vol. 13: Blutprobe TE-F

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Unzufrieden puste ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Hier scheint nichts über die gesuchten Stoffe beziehungsweise Grundlagen meiner Spezialität zu stehen.

Aber gut zu wissen, dass meine Spezialität Elements heißt, so könnte mein Heldenname Elementary heißen oder sowas in der Art, wenn da nicht die Sache mit dem Verstecken meiner vollen Kraft wäre. Nur weil mein Vater jetzt Bescheid weiß, dass ich alle Elemente beherrschen kann, heißt das nicht automatisch, dass die ganze Welt es erfahren kann.

Um keine weitere Zeit zu verlieren, hier schnell wieder rauszukönnen und damit unentdeckt zu bleiben, packe ich die Akte über mich wieder weg und hole die nächste hervor. Diese ist deutlich dünner und besteht schließlich sogar nur aus einem einzigen Blatt, auf dem scheinbar alle möglichen Blutproben und deren Namen beziehungsweise Abkürzungen vermerkt sind.

Interessiert lese ich mir mehr durch, bis ich mehr durch Zufall auf eine Blutprobe mit dem gesuchten Namen TE-F stoße. Leider sind auf dem Blatt nur Abkürzung und Lagerort im Labor vermerkt und so muss ich die Blutprobe finden, um ausmachen zu können, um wessen Blut es sich handelt.

Mich beschleicht ein schlechtes Gefühl, als würde mich gleich eine böse Überraschung erwarten, doch die Neugier ist zu groß, als dass ich jetzt einfach wieder gehen könnte.

Leise und doch flink laufe ich zu den Reagenzgläsern, nachdem ich den entsprechenden Bereich für diese gefunden habe, und suche nach dem entsprechenden Regal mit der Probe. Tatsächlich kann ich sie finden, aber es befindet sich kaum noch Blut in dem letzten übrig gebliebenen Glas.

Mein Vater hatte ja bereits in dem Bericht davon geredet, dass sie nur wenig Blut zur Verfügung hatten, von daher überrascht es mich nicht, dass so gut wie gar kein Blut mehr da ist. Vorsichtig nehme ich es zur Hand und sehe, wie meine Hand leicht zittert.

Als ich das Glas drehe und auf dem kleinen Schildchen lesen kann, welcher Name dort steht, hätte ich das Gläschen beinahe fallen gelassen.

Schnell packe ich alles wieder weg und stolpere dann zurück, wobei ich fast alles umreiße. Noch ehe ich das Labor hätte verlassen können, wird die Tür von außen geöffnet und meine Mutter sieht mich erschrocken an.

"Was machst du hier drin? Du sollst nicht hier rein!"

"Wieso habt ihr mir verschwiegen, dass das Blut von Endeavor, Shoto's Vater, als Grundlage für meine Gene verwendet wurde?!" stelle ich aufgebracht die Gegenfrage und versuche, meine viel zu schnelle Atmung zu kontrollieren.

Ich balle meine Hände zu Fäusten und spüre langsam eine Hitze in mir aufsteigen, ein Zeichen dafür, dass meine Augen anfangen, zu leuchten, vermutlich in rot.

"Wir... wir dachten nicht, dass das von Bedeutung für dich wäre!"

Ich schüttle den Kopf, lache spöttisch auf und dränge mich an meiner Mutter vorbei, um hier wegzukönnen. Wenn ich auch nur eine Sekunde länger dageblieben wäre, hätte ich vermutlich die Kontrolle verloren und im Nachhinein noch das gesamte Haus abgebrannt.

Schnell laufe ich wieder in mein Zimmer und schließe hinter mir ab, bevor ich mich an meinen Schreibtisch setze und mein Gesicht in meinen Händen vergrabe. Für einen Moment saß ich einfach so da, verzweifelt versucht, meine rasenden Gedanken zu ordnen und wieder einen klaren Kopf bekommen zu können.

Bestimmt eine halbe Stunde sitze ich still an meinem Schreibtisch und kämpfe mit meinem rauchenden Kopf, der einfach nicht akzeptieren will, was ich vor Kurzem herausgefunden habe.

Ich warte nur darauf, dass jemand von meinen Eltern hereinkommt und mir eintrichtern will, dass das, was ich erfahren habe, geheim bleiben muss. Als ob ich bisher irgendetwas über meine Herkunft preisgegeben hatte...

Allerdings weiß ich nicht, ob ich das, was ich gerade herausgefunden habe, wirklich geheimhalten kann, immerhin verdient zumindest eine Person die Wahrheit, wenn er weiterhin etwas mit mir zutun haben will.

Tatsächlich klopft es nicht allzu viel später an meiner Tür und ich öffne diese nur widerwillig. Meine Mutter steht vor mir, macht aber einen eher schuldbewussten als wütenden Eindruck.

"Dein Vater weiß hiervon nichts, aber du hattest recht: Wir hätten dir das nicht verheimlichen dürfen. Ich spiele mit offenen Karten, aber erzähl deinem Vater nichts, okay?"

Mit diesen Worten reicht sie mir einen Zettel, der mir stark nach einer Kopie aussieht.

"Auf diesem Zettel findest du alles, was über deine Spezialität bekannt ist und wie wir sie dir gegeben haben, ich habe es auf diesen Zettel gekürzt. Also ist auch jede Blutprobe vermerkt und die Bedeutungen habe ich dir darunter geschrieben. Bitte verzeih mir, es tut mir leid, Kleine!"

Kurz zögere ich noch, bevor ich meine Mutter anlächle und sie kurz in den Arm nehme. Trotzdessen, dass auch sie mir immer noch Sachen verheimlicht hat, glaube ich ihr, dass es ihr leid tut und mit diesem Zettel hat sie mir das auch bewiesen.

"Mach dir keine Gedanken. Ich danke dir, dass du mir das hier gegeben hast." sage ich deshalb ehrlich. Meine Mutter nickt, sodass ihr einige blonde Haarsträhnen hinter dem Ohr hervor- und ins Gesicht rutschen.

Wir haben uns darauf geeinigt, meinem Vater nichts zu sagen, das ist das Einfachste für alle. Und bestimmt auch das Beste.

Soo, jetzt weiß Akira, von wem sie die Kontrolle über das Feuer 'geerbt' hat. Und dass dies Endeavor ist, wird sie noch vor so manche Probleme stellen, eben auch in Bezug auf Shoto.
Aber mal schauen, was noch so passiert, nicht wahr? ;)

elementary || shoto todorokiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt