Virginia - Besuch aus New Orleans

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Willkommen an diesem wunderschönen Sonntag ihr Lieben!

Hoher Besuch erwartet die Familie Kenway auf ihrer Plantage

in Virginia. Mme de L'Isle und ihr Gatte Monsieur de Granprégeben sich die Ehre. Aber bei einem friedlichen Besuch bleibt esleider nicht, denn schon wieder treiben sich Halunken in der Gegend herum.

Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen, trinkt genug und bleibt gesund.

LG MrsHEKenway


Kapitel 30

*** 1767 ***


Im März begann die Pflanzzeit und Haytham verbrachte wieder mehr Zeit auf den Feldern. Edward konnte es aber besser verstehen und kümmerte sich stattdessen um sein Pferd, seine Hündin oder brachte seiner kleinen Schwester alles Mögliche bei.
Eines Nachmittags, es war Mitte März, rief er nach mir und es klang, als wäre gerade ein Unglück passiert. Ich rannte in den Garten und da stand sie! Florence an den Händen ihres großen Bruders!
„Min lille engel! Du kannst... Bei Odin, das ist fantastisch! Min lille skat! Das hast du toll gemacht..." ich fiel auf die Knie und umarmte meine Beiden. Sybill und Sophia standen ebenfalls beide daneben und wischten sich verstohlen eine Träne aus den Augen.
„Flo soll doch auch mit mir Fangen spielen können." kam es stolz von Edward und er bekam einen dicken Kuss von mir. „Ihhhh, Mama, nicht..." mit der freien Hand wischte er über seine Wange.
Florence konnte sogar schon ein paar Schritte alleine machen und war selber stolz auf ihr Können.
„Mama..." auch das Sprechen wurde mehr, nicht so schnell wie bei Edward, aber sie versuchte es. Vermutlich auch, weil ihr großer Bruder unentwegt mit ihr sprach.

Am Abend bat ich Haytham an der Eingangstür stehen zu bleiben, stellte Florence ein paar Schritte vor ihm auf ihre Füße und sie stiefelte etwas wackelig langsam auf ihn zu.
„Das ist ja großartig, Florence!" er kniete sich hin, nahm sie in den Arm und drückte sie an sich. „Jetzt müssen wir ja noch mehr aufpassen, damit du nichts anstellst." grinste er breit.
„Edward hat ihr das Laufen beigebracht, mi sol." flüsterte ich leise und deutete Kopfnickend auf seinen Sohn, welcher in der Tür zum Salon aufgetaucht war.
„Das hast du gut gemacht, Edward. Ich bin stolz auf dich." und mit einem Lächeln auf dem Gesicht lief unser Sohn auf seinen Vater zu und in seine Arme. Was für ein herzerwärmender Anblick.

Am 22. März brachte meine Zofe ihren Sohn zur Welt. Der kleine bekam den Namen Lionel und war ein wahrer Wonneproppen. Seine Taufe fand bereits eine Woche später statt und wir versammelten uns alle wieder zum Festessen in der Taverne.
In der ersten Zeit hatte ich eines der Mädchen als Ersatz für Magda, weil sie ja mit dem Stillen zu tun hatte und ich wollte, dass sie sich in Ruhe an das Muttersein gewöhnen konnte.
„Mistress Kenway, es geht schon. Lionel wird von Master Edward bewacht." lachte sie leise und deutete auf die Kinder, welche im Wintergarten spielten. Der neue Erdenbürger lag in einem Körbchen und Edward erzählte ihm Geschichten.
Als ich Sophia und Sybill darauf ansprach, ob es nicht zu viel werden würde mit Lionel zusätzlich, kam ein einstimmiges „Nein, wir sind ja nicht alleine!".
Somit war das abgemacht und wir gingen langsam in den Alltag wieder über.


~~~ Besuch Familie de Granpré und de L'Isle ~~~

April 1767


15. April, heute sollte also unser Besuch aus New Orleans anreisen.
„Mistress Kenway, ich habe im Gästehaus alles vorbereitet. Und ich habe mit den Mädchen auch schon den morgendlichen Ablauf besprochen. Monsieur de Grandpré bezieht ein separates Zimmer, welches direkt neben dem seiner Gattin ist. Haben die Herrschaften sonst eine Vorliebe?" Tabea war mittlerweile zur Hausdame hier aufgestiegen und hatte die anderen Bediensteten unter sich, welche sie hervorragend führte!
„Ich befürchte, da müssen wir warten, bis der Besuch hier erscheint. Aber ich werde euch sofort in Kenntnis setzen, wenn ich etwas herausgefunden habe, Tabea." grinste ich und besah mir ebenfalls noch einmal die Zimmer. Ich konnte es mir nicht leisten, negativ aufzufallen und ich war entsprechend nervös.
Nach einer Stunde konnte ich aber unbesorgt wieder zurück und zu Mittag essen.

Von schicksalhaften Zeitreisen und dem Ruf der NornenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt