43. nächster Schritt *

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Kayas Perspektive:

Ich spürte die leichte Nervosität in mir, doch die Vorfreude und Erregung hatten die Überhand. Felix stand vor mir und in meinem Rücken spürte ich die Wand in seinem Flur. Eigentlich wollten wir nach dem gemütlichen Abend auf seiner Couch zusammen ins Bett gehen und uns schlafen legen, doch schon auf den Sofa war etwas dazwischen gekommen. Seit ich heute seine Wohnung betreten hatte und ihn oberkörperfrei gesehen hatte, war dieses Knistern noch stärker zwischen uns. Die ganze Zeit hatten wir abwechselnd zweideutige Anspielungen gemacht und so viel Körperkontakt gesucht wie nur ging. Es war deutlich mehr, als die letzten Male.
Weiter als in den Flur hatte uns der gute Wille, sich schlafen zu legen, nicht gebracht. Meine Hand lag in seinem Nacken und zog ihn enger zu mir herunter, damit seine Lippen sich auf meine legten. Ein angenehmes Geräusch kam von ihm und seine Hände schlangen sich wieder um meine Taille. Dass seine Hände mich kurzzeitig nicht berührt hatten, war für heute Abend wirklich eine Besonderheit gewesen. Dauerhaft hatte er mich berührt und damit ein Feuerwerk auf meiner Haut ausgelöst. Seine Hände waren meist unter den Stoff meines Oberteils gefahren und hatten sanft auf meinem Bauch gelegen oder waren um meine Taille gewesen.
Nun war er es wieder der dafür sorgte, dass sich der Abstand zwischen uns noch weiter verringerte. Es war sein Vorschlag gewesen, dass wir uns schlafen legen könnten, doch im Flur hatte es mich übermannt und ich hatte ihn durch meine Lippen am weitergehen hindern müssen. Dass er mich noch näher zu sich zog störte mich nicht im geringsten, sodass wir der Länge nach gegeneinander stießen. Ich konnte seinen Duft in der Nase spüren und seine weiche Haut an meiner. Ich drückte mich noch näher an ihn heran. Ich konnte nicht genug bekommen von ihm.
„Wo kommt denn dit auf einmal her?" fragte Felix leicht außer Atem, als ich seinen weichen Lippen zwei Sekunden frei gab.
Anstatt ihm zu antworten, verband ich grinsend wieder unsere Lippen miteinander. Schon auf den Sofa hatte ich das Verlangen nach mehr gespürt. Zum ersten Mal so richtig. Seine Berührungen hatten mich nach mehr sehnen lassen. Ich hatte versucht es zu ignorieren, doch im Flur hatte ich dann nicht anders gekonnt.
Meine eine Hand wanderte von seinem Nacken, über seine Brust und als ich am Bündchen des T-shirts angekommen war, ließ ich meine Hand darunter gleiten. Ich konnte die warme und so weiche Haut an seinem Bauch fühlen, während meine Hand dort drüber gleitete.
„Wolln wa nich lieber ins Schlafzimmer wenn dit so weiter jeht?" fragte Felix grinsend, als er mir tief in die Augen schaute und fing gleichzeitig an mich langsam rückwärts dorthin zu dirigieren.
Seine Hände lagen federleicht auf meinen Hüften und ich vertraute ihm, wie er mich durch seinen Flur dirigierte. Meine Konzentration war ihm völlig verfallen. Ich schaute ihm nur in diese wunderschönen blauen Augen. Versunken in seine schönen Augen dirigierte er mich Schritt für Schritt rückwärts.
Erst als ich hörte wie die Tür hinter uns zu fiel erkannte ich, dass wir nun in Felix Schlafzimmer angekommen waren. Wie in Zeitlupe senkte er seine Lippen auf meine herab und fuhr mir mit seiner einen Hand die Wange entlang. Seine Zunge streifte leicht meine Lippen und ich gewährte ihm Einlass, während ich fast dahinschmolz. Der Augenblick als wir unsere Lippen voneinander lösten war intensiv und wir beide betrachteten mit einem Lächeln im Gesicht den jeweils Anderen. Ich spürte noch das prickeln auf meinen Lippen, wo er mich gerade geküsst hatte. Nur schwaches Licht vom Mond und den tieferliegenden Laternen fiel in das Zimmer, doch ich erkannte trotzdem seinen intensiven Blick. Das stechende blau war unmöglich zu übersehen. Der Rest des Zimmers lag vermehrt in Dunkelheit. Es gab mir Sicherheit, dass es dunkel war, auch wenn ich mich bei Felix wohl fühlte. Nacktheit hatte bei mir immer etwas mit Scham zu tun gehabt. Und wenn es auf das herauslaufen würde was ich dachte, würden wir beide in absehbarer Zeit nicht mehr zu viele Klamotten tragen.
Mutig griff ich nach dem Saum seines T-shirts und zog es ihm in einer eiligen Bewegung über den Kopf. Ich wollte endlich wieder seinen Oberkörper sehen. Seit vorhin war er mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Ein grinsen konnte er sich dabei nicht verkneifen, als ich anfing seinen Oberkörper zu mustern. An sich war das nichts Neues. Ich hatte ihn bereits so gesehen, doch in dieser Situation machte es mich noch mehr an. Das ganze Zimmer war mit purer sexueller Spannung geladen. Er war sexy. Seine nahezu perfekte Haut und die deutlich erkennbaren Muskeln. Er war einfach nur attraktiv. Was er damit in mir auslöste merkte ich deutlich zwischen meinen Beinen. Sein Shirt warf ich achtlos zur Seite und hörte es zu Boden sinken.
Kurz darauf spürte auch ich seine Hände an meinem T-shirt zupfen und einen fragenden Blick von ihm. Ich deutete ein Nicken an und er befreite mich von meinem T-shirt. Genauer gesagt war es sogar sein T-shirt. Schließlich hatte ich mir für den Abend von ihm Jogginghose und T-shirt geborgt. Ich selber hatten nämlich nur eine Jeans mitgehabt und keine so weiten Sachen in denen es bequem gewesen wäre auf dem Sofa zu hängen.
Das T-shirt warf er genauso wie ich einfach in den Raum. Wo es landete war in dem Moment egal, weil nur wir beide zählten. Er betrachtete mich genauso, wie ich ihn eben bereits betrachtet hatte. Der Blick war liebevoll und gleichzeitig erregt. Ich fühlte mich nicht unwohl, obwohl er versuchte jeden Zentimeter von mir mit seinem Auge zu erfassen.
Ich trug noch meinen schwarzen Bh mit Spitze und sein Blick blieb kurz an meinen Brüsten hängen. Eigentlich hatte ich ihn ausziehen wollen, damit es beim Film bequemer war, aber irgendwie hatte ich ihn dann doch lieber angelassen. Das Oberteil von Felix war auch nicht ganz blickdicht gewesen, was mir aber auch erst später aufgefallen war. Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht, als er mir kurz wieder ins Gesicht schaute und dann zurück auf meine Brüste.
„Heiß" sagte er dann entschieden und ließ sich auf der Bettkante nieder.
Kurz kam die Überforderung in mir hoch, doch Felix zog mich schnell zu sich und auf seinen Schoß. Sobald ich ihn berührte, verflog die Unsicherheit.
Breitbeinig saß ich auf ihm und unsere Gesichter waren ca auf einer Höhe. Doch anstatt meine Lippen zu küssen beugte er sich vor und fing an eine sanfte Spur aus Küssen von meinem Mundwinkel bis hin zu meinem Hals zu ziehen. Ich genoss die Berührung. Wie automatisch fiel mein Kopf leicht nach hinten und mir entkam ein leises stöhnen. Erschrocken zuckte ich zusammen und hielt mir die Hand vor den Mund.
„Uns hört niemand, du kannst dich entspannen" flüsterte er an meinen Hals, nah meines Ohres und löste damit eine Gänsehaut bei mir aus.
Das Kribbeln und ziehen in meinem Unterleib nahm langsam zu, während Felix meinen Hals weiter küsste. Ohne zu wissen was ich genau tat, fing ich langsam an mein Becken auf seinem Schoß zu bewegen und ich spürte, wie Felix den Atem ausstieß. Die Bewegung war ganz automatisch gekommen und fühlte sich gut an. Seine Hände wanderten von meinem Rücken zu meinem Hintern und nun verbanden sich wieder unsere Lippen.
„Kaya ich werde..." setzte er an, doch ich wusste was er sagen will.
„Ich spür es" flüsterte ich aufgeregt und meinte damit die Beule, welche sich in seiner Hose unter mir bildete.
Die Aufregung in mir stieg unglaublich schnell. Jedes Mal wenn ich die Beule leicht mit meinem Körper strich, atmete er schwer ein und auch ich spürte eine gewisse Energie zwischen meinen Beinen.
„Wenn wa jetz nicht aufhörn, dann kann ick nich garantieren, dass ick mich zurück halten kann" sagte er heiser aber bestimmt, nachdem ich wieder einmal über seine Mitte geglitten war.
Dabei hatten seine Hände mich an der Hüfte gefasst und meine Bewegungen gestoppt. Es schien als würde der ganz Raum zum Stillstand kommen. Keiner von uns beiden bewegte sich mehr. Ich spürte zwar das Kribbeln, welches seine Hände auf meiner Haut auslösten, doch sonst bewegte sich nicht. Er blickte mir nur regungslos in die Augen und ich verlor mich in seiner Tiefe. Es war der entscheidende Moment.
Zum ersten Mal war ich mir sicher. Ich wollte ihn und zwar am liebsten jetzt. Ich hatte es mir nicht vorgenommen oder darüber nachgedacht, doch jetzt war der Moment. Ich spürte es. Ich war bereit für mein erstes Mal mit Felix. Er war der Richtige.
Dass ich seit ich ca 21 war kein Sex mehr gehabt hatte, verunsicherte mich nicht mehr so stark. Mit Felix würde es toll werden, das hatte ich einfach im Gefühl. Somit war die Entscheidung für mich gefallen. Ich löste mich aus der starre, hielt jedoch seinen intensiven Blick stand. Frech grinsend begann ich mein Becken weiter über ihm zu kreisen. Er schien die Botschaft verstanden zu haben.
Einige Momente ließ Felix sich das noch gefallen, bis er uns schwungvoll drehte und ich mit dem Rücken auf seiner Matratze landete. Sanft drückte er mich in die weiche Matratze. Er direkt über mir. Seine Hand glitt leicht über meinen Oberkörper und stoppte an meinem Bh, bevor er sie weiter abwärts bewegte. Schon durch den Stoff der Jogginghose machten seine Berührungen zwischen meinen Beinen mich verrückt und er schien es zu bemerken. Langsam zog er den Stoff tiefer und ich drückte ihm mein Becken entgegen, damit er mich aus der Hose befreien konnte. Nun lag ich nur noch in meiner Unterwäsche vor ihm. Der schwarze Slip bedeckte nicht gerade viel und mit großen Augen ließ er seinen Blick über mich gleiten.
„Kaya du bist so perfekt" staunte er und biss sich auf die Unterlippe.
Dass meine Wangen rot wurden spürte ich. Doch ich schämte mich nicht vor ihm. Es war Felix und ich liebte ihn, auch wenn ich ihm das noch nicht so gesagt hatte, aber dem war so. Ich vertraute ihm.

Fokus (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt