss und als wir uns schließlich wieder lösen, klebt auf unseren Lippen ein breites, glückliches Grinsen. Und wirklich, dieser Moment ist einer der schönsten in meinem Leben.

Am liebsten würde ich ihn überhaupt nicht mehr loslassen, aber da sowohl Shoto, als auch ich müde geworden sind, haben wir uns schließlich zusammen in mein Bett gekuschelt und sind dann auch eng aneinander gekuschelt eingeschlafen. Es war perfekt, genau so, wie es ist.

Und es war die erste Nacht, in der Dabi während des Schlafens überhaupt keinerlei Rolle mehr in meinen Gedanken gespielt hat, alles hat sich einfach nur um Shoto gedreht.

Wofür ich ihm auch noch zusätzlich dankbar bin.

cute cute cute❤️

elementary || shoto todorokiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt