Virginia - Ein Empfang und ein neuer Nachbar

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Hallo und welcome back to Virginia ihr Lieben!

Widmen wir uns heute einem kleinen aber feinen Empfang
zu Ehren der Tochter der Kenways!

Heute hält ein neuer Gott Einzug in diese Geschichte, welcher
noch von großem Nutzen sein wird und die von Eheleuten Hemslows zum
Verkauf stehende Plantage erwirbt. Somit kann Charles Lee, 
Odin sei Dank, nicht in der Nähe Quartier beziehen!

Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen, trinkt genug und bleibt gesund!

LG MrsHEKenway


Kapitel 21

*** Ein Empfang und ein neuer Nachbar ***


Für mich brach ein neuer Alltag an. Nicht nur für mich, auch mein Gatte durfte sich auf schlaflose Nächte freuen, voll gespuckte Hemden und Schreiattacken seiner Tochter. Florence' Kindermädchen stellte sich zwei Tage später vor und ich spürte, sie war die Richtige für diesen Job. Sophia war Mrs. Wallace sehr ähnlich! Sie war ruhig, liebevoll und zuvorkommend.
Zum Testen ließ ich sie mit meiner Tochter einen Moment durch den Garten wandern und siehe da, Florence blieb ruhig. Damit war es abgemacht und sie bekam Magdas Kammer.
Trotzdem hatte unsere Tochter ihre Wiege bei uns im Schlafzimmer. Es war dieses mal einfach eine Notwendigkeit, weil dieses kleine Mädchen einfach keine regelmäßigen Zeiten kannte. Mal lagen zwei Stunden zwischen den Mahlzeiten, dann nur wieder eine halbe Stunde oder aber sie schlief 7 Stunden am Stück. Unberechenbar! So würde ich es bezeichnen.

Ende August hatte Haytham zu einem Empfang zu Ehren seiner Tochter geladen und sie alle sagten zu. Die gesamte Nachbarschaft würde hier sein, ebenso mein Allvater. Außerdem hatte ich so einige schon eine Weile nicht mehr gesehen.
„Mein Kind, denk daran, dass deine Tochter auch noch die Weihe bekommt." sprach Elias mich auf meine eigenen Gedanken an. Er war ohne seine Frau angereist, weil sie die Renovierungen in Philadelphia überwachte.
„Ich weiß, wir sollten sie auch noch taufen lassen. Ich würde das gerne zum Julfest machen. Das würde sich anbieten." und meine Gedanken wanderten wie von selber zu einem kleinen Dorf, welches mit Grünzeug geschmückt war, auf einem großen Platz wurden Faustkämpfe ausgetragen. Es gab Bogenschießen und natürlich durfte die große Festtafel im Langhaus nicht fehlen.
„Du bist auf dem richtigen Weg." hörte ich meinen Allvater wohlwollend neben mir und spürte seine Hand auf meinem Arm.
Also war es abgemacht, Florence würde um Weihnachten getauft werden und gleichzeitig ihre Weihe erhalten. Immer noch tappte ich im Dunkeln, wer denn ihre Patin oder ihr Pate werden sollte.

Leider wurde uns an diesem Tag auch mitgeteilt, dass die Hemslows ihre Plantage verkaufen müssten, weil sie sich wieder in England niederlassen wollten. Es hatte nichts mit dem Gewinn oder ähnlichem zu tun, aber Mrs. Hemslow war schwer erkrankt und brauchte einen Klimawechsel, laut Aussage des Arztes.
Haytham ging nach dieser Ankündigung mit Mr. Hemslow in sein Arbeitszimmer. Aber was die beiden zu besprechen hatten, entzog sich vorerst meiner Kenntnis.
Ich hingegen hatte einen wirklich ruhigen Abend und genoss diese Abwechslung zu meinem doch recht anstrengenden Alltag.

Irgendwann fiel mir aber ein Herr auf, welcher etwas abseits alleine stand und den ich noch nicht kannte. Auch hatte er sich uns nicht vorgestellt. Ich ging langsam auf ihn zu und seine Erscheinung war etwas, ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, unwirklich. Er war präsent, aber er schien dennoch unsichtbar. Im Grunde ein perfekter Assassine, schoss es mir in den Kopf!
Vor ihm stehend, reichte ich meine Hand. Kühle Finger schlossen sich darum und der Handkuss war ebenso kühl gehaucht. Mich überkam eine leichte Gänsehaut dabei.
Sein Name war Rory Gillehand, ein Cousin der Familie Bassiter, welcher aus England gerade zu Besuch sei.
„Mr. Gillehand, wie lange werdet ihr in den Kolonien bleiben? Oder habt ihr sogar vor, euch ganz hier niederzulassen?" fragte ich neugierig.
„Mistress Kenway, noch bin ich zwiegespalten. Mein altes Leben komplett aufzugeben fällt mir schwer, aber hier gefällt es mir weitaus besser. Die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt zu sein." - Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten – nicht mehr lange!
Wir unterhielten uns eine Weile über seinen Beruf, er war Advokat und war in die Fußstapfen seines Vaters getreten. Noch hatte er nicht die passende Frau an seiner Seite gefunden, was ihn aber nicht stören würde. So hätte er die Möglichkeit, sich noch ein wenig frei zu bewegen. Sein Augenzwinkern war eindeutig, er hatte im Grunde nicht vor, sich fest zubinden.

Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der NornenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt