4. Heroin

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Hey, erstmal freut es mich total, dass anscheint wirklich meine Geschichte lesen. Ist schon ein komisches Gefühl. Ich hoffe es gefällt euch bis jetzt. Ich freu mich total über Rückmeldung.
Ich wünsche euch einen tollen Tag:)
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Etwas verzögert kam ich bei der Halle an. Es war noch wärmer als die letzten Tage und ich hatte einen grünen Rock angezogen, welcher oberhalb den Knie endete und seitlich einen Schlitz hatte. Dazu trug ich ein weißes Top und meine Sonnenbrille auf der Nase. Die Sonne hatte mir den ganzen Weg von der Bahn bis hier ins Gesicht geschienen und meine Laune war deshalb bestens. In der Bahn war es voll und stickig gewesen, weshalb ich mich über den kurzen Fußweg zur Venue gefreut hatte. Schon von weitem konnte ich drei Personen vor der Halle stehen sehen und machte sie als Felix, Becci und Julian aus. Wir hatten gestern verabredet uns gegen 16 Uhr vor der Venue zu treffen. Alle drei standen dort in der Sonne und rauchten. Becci trug eine schwarze Jeans und ein schwarzes T-shit. Julian hatte ebenfalls eine lange Hose und dazu ein dunkles T-shirt an. Als letztes glitt mein Blick zu Felix, welcher ganz links stand. Er trug eine Lila Basketballhose mit gelben und weißen Streifen. Dazu ein lockeres weißes T-shirt und seine Kette. Ich konnte sein Lächeln schon von weitem ausmachen und freute mich auf die heutige Zusammenarbeit.

Kurz führten wir drei Smalltalk, bis alle ihre Kippe zu Ende geraucht hatten. Danach schloss ich die Halle auf. Da heute nichts mehr an Technik aufgebaut werden musste, waren es nur noch zwei Stunden, bis der Einlass begann. Um sicher zu gehen, dass die Technik funktionierte verabredeten Felix und ich uns für in fünfzehn Minuten zum Soundcheck. Ich wollte lieber nochmal sicher gehen, dass auch wirklich alles später funktionierte.

Felix stand schon in der Mitte der Bühne und warf das Mikro von einer Hand in die andere, während er auf der Stelle hin und her tippte.
„Hey" rief ich ihm vom rand der Bühne aus zu, an welchem die Technik gelagert wurde.
„Hey" rief er zurück.
„Ich mach das Mikro mal an. Warte kurz" rief ich und drückte einige Knöpfe. Er nickte und wartete auf mein Signal.
„Leute haben Angst, Dicker ja/
Denn ich bin zu krank, Dicker, ja"
rappte er zwei Zeilen aus dem Track >>Für die Gang<< von UFO361 und lachte dazu dreckig.
Dabei wanderte sein Blick zu mir und sein Lachen wurde herzlich. Ohne mein Zutun wanderten meine Mundwinkel nach oben.
„Funktioniert würd ick sagen" meinte er und klopfte noch zwei mal auf das Mikro.
„Kennste die Leute die dann so ganz affig immer wieder „Test, Test" sagen?" fragte er und lachte dabei.
„Ähm ja. Test. Test. Hallo" sagte er mit strenger Stimme und stellte sich ungewohnt gerade hin, bevor er wieder anfing zu kichern und sich etwas krümmte.
„Dat sind meistens so deutsche Susannes die sich für richtig wichtig bei ihrer Rede nehmen" lachte er weiter und konnte sich kaum noch halten. Auch ich lachte mit. Der Mann war einfach witzig.
„Top, wenn das Mikro funktioniert, dann wären wir auch schon durch. Licht war ja gestern alles gut oder?" fragte ich, als er das Mikro neben mich legte.
„Ja safe" meinte er.
„Einlass is um 18 Uhr. Eigentlich sind wa jetzt durch oder?" fragte er, als wir uns im Flur auf den Weg in den Backstage machten. Nickend stimmte ich ihm zu.
„Kommste mit raus, die Sonne genießen?". Er lächelte mich so süß an, dass ich gar nicht anders konnte als ihm zu folgen.

„Hatte dein Freund dich am Freitag noch gut nachhause gebracht?" fragte mich Felix aus dem Nichts, als wir beide draußen saßen und die Sonne genossen. In gut 40 Minuten würde der Einlass beginnen und für mich gab es erstmal nichts mehr zu tun. Seine Frage warf mich jedoch aus der Bahn.
„Mein Freund?" fragte ich verwirrt und schaute ihn an.
„Oh also... ähh ich dachte der Typ... der dings..." stammelte er und schaute in die Ferne.
„Der aus dem Club? Finn?" fragte ich nach, da er sich nicht an den Namen der Person erinnern zu können schien.
Er nickte.
„Ach so dat is nicht mein Freund, sondern mein Bruder" lachte ich und auf seinem Gesicht bildete sich ein Lächeln, welches ich schlecht deuten konnte. Fast hätte ich gedacht, dass er mich abchecken würde. Es war nur ganz kurz, doch ich war mir eigentlich sicher, es gesehen zu haben. Jedoch täuschte ich mich sicher.
„Ach so" sagte er und es schien, als würde er sich um einen möglichst neutralen Ton bemühen.
„Also bist du single?" kombinierte er und formulierte es gleichzeitig, als sei es eine Frage und keine Feststellung.
„Jip" nickte ich und ließ das p ploppen. Während ich seine Frage beantwortete, achtete ich genau auf seine Reaktion. Sein links Auge zuckte etwas und er biss sich kaum merklich auf die Unterlippe. Doch das musste nichts heißen.

Fokus (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt