12. Isar

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Hey, ich hab ein neues Kapitel für euch. Mal wieder etwas länger. Ich hoffe es gefällt euch. Bis denne:)

Kayas Perspektive:

Als wir nach zwei Stunden die erste Pause machten, zog ich meine Kopfhörer aus den Ohren. Ich hatte die meiste Zeit der Fahrt über Musik gehört, da ich mich bei den Brüdern überflüssig gefühlt hatte. Ich hatte nicht stören wollen oder sie belauschen. Deshalb hatte ich demonstrativ schnell meine Kopfhörer in die Ohren gesteckt. Felix hatte zwar versucht mich in die Gespräche mit einzubeziehen, doch nach guten 20 Minuten hatten die beiden auch aufgehört zu reden und wir waren größtenteils schweigend gefahren. Das Foto aus meiner Hosentasche hatte ich mir angeschaut und danach sicher in mein Portemonnaie gesteckt. Außerdem hatte ich schon etwas gegessen, da ich hunger bekommen hatte.   
Felix lenkte die S Klasse auf dem Rastplatz neben den Bulli und hielt an. Meine Blase drückte ordentlich, da ich durch die Aufregung ziemlich viel getrunken hatte. Ich stieg aus und schloss die Tür hinter mir. Schnell machte ich mich auf den Weg zu den WCs, doch Felix holte mich auf dem Weg ein.
„Warte mal Kaya" rief er und ich hielt an, sodass er mich in wenigen Schritten hatte einholen können.
„Sorry für den doofen Witz vorhin. Hab darüber nachgedacht und der hätte echt nicht sein müsse. Manchmal fällt der Filter, welche Sachen ich raushauen kann und welche nicht, einfach weg. Ick will nicht, dass du dich unwohl fühlst oder so" entschuldigte er sich bei mir.
Ich nickte verstehend und machte eine Kopfbewegung in Richtung des Hauses. Zusammen liefen wir dahin, da er ebenfalls auf Toilette zu wollen schien.
„Vom Ding her kann ich mit sowas umgehen, aber ich will nicht, dass die Anderen denken ich hätte mich hochgeschlafen oder dass etwas zwischen uns läuft" erklärte ich ihm meine Gedanken.
„Ja kann ich voll verstehn, aber mach dir da keine Sorgen. Die wissen, dass dit nhn Spaß war und außerdem fang ich eh nichts mehr mit Angestellten an" sagte er und bog in dem Moment ab, da die Männer auf der anderen Seite die Toiletten hatten. Das war deutlich gewesen. Felix würde nichts mit Angestellten anfangen hatte er gesagt. Hieß das zwischen Nadja und ihm lief nichts oder wollte er mir nur deutlich machen, dass zwischen uns nichts laufen würde, da er in festen Händen sei? Ich war verwirrt. Außerdem hatte er gesagt, dass er nichts mehr mit Angestellten anfangen würde, hieß dies, dass er schon einmal was mit einer seiner Angestellten hatte? Ich wurde nicht schlau aus seiner Aussage. Egal meine Blase hatte Vorrang.

Beim Händewaschen traf ich auf Nadja, welche vor dem Spiegelstand und sich ihre Augenringe überschminkte. Sie lächelte mich an, sobald sie mich sah.
„Heute morgen zu wenig Zeit" erklärte sie kurz, wieso sie jetzt anfing sich etwas zurecht zu machen und ich musste lächeln.
Sie wurde mir immer sympathischer, doch mir schwirrte der Gedanke von ihr und Felix im Kopf herum.
Ich wusch mir meine Hände und betrachtete, wie sie gerade dabei war den Concealer zu verschmieren.
„Wenn du kurz wartest, bin ich auch gleich fertig" sagte sie. Ich nickte nur.
Sollte ich den Witz von Felix gleich ansprechen und klarstellen, das nichts zwischen uns gewesen war? Außer diesem Kuss, aber das hatten er und ich ja auch geklärt.
Fuuuck. Der Kuss. Wenn sie wirklich seine Freundin war, würde das hier ganz mies laufen, doch einfach schweigen konnte ich dann doch eigentlich auch nicht oder?
„Also..." nahm ich meinen Mut zusammen „also wegen dem Witz von Felix vorhin..." aus irgendeinem Grund konnte ich es nicht aussprechen und machte nur eine allgemeine Handbewegung.
„Also wegen dem Witz halt. Ich wollt nur sagen, dass das natürlich nicht stimmte. Also da musst du dir wirklich keine Sorgen machte, ich will euch da gar nicht..." ich wusste selber nicht wie ich dieses Satz beenden wollte und ließ ihn deshalb einfach so im Raum stehen.
Verwirrt legte sie ihren Concealer beiseite und schaute mich komisch an.
„Ich versteh nicht. Mir ist es doch völlig egal, mit wem Felix bumbst oder so" lachte sie und betrachtete danach ihr Werk zufrieden im Spiegel.
„Oh ach so. Also seid ihr nicht...?" stellte ich ihr eine der Fragen, welche mir die letzten Stunden im Kopf rumgekreist waren.
„Waaaaas? Ach so neiiiiin!" fing sie an zu lachen und konnte das Kichern kaum noch halten.
Ich stand daneben und schaute auf meine Fingernägel, bis sie sich wieder beruhigt hatte.
„Keine Sorge Kaya. Ich bin nicht seine Freundin, also alles gut. Und ob ihr was hattet oder nicht ist mir eigentlich total egal" sagte sie und lächelte mich nun wieder nett an.
„Wir hatten aber wirklich nichts" beteuerte ich.
„Ich glaub dir das wohl. Aber mach dir keine Sorgen. Der Rest weiß auch, dass es ein schlechter Witz war und außerdem ist er eh single, also kann er tun und lassen was er will" erzählte sie mir und zwinkerte mir leicht zu, als sie erwähnte, dass er Single ist.
Lachend verdrehte ich nur die Augen. Sie nahm mir wohl nicht ab, dass ich kein Interesse hatte.
„Ich hab kein Interesse. Wieso glaubst du mir nicht?" fragte ich die empört und kniff ihr leicht in die Seite.
„Weil ich Augen im Kopf hab. Das sieht man aus 10 Metern Entfernung, dass du ihn geil findest und ich hab euch keine zehn Minuten zusammen gesehen" sagte sie zwinkernd und hüpfte lachend ein paar Schritte vor.
„Leugnen bringt nichts. Meine Menschenkenntnis ist top" trällerte sie noch und lief lachend zu den Autos vor.

Fokus (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt