Es ist Freutag und ich begrüße euch an diesem wunderschönen Tag!
Das Herrenhaus füllt sich in den Maitagen, um Mistress Kenways
Geburtstag und die damit einhergehende Weihe ihres Sohnes Edwardzu zelebrieren. Die illustre Runde wird wie immer angeführt vomAllvater selber, welcher mit seiner Gattin Frigg angereist ist und nocheinen Überraschungsgast mitbringt.
Die Vorbereitungen gestalten sich feucht-fröhlich,
weil man den neuen Met schließlich vorher kosten muss.
Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und bleibt gesund.
LG MrsHEKenway
Kapitel 9
*** Von Geburtstagen und Kinderweihe ***
Die nächsten Wochen verliefen relativ ruhig, auch wenn mich mein Sohn zur Weißglut brachte von Zeit zu Zeit.
Er hatte Gefallen daran gefunden, den Hunden nicht nur wichtige Dinge beizubringen, nein, er lehrte sie auch noch einigen Blödsinn.
Unter anderem stibitzten sie aus der Küche Wurst oder Würstchen oder zerkauten die guten Schuhe von Haytham. Ich hatte alle Hände voll zu tun, dann möglichst schnell alle Beweise verschwinden zu lassen, ehe sie mein Mann sah.
Mittlerweile hatte sich einer der Bauern bereit erklärt, unsere tierischen Wachen mit zu trainieren und erntete wütende Ausrufe von Edward.
„Nein, das mag Wolpe nicht!" oder es kam „Azrael will spielen!" etwas entnervt hörte ich mir täglich den Bericht des Herrn an.
„Es tut mir aufrichtig leid, aber Edward muss noch lernen, dass diese Tiere kein Spielzeug für ihn sind." mahnte er dann oft und sah von Haytham zu mir.
„Ich werde dafür sorgen, dass mein Sohn sich entsprechend verhält." bei diesem kalten Ton lief es mir eiskalt den Rücken herunter.An einem Abend war Haytham hinauf zu Edward gestürmt, weil er herausgefunden hatte, dass Edward in seinem Arbeitszimmer gewesen war und mit Walka und Bella dort „Bücher lesen wollte". Die Bücher waren aber zwei wertvolle Ausgaben von Romanen, welche nicht so leicht zu ersetzen wären. Jetzt lagen sie zerfetzt in einer Ecke des Zimmers!
Sybill hatte sich tausendmal entschuldigt, dass sie nicht aufgepasst hatte. Dieser kleine Mann war so flink, dass wir BEIDE unsere Schwierigkeiten hatten, aufzupassen!
Ich hörte die laute Stimme meines Mannes, das Weinen meines Sohnes und wäre am liebsten ebenfalls hinauf gegangen.
„Mistress Kenway, nein. Es gibt Dinge, die muss Edward auch alleine bestehen!" ich hörte Mrs. Wallaces Stimme und sah sie geschockt an.
„Ich kann doch nicht zulassen..." ihr Blick sagte mir aber, dass ich mich immer noch umstellen musste. Hier galten andere Sitten, gerade was die Erziehung anbelangte.
Dann endlich sah ich Haytham die Treppe herunter kommen. Sein Gesicht war knallrot und er würdigte mich keines Blickes, sondern ging in sein Arbeitszimmer und donnerte die Tür hinter sich zu.
Ich hingegen rannte jetzt einfach hoch!Edward saß weinend zwischen seinen Kuscheltieren und erst beim zweiten mal hinsehen, bemerkte ich, dass einige zerrissen oder zerbrochen waren. Haytham hatte ihm eine Lektion erteilt, in dem er ihm zeigte, wie man sich fühlt, wenn etwas kaputt ist, was man gerne hatte.
Im Grunde grausam, aber mir fiel ein Moment aus Yannicks Kindheit ein. Er hatte mir eine Vase, ein wunderschönes Erbstück von meiner Oma, von der Fensterbank geschossen mit einem kleinen Ball. Ich hatte immer wieder ausdrücklich gesagt, nicht in der Wohnung damit zu spielen. Als die Scherben dann vor ihm lagen, sah Yannick zu mir auf und entschuldigte sich tausendmal. Ich war aber so enttäuscht, dass ich ihm den Ball abnahm und mit einem Messer zerschnitten habe.
Ich setzte mich zu Edward und nahm ihn in den Arm.
„Papa ist gemein!" jammerte er und drückte sich an mich.
„Nein, aber du hast etwas sehr wertvolles kaputt gemacht, weil du nicht auf ihn gehört hast. Du weißt doch, dass die Hunde hier nicht im Haus sein dürfen. Schon gar nicht im Arbeitszimmer von deinem Vater. Du darfst dort nicht spielen!" versuchte ich eine kleine Erklärung, welche aber nicht auf fruchtbaren Boden stieß.
„Alle kaputt..." schniefte er und hatte sich von mir gelöst. „Will Papa nicht mehr!" in seinen Augen sah ich plötzlich puren Hass und erschrak. Ich ließ meinen Blick über ihn wandern, weil ich wieder an Hrymr erinnert worden war! Doch es war einfach diese kindliche Wut meines Sohnes.
„Sowas sagt man nicht, Edward. Papa hat dich lieb. Aber ab und an bist du halt frech oder wie jetzt hast du etwas angestellt. Du musst..." wütend stampfte dieser kleine Junge jetzt vor mir auf.
„Alle böse..." und dann verkroch er sich unter sein Bett. Ich hörte ihn noch schniefen und wollte gerade hinterher, als die Tür aufging und ich aus dem Augenwinkel die Stiefel von Haytham erkannte.
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Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der Nornen
Fanfiction~~~ (Fortsetzung zu "Even when your kind appears ... Part4") Im Juli 1764 trifft die Familie Kenway in Calais, Frankreich ein und setzt damit ihre Europareise fort. Immer mehr drängen die nordischen Götter in den Vordergrund, oder seltsame Szenerien...