vol. 77: Shota Aizawa

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Wir beeilen uns, zu seinem Auto kommen zu können und dann loszufahren, bloß weg von diesen nervigen Journalisten. Ich atme laut aus und entspanne mich ein wenig, als wir richtig in Fahrt sind und diese Menschen aus meiner Sichtweite verschwunden sind.

"Ich kann gut nachvollziehen, warum Sie die Medien meiden wollen, Herr Aizawa." murmle ich und schaue zu dem Schwarzhaarigen am Steuer.

"Shota." meint dieser daraufhin nur, weshalb ich fragend die Augenbrauen zusammenziehe.

"Du kannst mich im Privaten bei meinem Vornamen nennen, Akira. Ich habe vor den Polizisten die Verantwortung für dich übernommen. Dein Vater und auch deine Mutter werden wohl harte Konsequenzen dafür bekommen, dass sie illegale Experimente durchgeführt haben. Unter anderem Endeavor wird dafür sorgen, er kennt immerhin die Wahrheit. Und da du noch minderjährig bist, brauchst du jemanden, der offiziell für dich sorgen kann, das bin ich von heute an."

Noch überraschter als zuvor drehe ich meinen Kopf weg und blinzle ein paar Mal, um das verarbeiten zu können

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Noch überraschter als zuvor drehe ich meinen Kopf weg und blinzle ein paar Mal, um das verarbeiten zu können.

"Also... meine Eltern werden bestraft und Sie... sind jetzt auch offiziell für mich als Ersatz verantwortlich?"

"Ganz richtig."

Herr Aizawa nickt und biegt in eine Straße ab, um dann den Weg Richtung Campus einschlagen zu können.

"Das bedeutet allerdings auch, dass ich dafür sorgen muss, dass du so etwas wie heute Nacht nicht noch einmal durchziehst. Du musst aufhören, Regeln zu brechen Akira, so leicht bekomme ich dich nicht noch einmal da raus. Du bist auf Bewährung, noch so ein Ding und dir droht neben einer Suspendierung noch weitaus Schlimmeres." warnt der Mann neben mir, weshalb ich leicht nicke und schlucken muss.

"Keine Sorge Herr Ai- Shota. Dieser Regelverstoß heute Nacht war der Letzte, mir ist bewusst, dass ich mehr als glimpflich davongekommen bin. Ich will niemanden weiter enttäuschen und schon gar nicht von der Schule fliegen, also halte ich mich jetzt an die Regeln und Gesetze. Das ist ein Versprechen."

Shota schaut mit gehobenen Augenbrauen zu mir, als wir an einer Ampel halten, und er sieht, dass ich das ernst meine. Sollte ich auch sein Vertrauen missbraucht haben, so habe ich dennoch nie ein Versprechen gebrochen, darauf kann er sich weiterhin verlassen.

Und wirklich, ich will keine weiteren Regeln brechen und so in Schwierigkeiten geraten. Ich werde eine Heldin, ganz legal und ohne weitere Ausrutscher oder Fehler. Das schwöre ich mir selber, und mein neues Aussehen ist perfekt dafür, jetzt neu durchzustarten.

"Wir sollten dich trotzdem einmal von Recovery Girl durchchecken lassen. Du magst zwar gut mit Dabi mitgehalten haben, aber trotzdem musstest du einiges einstecken und ich will nur sichergehen, dass es dir auch wirklich gut geht." sagt Herr Aizawa, als wir auf einem Parkplatz gehalten haben und ausgestiegen sind.

Inzwischen ist es wieder hell und bereits so spät, dass alle anderen Schüler in ihren Klassen sitzen und lernen. Ich nicke einfach, ohne etwas zu sagen und gehe mit meinem Klassenlehrer zur Krankenstation, wo Recovery Girl bereits auf mich wartet. Scheint so, als hätte Herr Aizawa sie bereits informiert.

"Ich muss wieder los, ich habe gleich Unterricht, aber du bist hier ja in guten Händen. Und Akira..."

Herr Aizawa dreht sich noch einmal um, da er während er noch gesprochen hat bereits dabei war, wieder zu gehen. Fragend hebe ich meine Augenbrauen und schaue dem Mann in seine müden Augen.

"Hier auf dem Schulgelände darfst du dich frei bewegen, wie es dir beliebt. Aber außerhalb des Geländes muss immer jemand bei dir sein. Du musst wirklich aufpassen, solange du auf Bewährung bist. Keine weiteren Fehler, okay?"

Ich nicke.

"Und jetzt erhol' dich erstmal. Du bist für den heutigen Schultag entschuldigt, aber wenn du dich gut genug fühlst, kannst du heute Nachmittag gemeinsam mit deiner Klasse beim Heldentraining mitmachen." sagt Herr Aizawa noch, weshalb ich wieder nur ein Nicken zustande bringe und dann beobachte, wie der Schwarzhaarige die Tür zur Krankenstation hinter sich zuzieht und mich mit der älteren Dame allein lässt.

"Du magst es wohl, große Auftritte hinzulegen, nicht wahr?" fragt sie mich da und deutet an, dass ich mich auf die Liege setzen soll. Ich seufze laut und betrachte meine Hände in meinem Schoß.

"Nein, nicht wirklich. Ich wollte nicht, dass das so eskaliert. Alles was ich wollte, war sicherzustellen, dass mein blöder Alter sicher ist, ich wusste nicht, dass Dabi insgeheim auf mich gewartet hat." antworte ich dann leise und lasse es zu, dass Recovery Girl sich meinen Cut an der Augenbraue anschaut.

"Bussi!"

Sie gibt mir einen Kuss auf die Stelle und innerhalb von Sekunden verschwindet der Schmerz, ich fühle mich deutlich besser.

"Nun, ich kann die Wunde zwar heilen, gerade auch, weil sie keine große ist, aber trotzdem wirst du dich wohl mit einem kleinen Cut in der Augenbraue zufriedengeben müssen. Ich kann Wunden heilen, aber keine Härchen nachwachsen lassen."

Ich nicke einfach, anscheinend habe ich jetzt noch etwas, was neu an meinem Aussehen ist.

"Du hast den Großteil der Bevölkerung ziemlich beeindruckt, Akira. Viele Menschen haben den Kampf mitverfolgt und waren angetan von deiner Kampfart und Spezialität. Du hast es mit einem Schurken aufgenommen und ihn gut in Schach gehalten."

"Mag sein, aber ich habe auch meine Freunde in Gefahr gebracht." murmle ich und atme laut aus, doch Recovery Girl lächelt nur sanft.

"Mach dir da keinen Kopf mehr drum. Du bist jung und hast noch viel zu lernen, außerdem seid ihr alle lebend da rausgekommen, also nimm das Positive mit und lern daraus."

Ein leichtes Schmunzeln legt sich auf meine Lippen und ich bedanke mich bei der älteren Dame, bevor sie mich dann entlässt und ich mich auf direktem Wege zum Zimmer begeben kann.

Jetzt, wo alles geklärt ist, übermannt mich die Müdigkeit geradezu und ich falle einfach ins Bett, ohne mich großartig umzuziehen. Zwar bin ich immer noch dreckig und verschwitzt vom Kampf, aber meine Energie hat für nichts weiter ausgereicht, ich hatte den Schlaf wirklich dringend nötig.

elementary || shoto todorokiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt