Als ich meine Augen wieder öffne, ist es stockdunkel draußen und ein kurzer Blick auf die Uhr verrät mir, dass es gerade erst kurz nach 2 Uhr morgens ist. Noch reichlich Zeit, weiterzuschlafen, aber da ich auf Toilette muss, muss ich wohl oder übel noch einmal vorher aufstehen.
Vorsichtig löse ich mich aus Shotos Griff, da er einen Arm um mich gelegt und mich eng bei sich gehalten hat, nehme mir ein T-Shirt und eine Unterhose, um mir die Sachen anzuziehen und dann leise zum Bad zu tapsen.
Nachdem ich fertig bin und mir die Hände wasche, schaue ich in den Spiegel über dem Waschbecken. Mir schaut ein junges Mädchen entgegen, das etwas müde, dafür aber unglaublich glücklich wirkt. Ein leichtes Lächeln ziert meine Lippen, meine Haare sind durcheinander, aber Shoto sieht auch nicht wirklich anders aus.
Schnell trockne ich meine Hände ab und verlasse das Bad wieder, bevor mir dann Shoto auffällt, der sich verschlafen die Augen reibt und sich nach mir umschaut, schließlich liege ich nicht mehr neben ihm im Bett.
"Alles okay, ich war nur auf Toilette." meine ich, nachdem ich mich wieder neben ihn gelegt habe und er mich erneut zudeckt, bevor er leicht lächelt und dann nickt.
"Gut, dann schlaf weiter. Du brauchst den Schlaf." murmelt er schlaftrunken und gibt mir einen sanften Kuss auf die Stirn, weshalb ich lächle und mich an meinen Freund kuschle, um dann glücklich und relativ schnell wieder einschlafen zu können, direkt neben dem Menschen, der mir am meisten bedeutet.
[...]
Das nächste Mal, dass ich wach werde, ist etwas unsanfter, da mein Handywecker mich direkt aus dem Schlaf reißt. Verschlafen setze ich mich auf und greife nach meinem Handy, um den Alarm ausstellen zu können und mir dann über das Gesicht zu fahren.
Ich schaue neben mich, doch Shoto liegt nicht mehr da, weshalb ich etwas verwirrter aufschaue und so sehen kann, wie der Junge vor dem Spiegel steht und sich gerade sein Hemd zuknöpft. Automatisch legt sich ein Grinsen auf meine Lippen, als mir die Gedanken an letzte Nacht wieder in den Sinn kommen und ich stehe auf, um zu meinem Freund gehen zu können.
Ich stelle mich auf Zehenspitzen, um meine Arme von hinten um Shotos Schultern schlingen und ihn so daran hindern zu können, dass er weitere Knöpfe zuknöpft. Durch den Spiegel vor uns kann ich sehen, wie Shoto sanft lächelt, bevor er sich dann zu mir dreht und mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht streicht.
"Hm, das mit dem professionell bleiben hat nicht so wirklich funktioniert, nicht?" murmle ich frech grinsend, woraufhin Shoto leicht lacht und mir einen kurzen Kuss auf die Stirn gibt.
"Dann sollten wir wohl hoffen, dass niemand davon etwas mitbekommen hat. Sonst können wir uns auf eine Standpauke von Herr Aizawa gefasst machen und er schenkt uns nie wieder so viel Vertrauen." meint Shoto und ich nicke, bevor mein Blick auf seine Haare fällt. Sie sind komplett durcheinander, nicht wie sonst strikt in Rot und Weiß aufgeteilt. Sieht er so immer nach dem Schlafen aus? Wie süß...
Ich hebe meine Hände, um seine Haar ein wenig zu ordnen, während Shoto weiter mein Gesicht mustert und jetzt wohl bemerkt, dass ich immer noch nichts weiter außer das T-Shirt und die Unterhose trage. Ein hauchzarter Rotton legt sich auf seine Wangen und er wäre mir wahrscheinlich nicht einmal aufgefallen, wenn ich Shoto nicht gerade so nahe wäre.
"Akira..." murmelt er dann schließlich, weshalb ich wieder von seinen Haaren ablasse, ihm stattdessen fragend in die Augen schaue und so merke, wie schüchtern Shoto mit diesem rosa Schimmer auf den Wangen aussieht.
"Wieso hast du mir nicht von deinen Alpträumen erzählt?" fragt der Junge da plötzlich und ich blinzle etwas überrascht, die Frage habe ich in dieser Situation nicht erwartet. Dann seufze ich aber und male irgendwelche Muster auf seine Schulter.
"Du warst so erleichtert, dass ich wieder da bin, ich wollte das nicht kaputt machen. Es ist nicht so, dass ich es dir verschweigen wollte, aber ich wollte dich einfach nicht beunruhigen. Und... tja, ich dachte, dass ich das irgendwie schon allein schaffe." gebe ich dann zu und schaue Shoto in die Augen, der mir daraufhin einen sanften Blick schenkt.
"Du musst nirgendwo allein durch, du hast so viele Menschen, die dir helfen wollen. Das weiß ich, du hast mir das klargemacht. Ich weiß, du bist stark und schaffst viel aus eigener Kraft, aber trotzdem ist es manchmal besser, offen zu reden. Klar, ich wäre besorgt gewesen, aber dann hätte ich dir von Anfang an helfen können und wüsste, wie ich für dich da sein kann." antwortet Shoto mir leise und legt zwei Finger unter mein Kinn, damit ich seinem Blick nicht ausweichen kann.
"Tut mir leid, Shoto. Falls noch etwas passiert, erzähle ich dir sofort davon, versprochen."
Shoto nickt und drückt mich dann sanft von sich, damit wir uns weiter anziehen können, immerhin wartet heute noch ein gesamter Schultag auf uns, den wir bewältigen müssen.
Wir ziehen uns an und ich packe noch schnell meine restlichen Schulsachen zusammen, bevor wir das Zimmer verlassen und einen überraschenderweise leeren Gang vorfinden.
"Huh? Warum ist denn niemand hier, sind wir zu spät?" frage ich verwundert, während ich meinen Rucksack schultere. Shoto schüttelt den Kopf und schaut auf sein Handy, da ich das nach gestern ja nicht mehr kann.
"Nein, wir sind gut in der Zeit. Keine Ahnung, wieso es so ruhig ist." antwortet er mir, weshalb mich sofort ein ungutes Gefühl beschleicht. Ich schaue mich um, doch wirklich keine Menschenseele ist hier. Heute ist Mittwoch und der Unterricht fällt nicht aus, das wüssten Shoto und ich.
Als ich mich zurück zu meinem Freund drehe, greift dieser nach meiner Hand und bietet mir so etwas Komfort.
"Alles gut, ich bin da." meint er einfach nur leise und ich nicke schnell, bevor wir losgehen und die Dorms verlassen. Es ist ein sonniger Tag, eigentlich wirklich schön und angenehm warm, doch auch hier draußen kann ich niemanden aus unserer Klasse entdecken.
Einige Schüler aus anderen Jahrgängen oder unseren Parallelklassen sind auf dem Weg zur Schule, was mein ungutes Gefühl nur bedingt beruhigen kann. Shoto merkt, dass ich immer noch nicht beruhigt bin, denn er drückt meine Hand ein wenig fester, zieht mich sanft zu sich und gibt mir einen Kuss auf die Schläfe.
Wie automatisch lächle ich und gehe dann gemeinsam mit dem Weiß-Rothaarigen los Richtung Schule, um es den vielen Schülern um uns herum gleichzutun. Noch immer hält Shoto meine Hand und macht auch keinerlei Anstalten, sie loszulassen, was mich sofort ein Stück weit glücklicher macht.
Seit unserer Nacht gestern zusammen hat sich etwas zwischen uns geändert, nicht im negativen Sinne, aber eine kleine Spannung hat sich gelöst. Die Nähe, die Shoto und ich geteilt haben, hat uns mehr Vertrauen gegeben und unsere Beziehung ein Stück weiter gebracht, sie insofern etwas mehr gefestigt. Und das fühlt sich wirklich gut an.
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elementary || shoto todoroki
FanficAkiras Vater hat das junge Mädchen auf die UA gelassen, damit sie eine Heldin wird und ihre Familie stolz machen kann. Dass Akira eigentlich gar nicht die natürlichen Voraussetzungen dafür haben dürfte, weiß niemand. Niemand außerhalb ihrer Familie...