18. Befund der besten Freundin

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Kayas Perspektive:

Das Licht bahnte sich einen Weg vorbei an der Gardine. Ich wurde wach, durch die Wärme, der Sonnenstrahlen in meinem Gesicht. Vorsichtig streckte ich meine Beine durch und spannte kurz meinen Rücken an. Als ich die Augen öffnete, sah ich das helle Zimmer. Erst als ich mich drehen wollte spürte ich, dass ich nicht alleine hier lag.
Tief und fest schlief Felix neben mir. Er lag seitlich auf den Rücken und hatte die Decke bis zum Bauch gezogen. Er trug kein Schlafshirt und ich konnte selbst jetzt seine Muskeln erkennen, auch wenn er ganz entspannt schien. Das Verlangen ihn zu berühren wuchs, doch ich hielt mich zurück.
Es war nun die zweite Nacht in Folge, welche ich mit ihm in einem Bett geschlafen hatte. Was das bedeutete wusste ich selber auch nicht.
Seine Brust hob und senkte sich. Passend dazu hörte ich das leise pfeifen, was durch seine Nase kam. Jetzt wo er schlief, betrachtete ich sein entspanntes Gesicht genauer. Er hatte erzählt, dass seine Nase in der Jugend öfters gebrochen war und nun konnte ich die Überbleibsel davon erahnen. Der Hucken aus seiner Nase schien ein deutliches Indiz zu sein.
Mein Mund verzog sich zu seinem Grinsen, als ich wieder dieses Pfeifer hörte. Tagsüber hatte ich es noch nie bei ihm wahrgenommen. Vielleicht hätte es mich bei wem anders gestört, doch bei Felix war es mir egal. Irgendetwas beruhigendes hatte der Rhythmus auch auf mich, wenn ich ihn atmen hörte.
Ich drehte mich wieder zurück und krabbelte auf meiner Seite des Bettes, um aufzustehen. Meine Blase drückte und ich verschwand leise ins Bad.

Müde war ich immer noch, auch als ich mein Gesicht gewaschen und Zähne geputzt hatte, somit entschied ich mich dazu, mich wieder neben Felix zu legen. Leise schlüpfte ich unter meine Decke und drehte mich mit dem Rücken zu ihm. Schnell fiel ich in ein angenehmes dösen. Ich liebte den Zustand zwischen schlafen und wach sein, wenn ich einfach vor mich hin träumte.
Erst als ich Bewegung im Bett spürte wurde ich langsam wieder wacher.
„Bist du wach?" hörte ich Felix kratzige Morgenstimme nah bei mir.
Ich musste einmal Schlucken. Das klang viel zu verführerisch, ohne dass er etwas anstößiges gesagt hatte. Er hatte allein mit seiner Stimme bei mir eine Gänsehaut ausgelöst. Oh man ey.
„Mhm" machte ich nur als Antwort für ihn.
Kurz darauf spürte ich, wie meine Decke angehoben wurde und kalte Luft an meinem Körper entlang fuhr. Doch Felix schlüpfte schnell zu mir unter die Decke und als er sich mit seiner Brust an meinen Rücken presse, war das Gefühl von Kälte verschwunden. Die Wärme seiner nackten Brust spürte ich durch den Stoff meines Oberteils. Ein Kribbeln entstand in meinem unteren Bauch. Er tat dies, als wäre es das Selbstverständlichste. Sein Atem fühlte ich schwach an meinem Hals, als er seinen Arm sanft um meine Taille schlang. Während ich regungslos auf der Seite lag, schien er sich sich bequem zu machen und zog mich an sich. Der Länge nach, lag er hinter mir und ich fühlte mich wie eingekuschelt. Sein Geruch war mir sofort in die Nase gestiegen. Die Überforderung, welche durch seine Berührung entstand ließ nach und langsam entspannte ich mich wieder. Vorsichtig kuschelte ich mich an ihn und zog tief seinen Duft ein. So nickten wir beide nochmals weg.

„Wie schlimm sind deine Schmerzen?" fragte Felix mich, als er sich eine Stunde später im Bett aufsetzte.
Ich tat es ihm gleich und horchte in meinen Körper. Es war der dumpfe dauerhafte Schmerz den ich kannte.
„Mit Schmerztablette werd ich es gerade so überleben" scherzte ich und grinste ihn an.
Erklären wie doll die Schmerzen waren konnte ich nicht so richtig. Schließlich waren sie subjektiv.
„Dit freut mich" entgegnete er nur schmunzelnd.
„Mich auch" sagte ich und ließ mich müde wieder ins Bett plumpsen.
Eigentlich wollte ich nicht aufstehen. Gerade war es so schön gewesen. Mit Felix schweigend im Bett zu liegen hatte etwas meditatives. Auch wenn es sonderbar war, wenn ich darüber nachdachte. Erst vorgestern hatten wir uns geküsst und schon jetzt fühlte ich mich so gut in seinen Armen. Gleichzeitig merkte ich aber auch, dass irgendwas daran komisch war. Vielleicht bildete ich es mir ein.

Fokus (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt