Virginia - Hickey, der Verräter?

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Willkommen ihr Lieben!

New York ist wie eh und je ein recht heißes Pflaster und mit Vorsicht zu genießen.
Mistress Kenway ist auf eine Spur gestoßen, welche alles andere als harmlos ist. 

Thomas Hickey scheint hinter Master Kenways Rücken eigene Pläne zu schmieden,
dabei ist es ihm egal, ob er seinen Kopf verlieren könnte oder nicht.
Oder aber ist doch noch jemand anderes der Drahtzieher dieser Waffenmafia?

Ich wünsche euch viel Vergnügen beim Lesen und bleibt gesund!

LG MrsHEKenway



Kapitel 35

~~~ Hickey? Ein Verräter? ~~~


„Oh, du bist aber ein mutiger Krieger, was?" hörte ich mich sagen, nur dass es nicht meine Stimme war. „Glaubst du, du kannst mir auch noch den Mann dort bringen? Ich würde zu gerne mal wieder zwei starke Männer haben!" meine Hand fuhr lasziv über meinen Ausschnitt, obwohl ich das eigentlich gar nicht wollte. Stoppen konnte ich das Ganze aber nicht, so sehr ich mich auch anstrengte.
„Glaub mir, Schätzchen, ich reiche da völlig. Bisher hat sich noch keine beschwert." nein, wie auch, die waren alle vermutlich durch den Mundgeruch gestorben!
„Dann komm, draußen gibt es bestimmt eine kleine dunkle Ecke für uns!" meine Finger griffen seinen Ärmel, zogen ihn so mit durch den Schankraum, hinaus auf den Innenhof. Dieser war verlassen und dunkel. Man hörte nur ein paar Hühner in der Nähe gackern und das Stimmengewirr aus der Taverne.
Ich schob den Mann an die gegenüberliegende Hauswand in eine Nische und drückte mich an ihn. Er begann hektisch zu atmen und wollte sich schon von seiner Hose befreien, doch ich hielt seine Hand auf meine Brust gedrückt.
„Weib, du hast es aber ganz schön eilig. Lange keinen Schwanz mehr zwischen den Beinen gehabt, was?" raunte er.
„Ganz recht und DU wirst deinen heute noch verlieren!" hörte ich mich fauchen, ließ die versteckten Klingen hervorschnellen und hatte sein bestes Stück schneller abgetrennt, als ich die Worte gesprochen hatte.
Seinen Schmerzensschrei erstickte ich mit meiner Handinnenfläche, während ich ihn zu Boden gleiten ließ und mit der anderen versteckten Klinge durchtrennte ich seine Kehle!
„Und jetzt... schlaf schön du kleiner Arsling!" immer noch klang ich nicht nach mir!
Ich zog den schlaffen Körper des Toten zu einem Heuhaufen und begrub ihn darin. Dann richtete ich meine Kleider, meine Haare, wischte meine Klingen sauber und ging wieder hinein.
Meine Vorfahrin war definitiv abgebrühter als ich, ging es mir durch den Kopf.

Im Inneren wurde ich misstrauisch von meinen Begleitern beäugt, nickte aber nur leicht und gesellte mich in die Nähe meiner Begleiterin, welche von Hickey in Beschlag genommen wurde.
Sie saß mittlerweile auf seinem Schoß, während er lauthals seine Erfolge verkündete. Was war dieser Typ doch für eine Plaudertasche, von Zurückhaltung keine Spur.
Für einen Moment spürte ich Haytham wieder in meinem Kopf.
Mi sol, das war... ich bin ehrlich gesagt sprachlos! Das kam weder wütend noch tadelnd, nein es war anerkennend!
Danke, ich habe mein Bestes gegeben. Ich war wieder ich selber, stellte ich erleichtert fest.
Und jetzt hör dort weiter zu! Ich konnte sein Grinsen regelrecht spüren, als er sich wieder zurückzog.

„Wenn wir so weitermachen, herrschen wir bald über ein riesiges Waffenarsenal! Genau das werden wir brauchen um diesen britischen und spanischen Ärschen zu zeigen, wer das Sagen hat!" polterte er los und vergrub sein Gesicht im Ausschnitt der Frau auf seinem Schoß.
Ihr Blick glitt in meine Richtung, sie flehte mich an, endlich etwas zu unternehmen. Doch noch musste sie durchhalten, ich hatte noch keinen entscheidenden Hinweis erhalten!
„Wir sollten nächste Woche die andere Lieferung der Armee abwarten und wieder ein wenig Tauschhandel betreiben!" kicherten die Männer.
„Wie blöd sind diese Händler aber auch, die nehmen ja alles ungesehen an." einstimmiges lautes Lachen.
„Lasst uns auf unseren Gönner anstoßen!" ich sah erwartungsvoll in die Runde... doch... es kam nichts mehr!
WER war dieser Gönner... verdammt noch mal.
„Thomas, aber wir sollten uns vielleicht etwas bedeckter halten, findet ihr nicht? Ich habe keine Lust, dass mich dieser Kenway auf seiner Schwertspitze irgendwann hat, weil ihr euch in seinem Namen bereichert!" DAS war es! Weiter... erzähl mir mehr... ich wurde extrem kribbelig!
„Keine Angst, der weiß doch gar nicht, was hier los ist. Der hockt mit Weib und Kindern in Virginia! Ahnungsloser Trottel!" in mir kochte nicht MEINE Wut hoch, sondern Haythams, weil er in meinem Geist war und genau DAS gerade gehört hatte!

Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der NornenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt