vol. 61: Geschenk der Klasse

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Wir laufen die Gänge entlang zum Klassenraum, doch erstaunlicherweise kann ich vom Inneren her Stimmen hören. Verwundert wechsle ich einen Blick mit Shoto, der anscheinend aber genau so ratlos zu sein scheint, bevor ich dann nach dem Türgriff greife und die Tür aufschiebe.

Sofort wird es ruhig und erstaunlicherweise der komplette Rest der Klasse sitzt bereits auf ihren Plätzen, Herr Aizawa vorne an sein Pult gelehnt. Sind wir doch zu spät? Verwirrt hebe ich die Augenbrauen und schaue erst zu Ochako, Izuku und Tenya, bevor mein Blick dann zu Herr Aizawa wandert.

"Guten Morgen ihr zwei." begrüßt Herr Aizawa uns und mustert kurz Shotos und meine verschränkten Hände, bevor er sich Tenya zuwendet und ihn bittet, aufzustehen.

"Akira, wir als Klasse haben dir etwas zu sagen und außerdem haben wir etwas Kleines für dich organisiert." fängt Tenya dann an, anscheinend jetzt gerade in seinem Amt als Klassensprecher. Fragend hebe ich meine Augenbrauen, immer noch verwirrt darüber, was gerade passiert.

"Der gestrige Vorfall mit deinem Vater hat uns ziemlich überrascht. Zwar wussten einige von uns bereits, dass du mit familiären Problemen zu kämpfen hattest, aber dass dein Vater doch so eine manipulative, schreckliche Person ist, war nicht angenehm anzusehen. Die Sachen, die er dir an den Kopf geworfen hat, waren schlimm, aber auch fragwürdig." beginnt Tenya dann und ich halte sofort inne.

Mein Körper versteift sich und ich halte für einen Moment den Atem an. Wollen sie jetzt, dass ich ihnen alles erkläre? Dafür... das kann ich noch nicht, ich würde das niemals hinbekommen!

Shoto neben mir schaut zu mir und sieht mir an, wie angespannt ich bin, während nun Herr Aizawa sich ebenfalls einschaltet: "Nachdem dein Vater gegangen ist, habe ich, während Shoto sich um dich gekümmert hat, eine Art Klassensitzung einberufen. Mir war klar, dass Fragen aufgekommen sind, und ich weiß auch, dass du nicht darüber reden möchtest. Ich habe deinen Klassenkameraden alles erzählt, was du mir gesagt hast und ich weiß, dass du mir das eigentlich im Vertrauen erzählt hattest. In Anbetracht der Situation blieb aber nur diese Option, ich wollte nicht, dass du so schnell noch einmal unter den Druck gerätst, von deinem Leben erzählen zu müssen." sagt mein Klassenlehrer und ich merke, wie die Anspannung in mir sich langsam wieder löst.

In einer anderen Situation wäre ich wütend gewesen, dass Herr Aizawa einfach so über diese vertrauliche Sache geredet hat, aber jetzt bin ich einfach nur froh, das nicht mehr selbst tun zu müssen.

"Es tut uns leid, dass du so ein schweres Leben hattest, Akira. Dein Vater hat dich weiter tyrannisiert, selbst nachdem du an die UA gekommen bist und es tut uns leid, dass wir dir nicht helfen konnten, selbst als wir dich besser kannten. Trotz des Konkurrenzkampfes in unserer Klasse wollen wir füreinander da sein und uns gegenseitig unterstützen. Von daher haben wir uns gestern etwas überlegt, wie wir zumindest ein wenig dafür aufkommen können, was wir die letzten Monate versäumt haben." fährt Tenya schließlich fort und hält in seinen Händen ein kleines Päckchen, das er mir nun hinhält.

Zögerlich lasse ich Shotos Hand los und nehme das Geschenk an, doch ich schaue Tenya immer noch etwas unsicher uns zurückhaltend an. Die gesamte Klasse mustert mich gespannt, weshalb ich schlucke und das Geschenk erst öffne, als Tenya mir zuversichtlich zunickt.

Vorsichtig löse ich das Papier von der Schachtel und öffne diese dann, bevor sich meine Augen weiten und ich das Handy hervorhole. Ungläubig schaue ich erst zu Tenya, dann zu Herr Aizawa und schließlich zum Rest der Klasse, wobei ich nur sanftes Lächeln zurückbekomme.

"Wa... nein Leute, das kann ich nicht annehmen!" gebe ich dann von mir und will Tenya das Handy wieder zurückgeben, doch er lehnt kopfschüttelnd ab.

"Akira, sieh es als Entschuldigung an. Wir haben alle zusammengelegt und Momo konnte über ihre Familie auf die Schnelle dieses Handy organisieren. Sogar Katsuki hat etwas dazugegeben!" ruft Mina freudig und grinst mich breit an, weshalb ich meine Lippen aufeinanderpresse und tief durchatme.

elementary || shoto todorokiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt