38. Therapie

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Hey, kurze Zusammenfassung des letzten Kapitels. Kaya hatte eine Panikattacke und Felix kam zu ihr, um ihr zu helfen. Sie erzählte ihm von Jacob und dass er genau an diesem Tag vor sechs Jahren verunglückt war. Felix ist für sie da und am Abend gehen die beiden noch spazieren. Felix sagte ihr dabei, dass er für sie da sein will und nimmt ihre Hand. Die beiden erreichen einer vertrautere Ebene.
Das war es so ganz grob. Und jetzt viel spaß beim weiterlesen :)

Kayas Perspektive:

Im Gegensatz zu den letzten Nächten fühlte ich mich ausgeschlafen, noch bevor ich meine Augen überhaupt geöffnet hatte. Ich drehte mich auf die andere Seite und spürte dabei, wie Felix Arm verrutschte. Ich schien die ganze Nacht in seinem Arm geschlafen zu haben. Langsam öffnete ich mein eines Auge und schielte auf seinen Arm, welcher um mich geschlungen war. Ein wohliges Gefühl breitete sich in mir aus. Ich öffnete auch das andere Auge und blickte ihm in sein schlafendes Gesicht. Seine Muskeln waren alle entspannt. Dass Felix gestern Nachmittag noch hier her gekommen war, hatte mir wirklich den Tag gerettet. Außerdem war ich ihm wirklich dankbar, dass er mir bei der Panikattacke geholfen hatte. Die Berührungen von ihm hatten mich runtergebracht und beruhigt. Genauso wie seine Anwesenheit mich jetzt beruhigte. Ich hatte seit Samstag nicht mehr durchgeschlafen. Immer wieder war ich hochgeschreckt, hatte geweint und den Schmerz gefühlt.
Doch gerade war es okay. Es war einfach okay. Felix hatte so eine Wirkung auf mich, dass es mir schon fast angst machte.
Ich schaute auf die kleine Uhr neben meinem Bett. 10:09. Ich würde nicht mehr einschlafen, aber da Felix noch schlief, wollte ich ihn nicht stören und krabbelte langsam aus dem Bett. Kurz war ich selber verwundert, dass ich auf einmal wieder diese Energie in mir spürte. Wie als hätte Felix mir diese Energie einfach so geschenkt.
Mal wieder stand ich zu schnell auf und musste mich kurz an der Kommode festhalten, als mir schwarz vor Augen wurde. Wieso vergas ich nur immer, dass ich nicht so schnell aufstehen sollte. Auf Tour hatte ich ja gesehen, was passieren könnte. Schwups hatte ich ohnmächtig da gelegen.
Überzeugt davon, die Kraft auszunutzen, welche ich gerade hatte, sammelte ich mir frische Klamotten aus den Schubladen und verschwand damit ins Bad. Ich musste schrecklich aussehen.
Ausgiebig duschte ich mich, rasierte mich und wusch mir meine Haare sogar mit Spülung, was ich wirklich selten tat. Als ich mit dem Handtuch um den Körper meine Dusche verließ war der Badspiegel noch ganz beschlagen. Mit meiner Hand wischte ich eine Stelle in der Mitte frei und schaute mir selber ins Gesicht.
„Du bist stark Kaya und weißt, dass es mal gute und mal schlechte Phasen gibt" sagte ich zu mir selber und betrachtete meine braunen Augen.
Ich sah fertig aus von den letzten Tagen.
Nachdem ich mir die Zähne geputzt und mich angezogen hatte, schlich ich zurück in mein Schlafzimmer. Die Gardinen waren noch geschlossen, weshalb der Raum im ganzen sehr dunkel war. Ich vermutete, dass Felix noch am schlafen war, doch dem war nicht so.
„Guten Morgen" hörte ich ihn aus dem Bett murmeln und dann rascheln.
Er rieb sich die Augen und setzte sich auf, während ich meine Schlafsachen auf einen Stuhl legte.
„Wie spät is es?" fragte er, während er sich mit der Hand in den Nacken fuhr.
„Halb elf" antwortete ich ihm und er stöhnte leise auf.
Ich lachte kurz auf und machte mit meinen Haaren einen Dutt auf meinem Kopf, was er beobachtete.
„Legst du dich nochmal zu mir?" hörte ich ihn dann fragen und musste schmunzeln.
Dass Felix ein Typ zum Kuscheln war, passte irgendwie nicht so ganz in meinen Kopf, aber ich nickte nur. Ich hatte heute ja eh nichts mehr vor. Langsam kroch ich somit zu ihm und er hob schon die Decke, damit ich zu ihm darunter schlüpfen konnte.
„Hmmmm" machte er fast wie ein kleines Kätzchen, als ich meinen Kopf auf seiner Brust abgelegt hatte und er seine Arme wieder um mich schlang.
Genießerisch schloss auch ich die Augen und spürte wie sich sein Herz unter mir bewegte. Auch nahm ich wahr, dass es anscheint nicht nur sein Parfüm war, was gut roch, sondern auch er selber. Unauffällig atmete ich tief ein und aus. Ich fühlte mich wohl in dem Moment.
Seit Jacobs Tod, war ich um seinen Todestag wahrscheinlich nie so entspannt gewesen wie jetzt gerade dank Felix. Kurz fragte ich mich, ob es falsch sei, doch den Gedanken verwarf ich. Ich wollte den Moment jetzt gerade nur genießen. Die letzten Tage hatte mich die Trauer zu sehr im Griff gehabt.

Fokus (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt