51. Beschlossene Sache *

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Hier ein etwas längeres Kapitel heute schon :)
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Kayas Perspektive:

Es war nun beschlossene Sache. Ich würde als Managerin mit Wincent auf Tour gehen. Im Meeting hatten wir uns gerade kennengelernt und auf anhieb gut verstanden. Er war sympathisch und locker drauf, was mich erleichterte bei der Vorstellung mit ihm und seinem Team unterwegs zu sein. Wir hatten alle Details besprochen und nun war es fest, dass ich ihn im März und April begleiten würde. Tourstart war am 06. März in München und die letzte Show würde am 17. April in Hamburg sein. Wir würde also sechs Wochen unterwegs sein.
Auch wenn mir sechs Wochen wirklich lang erschienen, freute ich mich darauf. Mein Chef hatte mich ab Anfang Februar nun größten Teils freigestellt, damit ich mich in Wincents Team einarbeiten konnte und halt die letzten Sachen zu managen. Nur noch ein oder zwei Veranstaltung, welche ich organisiert hatte, würde ich dann noch begleiten.

Diese Neuigkeit hatte ich natürlich erstmal am Telefon Lea erzählen müssen, welche nur gequiekt hatte vor Freude. Sie meinte zwar die Musik von Wincent würde sie schrecklich finden, aber falls er Singel war, sollte ich sie doch bitte unbedingt mal mitnehmen, damit sie ihn kennenlernen könnte. Was sie mit „kennenlernen" meinte wusste ich natürlich und hatte nur lachend ihren Vorschlag abmoderiert. Wincent war äußerlich total ihr Typ. Braune Haare und Groß, da verlor sie schnell mal ihren Kopf.

Nach meiner Pause hatte ich normal weitergearbeitet und die letzten Telefonate mit einer Venue in Berlin geführt, wo morgen eine Veranstaltung stattfinden würde, welche eine Kollegin und ich bei der Organisation unterstützt hatten. Glücklicherweise war sie morgen Abend eingeteilt für das Betreuen und so konnte ich den nervigen Anzugträgern, welche schon während der Planung genervt hatten, aus dem Weg gehen. Eigentlich mochte ich die meisten Kunden bei meinem Job. Es gab nur eine Ausnahme und das waren die Personen, welche sich für zu wichtig hielten und immer dachten, die ganze Welt hinge von ihnen ab. Und genau so eine Veranstaltung war das morgen, weshalb ich umso glücklicher war, als ich meinen Computer ausschaltete und meine Arbeit für die somit getan war. Mit einer Planung durch zu sein, war immer auch ein Gefühl der Erleichterung. Ich litt zwar etwas mit der Kollegin, die morgen selber dort anwesend sein musste, aber auch nicht zu viel. Ich hatte nämlich morgen frei.

Spontan hatte Susanne mich dann nach der Arbeit angerufen und gefragt, ob ich nicht heute arbeiten könnte, da Miri krank geworden war. Da ich eh nicht verplant gewesen war, hatte ich zu gesagt und war zum Café gefahren. Ich hatte Felix noch kurz informiert, weil wir indirekt abgemacht hatten, dass wir uns später noch sehen würden und er hatte mir angeboten mich gegen 18 Uhr abzuholen. Dass es nun fest war, dass ich die Tour begleiten würde wusste er noch nicht.

Meine Handyuhr zeigte 17:54. Der Laden war schon leer und ich hatte alles weg geräumt. Zum Schluss war ich alleine gewesen, da es recht leer gewesen war. Alles war nun sauber und aufgeräumt. Ich war zufrieden und dass draußen Felix auf mich wartete, steigerte meine Laune nochmal. Okay ich muss zugeben, ich war auch etwas nervös. Der Ausraster gestern war so überraschend gekommen, dass ich jetzt etwas bedenken hatte, dass es wieder so kommen könnte, aber ich schüttelte schnell den Kopf. Diese Gedanken durfte ich jetzt nicht haben. Felix hatte gestern um die zweite Chance gebeten und ich würde ihm sie geben.
Außerdem hatten wir das gestern geklärt und er hatte vorgeschlagen, dass wir so tun sollten, als wüsste er noch nichts davon. Er wollte mir die Reaktion geben, welche die Neuigkeit verdient hatte und irgendwie hatte ich den Gedanken niedlich gefunden, weshalb ich ihm zugestimmt hatte.
Ich entschied mich diese paar Minuten früher zu schließen und zog mir die Schürze aus, um in meinen Hoodie zu schlüpfen und meine Haare zu öffnen. Kurz schaute ich noch einmal in den Spiegel. Ich sah gut aus.
Fertig angezogen trat ich aus dem Laden und grinste Felix an, welche die Menschen beobachtete, welche an ihm vorüber liefen.
„Du strahlst ja" begrüßte er mich und zog mich in eine halbe Umarmung.
Sein einer Arm legte sich um mich, während der Andere, in welcher die Zigarette war, auf Abstand blieb.
„Ja weil es beschlossene Sache ist. Ich begleite Wincent Weis als Tourmanagerin im März und April" lachte ich stolz und gleichzeitig gespannt wie er jetzt reagieren würde.
In seinem Gesicht bildete sich ein stolzes Lächeln ab und er zog mich nochmal an sich heran.
„Das freut mich. Glückwunsch. Du wirst das super machen. Hab ick ja bei mir schon bemerkt" sagte er, während ich den Körperkontakt mit ihm genoss.
„Danke" sagte ich und freute mich.
Doch leider konnten wir nicht ewig so stehen, weshalb wir uns lockerten und ich wieder einen Schritt zurück trat.
„Wann geht es denn los? Weeßt du dit schon?" wollte er von mir wissen und ich nickte.
„Am 06. März ist Tourstart in München. Am Abend vorher starten wir hier" erzählte ich.
„Hört sich cool an. Ick bin dann auch schon selber unterwegs" sagte er.
„Wann genau startet ihr nochmal. Irgendwie vergesse ich das immer. Vielleicht sollte ich mir nh Notiz schreiben" überlegte ich laut und er lachte kurz.
„Am 22. Februar geht es für mich los und die letzte Show ist am 24. April" sagte er und ich zückte mein Handy, um mir die Daten zu speichern.
„Aber weißt du, ob ihr durchgehend unterwegs seid oder mal mehrere Off days habt?" fragte er dann.
„Ja Off days schon, aber immer nur ein oder zwei. Also nichts, wo es sich so richtig lohnt zurück nach Berlin zu kommen" sagte ich und er nickte.
„Vielleicht sehn wa uns ja spontan trotzdem mal, wenn wir in der Nähe sind" meinte er dann überzeugt und grinste mich an.
„Bestimmt" stimmte ich ihm zu und hoffte es, da ich Felix sonst über zwei Monate nicht sehen würde, was mir extrem lang vorkam und mir jetzt schon das Gefühl gab, dass ich ihn vermissen würde.
„Und sorry nochmal wegen gestern. Dit war wirklich nich okay von mir. Du hättest sofort diese Reaktion verdient gehabt" entschuldigte er sich noch einmal bei mir.
Diese Reaktion war es, welche ich mir gestern von ihm gewünscht hatte, doch ich war ihm nicht mehr böse. Von meiner Seite hatten wir das geklärt, weshalb ich bloß lächelte.
„Und wie ist dieser... Wincent so?" fragte er dann nach und tat sich eine Sekunde schwer, doch ich ignorierte dies, er gab sich mühe.
„Wincent ist wirklich nett und unkompliziert. Ich denke das wird cool" grinste ich und seine Hand fuhr unauffällig über meinen Rücken.
„Aber versprechen, dass du da keenen anderen findest, musste mir am Ende schon" lachte Felix kurz auf und versuchte seine wahrscheinlich aufkommende Eifersucht zu überspielen.
„Wenn du willst, geb ich dir das sogar schriftlich" stimmte ich ihm zu.
„Ick überleg es mir"
„Aber wenn dann Gleichberechtigung. Ich will dann auch nhn Vertrag" forderte ich ihn kichernd auf.
„Ick kann gleich Becci anrufen" lachte er und ich kicherte ebenfalls.
„Hast du Becci eigentlich von uns erzählt?" fragte ich dann, weil es mir plötzlich durch den Kopf schoss.
Während der Tour hatte ich mit Nadja ab und an mal darüber gesprochen, was zwischen Felix und mir lief, aber seit dem hatten wir uns nur noch einmal getroffen und ich hatte ihr nichts mehr erzählt. Schließlich hatte ich nicht gewusst, wie Felix das mit seinen Mitarbeitenden händeln wollte.
„Ich hab Becci nichts direkt gesagt, aber ick glaube die ahnt was und Julian hat safe auch nicht die Klappe halten können. In paar Tagen ins Planungstreffen wegen Tour mit dem gesamten Team. Mal schauen ob wer fragt" meinte er nur locker.

Fokus (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt