Kayas Perspektive:
Ich war seit ein paar Tagen wieder in Berlin zuhause und hatte frei. Die letzte Show von Wincent war perfekt gelaufen und seit dem hatte ich viel Zeit zuhause verbracht. Schließlich hatte ich Samuel und Finn lange nicht gesehen.
Doch für heute war extra nach Köln gereist.
Felix hatte mich vor drei Tagen spontan gefragt und ich hatte natürlich nicht ablehnen können. Zwar endete seine Tour auch in wenige Tagen, aber die Vergabe der 1. Live Krone war eine gute Möglichkeit ihn vorher schon einmal zu sehen.
Genau einen Abend würden Felix und ich haben. Einen Abend an dem wir uns sehen würden bevor er morgen wieder aus Köln abreisen würde, um weiter zu machen auf Tour. Ich hatte in Berlin noch einiges zu tun gehabt, weshalb ich leider nicht so früh hatte starten können, wie ich es mir gewünscht hätte. Außerdem hatte der Zug auch noch Verspätung, was mich schon wieder gestresst hatte. Ich würde es nur ganz knapp schaffen.
Zu meiner Erleichterung hatte ich heute Vormittag schon geduscht und mich geschminkt. Somit musste ich gleich nur einmal schnell meine Klamotten im Hotel wechseln. Julian hatte netterweise zugestimmt, dass er mich vom Bahnhof abholen würde und wir kurz im Hotel einen Stopp machen würden, bevor wir zu der Verleihung fuhren. Felix und auch Tommi würden schon dort sein hatte er mir gesagt.
Ich freute mich Felix wieder in echt zu sehen. Seit dem Streit wegen dem Bh hatten wir nur telefoniert. Einmal hatte es noch Stress gegeben, weil Felix Eifersucht wieder hochgekocht war, aber das hatte sich wieder gelegt.
Doch bis morgen früh hatten wir Zeit füreinander und ich wusste genau wie ich die Zeit nutzen wollte. Am besten ohne Klamotten im Bett. Ich vermisste ihn so.
>Wann kommst du an?< las ich Felix Nachricht auf meinem Handy.
>ca 20:30< antwortete ich ihm zügig.
In einer knappen Stunde würde ich ihn wieder sehen und die Vorfreude war enorm.
>Zimmernummer 269 ist meins. Ich bin vermutlich dann schon los, aber Julian hat meine Karte und du kannst dich kurz umziehen. Aber vielleicht holt dein Zug die Verspätung ja wieder ein< schrieb er nur zurück, was mich zum grinsen brachte.
Kurz überlegte ich etwas zu schreiben wie, „69 wie passend", ließ es aber dann bleiben und legte mein Handy beiseite.Mit meinem Koffer stand ich vor der großen Holztür und klopfte. Zimmer 269 stand in goldenen Buchstaben fett dort. Julian hatte mich wie abgemacht eingesammelt. Schon im Auto hatte er gesagt, dass es gut sein könnte, dass Felix und Tommi noch nicht los waren. Der Zug hatte wirklich etwas der Verspätung wieder aufgeholt.
Ein grinsender Felix öffnete mir schwungvoll die Tür.
„Na Püppi" fragte er lachend und zog mich an der Hüfte zu ihm ins Zimmer, um mich in seine breiten Arme zu nehmen.
Wie sehr ich dieses Gefühl vermisst hatte. Jede Berührung von ihm hatte auf mich noch immer diese Wirkung.
„Ick hab dich so vermisst" nuschelte er an meinen Kopf, während auch ich meine Arme um ihn schlang.
Lächelnd schaute ich zu ihm auf. Diese blauen Augen strahlten viel mehr, wenn man sie in echt sah und nicht nur über FaceTime. Auch sein Lächeln war so viel schöner in echt.
„Und was machen wir jetzt die paar Stunden die wir gemeinsam ham?" wollte er von mir wissen und ich grinste, während ich mich streckte, um seine Lippen zu berühren.
Der Kuss war unschuldig und wir beide genossen dieses Gefühl sichtlich, bis ich mich sanft von ihm löste.
„Erstmal muss ich mich umziehen und dann müssen wir los" sagte ich und er nickte leicht zähneknirschend.
„Organisiert als sei sie mal meine Managerin gewesen" zwinkerte er.
„Beim ausziehn kann ick dir behilflich werden" bot er ganz uneigennützig an.
„Danke, aber das schaff ich alleine schneller. Ich geh kurz ins Bad. Bist du schon fertig?" wollte ich wissen und betrachtete sein Outfit.
Er trug eine einfache Jeans und dazu ein T-shirt vor irgendeiner Marke die ich natürlich nicht kannte.
Sein nicken signalisierte mir, dass er fertig sei. Ich schnappte mir meine Sachen und verschwand im Bad.„Machst du das extra?" fragte Felix mich und ich hörte seinen schweren Atem.
„Was meinst du?" fragte ich scheinheilig und strich mit meiner Hand noch etwas mehr seinen Oberschenkel hinauf.
Der Saal war dunkel und wir saßen fast ganz hinten. Außerdem war neben uns eine Säule, welche uns etwas vom restlichen Publikum trennte. Seit zwei Wochen hatten wir uns nicht gesehen. Ich war bei der 1. Live Krone natürlich nicht als seine Freundin, sondern als Tourmanagerin und Kollegin, doch das war mir egal. Ihn nach zwei Wochen endlich wieder sehen zu können war toll.
Meine Hand lag nun sehr nah an seiner Leiste auf seiner Jeans. Applaus brach im Publikum aus, weil irgendwer vorne irgendwas gesagt hatte. Langsam fuhr ich mit meiner Hand näher dahin, wo sich in seiner Jeans langsam eine Beule anfing zu bilden. Seine Hand griff nun fest nach meiner.
„Du weißt was ick meine" sagte er mit zusammengebissenem Kiefer „lass es Kaya".
Unschuldig schaute ich ihn an, bis er den Kopf von mir wendete und wieder die Bühne betrachtete. Ich hatte einen heiden spaß. Weniger wegen der Auftritte, mehr damit dass ich Felix so gut provozieren konnte.
„Wollen wir nicht kurz raus gehn" schlug ich ihm ins Ohr flüsternd vor und streifte mit meinen Lippen zart seinen Hals.
Diese Berührung traute ich mich nur, da das Licht so gedimmt war, dass von den anderen Personen eh niemand hätte erkennen können, was ich tat.
„Kaya ick muss mit Tommi gleich nach vorne ey" zischte er etwas gereizt, er war deutlich angespannt und ich lehnte mich wieder von ihm weg.

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Fokus (Felix Lobrecht FF)
FanfictionWorauf will man in seinem Leben den Fokus setzten? Das fragt sich Felix, nachdem er Kaya kennengelernt hat. Die beiden verstehen sich gut, doch es ist nicht so einfach, wie man von außen denken könnte. Jeder hat seine ganz eigenen Probleme und dazu...