Kayas Perspektive:
Ich strecke mich und tastete im Bett neben mir nach Felix. Es war gut, wieder neben ihm aufzuwachen. Zwar hatten wir gestern Abend keinen sex mehr gehabt, da wir beide zu müde waren, doch ich war in seinem Arm gekuschelt eingeschlafen, was mich sicher fühlen lassen hat. Nachdem wir gestern den langen Spaziergang gemacht hatten, waren wir in Felix Büro gefahren, wo wir auf Becci und auch Julian getroffen hatten. Wir hatten Becci in unser Geheimes eingeweiht und sie hatte uns freudig gratuliert, bevor die drei sich ans planen gemacht hatten, wie es mit der Novembertour aussehen würde. Felix wollte nämlich nicht die gesamte Zeit weg sein, falls was mit mir oder dem Baby wäre. Doch da die Termine schon so bald waren, ließ sich dort nicht mehr viel machen, was große Diskussion zwischen den dreien ausgelöst hatte. Ich hatte mich dort größtenteils rausgehalten und immer wieder beteuert, dass ich es schon drei Wochen ohne ihn aushalten würde, was Felix nicht so gerne gehört hatte.
Danach hatte ich noch David kennengelernt, welcher der Regisseur von "Sonne und Beton" war. Der Film war Ende des Sommers abgedreht worden und jetzt ging es in den Schnitt. Er war ebenfalls ins Büro gekommen, um mit Felix ein paar Dinge zu besprechen. Die Zeit hatten Julian und ich zum langsamen Tischtennis spielen genutzt.
Auf dem Rückweg hatte Felix mir erzählt, dass die Kinotour für den Januar angesetzt war. Aber genau konnte man das jetzt noch nicht sagen, schließlich war der Film nicht mal mehr fertig geschnitten und so. Nur damit wir schob mal grob im Kopf haben konnten, dass er dort womöglich nochmal ca 2 Wochen unterwegs sein würde, während ich hoch schwanger war. Dass ich dann im 9. Monat sein würde, war natürlich nicht optimal, aber was sollte man machen? Schließlich würde der Kinofilm voraussichtlich dort rauskommen und war deutlich länger geplant als die Schwangerschaft. Ich hoffte natürlich, dass sich der Film etwas verzögern würde und Felix tat das gleiche. Wir würden aber sehen die nächsten Monate.
Erst spät waren wir gestern zurück in die Wohnung gekommen und ich hatte mich sofort hingelegt, da der Tag mir doch einiges abverlangt hatte.
Wir hatten beschlossen die Sache mit den Briefen heute endgültig zu klären und Felix wollte Alisa zur rede stellen. Den letzten Brief, bei welchem Julian sie gesehen hatte, hatte Felix mit nicht mehr gezeigt. Er hatte darauf bestanden und nur gesagt, dass es jetzt egal sei und nicht mehr wichtig. Ich hatte es akzeptiert. Ich wollte einfach, dass diese Sache endete.
„Guten Morgen" hörte ich Felix in dem Moment nuscheln und drehte mich in seinem Arm.
„Morgen" antwortete ich und drückte ihm einen Kuss auf die nackte Brust.
„Hast du gut geschlafen?"
„Ja besser als davor" antwortete ich wahrheitsgemäß und er nickte.
„Ick auch. Ohne dich ist es irgendwie komisch" murmelte er und strich mir durch die Haare.
„Auf Tour hast du es auch geschafft" erinnerte ich ihn.
„Da war die Situation aber auch noch eine andere. Jetzt bist du schwanger und seit dem will ich dich immer im Auge haben, falls etwas ist" murmelte er in mein Haar und ich musste grinsen.
„Das schaffst du schon" sagte ich und strich wieder seine Brust.
„Wie wollen wir das jetzt mit der Nachbarin machen?" fragte ich leise, weil wir das Problem ja noch immer nicht gelöst hatten.
Felix fuhr sich mit den Händen durch das müde Gesicht.
„Ick glaube ick würde sie damit konfrontieren" sagte er nachdenklich.
Ich wusste nicht, ob das etwas bringen würde, aber es wäre zumindest mal ein Einfang.
„Lass uns nach dem Frühstück bei ihr klingeln und es ansprechen" schlug Felix vor, doch etwas in mir sträubte sich.
„Irgendwie will ich nicht mit. Keine Ahnung der Gedanke ihr gegenüber zu stehen macht mir ein komisches Gefühl" sagte ich ehrlich und er nickte.
„Ick kann natürlich auch allene runter gehn" bot er an und ich bewegte meinen Kopf zögerlich.
„Ist das nicht vielleicht gefährlich?" wollte ich wissen, was ihn schmunzeln ließ.
„Babe, ich hab im Fall der Fälle genug Erfahrung im Kampfsport und schon einige Schlägereien überstanden" versicherte er mir.
„Das sehe ich, aber eher schlecht als recht" schmunzelte ich und tippte auf seine Nase.
„Dit war einfach nur Pech. Ich hab auch ab und an mal gewonnen" wollte er angeben und ich nickte nur.
„Klaaaar" zog ich es ironisch lang.
„Aber sicher. Ick könnte dich überall beschützen" gab er an und als ich wieder nur grinste, setzte er sich auf.
„Soll ick es dir beweisen?" fragte er angriffslustig und ich nickte nur lachend.
„Ähhmmm" überlegte er einen Moment, bis ihm etwas einzufallen schien.
„Damals im Club zum Beispiel. Ick hab dich gerettet Prinzessin" sagte er.
Plötzlich wurde mir kalt, als ich an die Situation zurück dachte.
Es war nichts, woran ich mich gerne erinnerte. Ich hatte es irgendwie aus meinem Kopf gestrichen und einfach nicht mehr daran gedacht, was auch gut so war.
„Oh gott sorry Babe" schob Felix schnell hinterher, als er meine Reaktion bemerkte.
„Dit war unsensibel von mir. Tut mir echt leid Püppi" beeilte er sicu zu sagen und zog mich noch enger an sich.
„Alles gut" versuchte ich es zu überspielen.
„Wie wäre es wenn ick uns frühstück mache?" schlug Felix vor um das Thema zu wechseln und ich nickte.
„Ich hüpf kurz unter die dusche und komme dann" sagte ich und er nickte.
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Fokus (Felix Lobrecht FF)
FanfictionWorauf will man in seinem Leben den Fokus setzten? Das fragt sich Felix, nachdem er Kaya kennengelernt hat. Die beiden verstehen sich gut, doch es ist nicht so einfach, wie man von außen denken könnte. Jeder hat seine ganz eigenen Probleme und dazu...