vol. 43: Zurück in die Hölle

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So kommt es also so, dass die anderen sich am nächsten Morgen ziemlich früh verabschieden, um die Mall in einer Zeit zu erreichen, in der es vielleicht noch nicht so voll ist. Schmunzelnd schaue ich den anderen hinterher, während Ochako sich noch einmal umdreht und mir freudig zuwinkt. Ich erwidere ihre Geste, bevor sie dann aus meinem Blickfeld verschwindet und ich mich wieder umdrehe, um zurück zum Dorm zu gehen.

Ich nehme mir eine Tasche zur Hand und packe mein Handy, mein Portemonnaie und einen bestimmten Schlüssel ein, bevor ich mir die Tasche umhänge und das Zimmer wieder verlassen will. Es ist Juni und damit ziemlich warm draußen, weshalb mein Outfit auch aus einer einfachen Jeans-Shorts und einem weißen T-Shirt mit weißen Sneakers besteht.

"Akira!" ruft da jemand vom anderen Ende des Flures meinen Namen und ich drehe verwundert meinen Kopf. Shoto kommt auf mich zu, ebenfalls in seiner Freizeitkleidung.

Er trägt eine schwarze Hose, dazu ein weißes Shirt und wie ich ebenfalls weiße Sneakers. Ich schaue ihm fragend in die Augen, denn eigentlich dachte ich, dass er schon losgegangen ist.

"Was gibt's?" frage ich, als er neben mir stehenbleibt und mich irgendwie nachdenklich mustert.

"Du hast Izuku gestern nicht die Wahrheit gesagt, oder?"

Verwirrt ziehe ich die Augenbrauen zusammen und lege den Kopf schief.

"Du hast noch nicht alle Sachen, die du für das Ferienlager brauchst. Zumindest wirkst du nicht so." führt Shoto deshalb aus und ich seufze.

"Doch, habe ich... sie sind nur nicht alle hier im Dorm." murmle ich und kratze mich am Hinterkopf, während Shoto ziemlich schnell zu verstehen scheint, was ich meine.

"Die Sachen sind in deinem alten Zuhause, und da willst du jetzt hin, um sie zu holen." stellt der Junge dann fest und ich nicke einfach, selbst wenn mir bei dem Gedanken daran, wieder zurückzugehen, schon eine unangenehme Gänsehaut den Rücken herunterläuft.

"Soll ich dich begleiten?" bietet Shoto dann auf einmal an und meine Augen weiten sich etwas überrascht.

"Aber du... du wolltest doch in die Klinik?"

Shoto winkt ab.

"Schon okay, ich wollte dich eigentlich ohnehin fragen, ob du mitkommen möchtest. Meine Mutter ist gespannt darauf, dich kennenzulernen."

"Huh?" gebe ich perplex von mir, woher sollte Shotos Mutter bitte von mir wissen?

"Sie weiß, dass wir zusammen sind?"

Shoto schüttelt den Kopf.

"Nein, aber sie weiß, dass es bei mir jemanden gibt, den ich mag. Ich... habe bei meinem letzten Besuch mit ihr darüber geredet." gibt er dann zu und kratzt sich am Hinterkopf.

Ich willige schließlich ein und verlasse so mit Shoto an meiner Seite das Schulgelände, insgeheim sehr erleichtert, dass er jetzt dabei ist. So habe ich etwas weniger Angst, noch einmal zuhause aufzutauchen und kann es hoffentlich schneller hinter mich bringen.

Wir laufen einige Straßen entlang und entfernen uns so vom Stadtzentrum, bis ich schließlich in der Ferne das Haus entdecken kann, in dem ich den Großteil meines bisherigen Lebens verbringen musste. Als wir durch das Gartentor das Grundstück betreten, drehe ich mich zu Shoto und halte ihn sanft an der Schulter zurück.

"Warte bitte hier, ich hole nur schnell meine Sachen und dann verschwinden wir wieder."
Shoto schüttelt sofort den Kopf und will etwas erwidern, doch ich lasse ihn gar nicht dazu kommen.

"Nein, hör mir zu. Wenn ich meinem Vater da drinnen über den Weg laufen sollte, wird er sowieso schon nicht gut auf mich zu sprechen sein und wenn er dann noch einen Jungen an meiner Seite sieht, rastet er komplett aus. Ich werde nicht lange da drin bleiben und wir hauen sofort wieder von hier ab, sobald ich zurückkomme, okay?"

elementary || shoto todorokiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt