Frankreich - Der Opferraum unter der Kaserne

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Willkommen in Frankreich meine Lieben!

Heute geht es, erneut, in Tiefen von Paris. Dieses mal begleiten wir

Alex und Haytham in einen Kerker unter einer Kaserne, welche vorJahrhundert einmal von Karl V. genutzt wurde.

Wie sollte es anders sein, es bleibt bei keinem "Museumsbesuch", nein,

neue Visionen tauchen auf, aber die Götter lassen sich mit einem Malenicht mehr blicken! Ein mulmiges Gefühl beschleicht Mistress Kenway dabei.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und bleibt gesund!

LG MrsHEKenway 


Kapitel 33

*** Der Opferraum unter der Kaserne ***


Die Abreise mussten wir dann doch noch um eine ganze Woche verschieben, weil ich noch einmal einen Blick auf die Artefaktenliste geworfen hatte und dort sah, dass wir dieses Rasiermesser hier in Frankreich noch suchen mussten.
Enttäuscht über diese Verzögerung machte ich mich an die Unterlagen und begann über Aufenthaltsorte von dem Besitzer nachzuschlagen. Haytham war da eine nützliche Hilfe, weil er „näher" an diesen Kriegsjahren war, als ich.
Zwei geschlagene Tage saßen wir über geschichtlichen Schriftstücken, Büchern und auch kleineren Abhandlungen, welche uns von unseren Wirten freundlich zur Verfügung gestellt wurden. Auch sie waren sehr belesen, was uns natürlich zu Gute kam.
Im Grunde gab es nur eine Anlaufstelle und zwar eine der alten noch recht gut erhaltenen Kasernen. Dort sollten wir beginnen und uns danach weiter durchfragen.
Besagtes Gebäude lag in einem Distrikt von Paris, welcher hauptsächlich bis heute Militär beherbergte.
Einer der dortigen Befehlshaber konnte uns sogar weiterhelfen, weil er von diesen Briefen des Leibdieners wusste.
„Wir haben selber einmal einen kleinen Suchtrupp zusammengestellt, weil man munkelte hier unter dem Gebäudekomplex gäbe es alte Verliese und, verzeiht Madame, Folterzellen. Außerdem sollte es geheime Türen geben! Leider sind meine Leute nicht fündig geworden, dafür nur sehr schmutzig..." lachte er und sah mich entschuldigend an. Bei Odin, sah ich so zartbesaitet aus, dass man nicht einmal das Wort Folter in den Mund nehmen mochte in meiner Gegenwart?
Er übergab uns aber ohne großes Fragen die Schlüssel für den Eingang und wünschte viel Erfolg!

Als wir vor der Kaserne standen, fragte ich Haytham, warum die Männer immer so auf ihre Wortwahl achteten und ob es wirklich an meinem Äußeren, meinem Erscheinungsbild lag. Zuerst erhielt ich lautes Lachen, aber keine Antwort. Nachdem sich mein Gatte dann endlich beruhigt hatte, setzte er mit einer Erklärung an.
„Mi sol, du bist eine Frau. Frauen sind und das solltest du mittlerweile gelernt haben, in dieser Zeit nicht mit den Belangen der Männer zu belästigen. Sie können es nicht verstehen und fast alle Damen fallen in Ohnmacht, sobald sie auch nur das Wort Blut hören oder ihnen eine Maus über den Fuß huscht. Aber wenn ich ehrlich sein darf?" er nahm mein Kinn in seine Hand und sah mir für einen Moment tief in die Augen. Vorsichtig nickte ich. „Man könnte tatsächlich meinen, du gehörst zu diesen zur Hysterie neigenden Damen, Alex. Bedenke deine Körpergröße und deine Haut hat immer diesen durchschimmernden hellen Teint. Kaum jemand, der dich nicht kennt, würde vermuten, dass du jemandem die Finger einzeln brechen könntest oder sogar die Kehle aufschlitzen würdest."
Dieses Jahrhundert war einfach noch nicht reif für die Emanzipation, ging es mir durch den Kopf und ich grinste meinen Mann an.
„Du hast Recht. Ich bin der Wolf im Schafspelz." ich stellte mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen langen Kuss.
„Auch das schickt sich nicht für eine Frau in der Öffentlichkeit. Zärtlichkeiten tauscht man nur aus, wenn man alleine ist, mi sol." sein gespielter Oberlehrerton mit den dunklen grauen Augen ließ meinen Bauch kribbeln.
„Dann komm mit und ich zeige dir, was ich mit dir alleine in unserem Schlafzimmer anstellen kann!" flüsterte ich lüstern und konnte spüren, wie an Haythams Hals eine Gänsehaut entstand.
„Ich will nicht warten!" damit schnappte er sich meine Hand und zog mich hinter sich her durch kleine Gassen und wurde schon bald fündig. Ein leerstehendes kleines Gebäude musste für unsere Zügellosigkeit herhalten.
Nachdem ich Haytham in den Genuss meiner „Hysterie" habe kommen lassen, konnten wir befriedigt den Rückweg zu unserer Pension antreten.

Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der NornenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt