31. Ja oder nein?

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Hey, sorry dass es so lange gedauert hat. Bei mir ist es gerade stressig, wieso ich leider nicht regelmäßig zum schreiben komme. Hier aber ein kurzes Kapitel :). Ich hoffe es gefällt euch.
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Kayas Perspektive:

„Ich wollte fragen, ob du in Berlin mit mir auf ein Date gehen würdest" sagte er dann direkt heraus und seine eisblauen Augen trafen auf meine.

Verdutzt blieb mir kurz die Luft weg. Felix hatte mich gerade nach einem Date gefragt, wenn ich nicht ganz am träumen war.
„So Date Date mäßig?" hakte ich dümmlich nach und er grinste etwas verlegen.
„Ja also ick meen wenn du willst. Keene Ahnung" sagte er und rieb sich mit der Hand nervös den Nacken.
Tief durchatmen Kaya. Der Typ, bei dem du dich immer geborgen und sicher gefühlt hast, hat dich nur gerade nach einem echten Date gefragt. Damit hatte ich nicht gerechnet. Doch wie oft hatte ich mir das in den letzten Wochen gewünscht. Ich hatte bereut es unterbrochen zu haben, auch wenn ich meine Entscheidung nachvollziehen konnte. Ich konnte es mir selber nicht vorwerfen. Einsam hatte ich da gesessen und geweint, weil ich dachte den Mann weggestoßen zu haben, welcher mir wirklich etwas bedeutet hatte. Die Distanz des letzten Tourblocks hatte so wehgetan.
Dieser Tag war verrückt. Ich war überzeugt gewesen, dass er nichts von mir wollte, auch nachdem er die Kommentare laut vorgelesen worden waren und er versichert hatte, dass er kein Interesse an mir hatte. Allgemein waren die letzten zwei Wochen wie eine Achterbahnfahrt gewesen.
Umso länger ich mit meiner Antwort wartete, desto nervöser wurde Felix. Er stand vor mir, auf seiner Lippe kauend. Date mit Felix, ja oder nein? Ich musste eigentlich gar nicht lange überlegen. Die Antwort war klar. Gerade als ich zu einer Antwort ansetzten wollte kam José von der Seite und boxte Felix auf den Oberarm.
„Was geht Bruder?" rief der schon deutlich betrunkene José und hinter ihm grölten Matze und Sven.
Bevor ich eine Möglichkeit bekam Felix auf seine Frage zu antworten, zogen seine Kumpels ihn mit sich in die Bar und ich blieb verwundert alleine draußen zurück.
Das alles war gerade zu schnell gegangen und ich fragte mich, ob es Wirklichkeit gewesen war. Um mir sicher zu sein, dass ich nicht träumte, kniff ich mich einmal in die Hand. Ich spürte den mini Schmerz. Felix hatte mich gerade nach einem Date gefragt. Einem richtigen Date. Irgendwie konnte ich es noch nicht so recht begreifen.

Als ich merkte, dass ich wieder frieren begann, entschloss ich mich zu den Anderen rein zu gehen.
Lea war die erste die ich sah und sofort drückte sie mir einen Cocktail in die Hand.
„Wo warst du?" schrie sie gegen die Musik an.
Ich nahm einen großen Schluck aus dem Glas und setzte gerade zu einer Antwort an, als Becci sich zu uns stellte.
„Hey Kaya, cool dass du hier bist. Ich wollte mich nochmal bei dir bedanken. Dass du mitgefahren bist hat mir wirklich einiges leichter gemacht" sagte sie und lächelte mich herzlich an.
„Mir hat es auch wirklich Spaß gemacht" sagte ich und es war nicht gelogen.
„Wenn ihr mal kurzfristig wen braucht, sagt gerne Bescheid. Ich kann dann schauen was ich machen kann" sagte ich und sie lächelte dankend.
„Werden wir bestimmt mal drauf zurück kommen" sagte sie und lächelte.
„Ach und bevor ich es vergesse. Ich hab gesehen du hast dir Gedanken gemacht wegen den Kommentaren. Glaub mir das ist nichts großes. Zwei Tage und niemand erinnert sich daran. Also keine Sorge. Und sorry dass ich gedacht hatte, dass vielleicht zwischen naja Felix und dir was läuft" entschuldigte sie sich, doch ich wank ab.
Sie sollte sich keine Gedanken darum machen.
„Ich muss jetzt aber auch weiter. Feiert schön" sagte sie dann und berührte im weggehen kurz meine Schulter.
Ich hatte Becci auf Tour nur wenig gesehen und konnte sie allgemein schwer einschätzen. Sie war meist ruhig gewesen, hatte viel mit Felix geraucht und viel telefoniert. Ich tippte sie war allgemein nicht so gesprächig. Umso mehr freute mich unsere kurze Konversation gerade und dass sie versuchte mir die Angst wegen der Kommentare zu nehmen.
„Los, lass uns shots holen" rief Lea da schon und bevor ich ihr von Felix Frage erzählen konnten zog sie mich Bar.
Der Schnaps brannte in meinem Rachen und Lea und ich bekamen einen Lachanfall, als wir beide unsere komischen Gesichter betrachteten.
„Werden wir alt?" fragte ich und sie nickte.
„Also pur schmeckt das wirklich nicht mehr" sagte sie und nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Cocktail.
„Aber glaubst du wirklich wir können das nun plötzlich nicht mehr ohne eine Miene zu verziehen?" wollte ich wissen und sie zuckte lediglich die Schultern.
Als Lea und ich uns kennengelernt hatten, waren wir oft feiern gewesen und hatten alles Mögliche getrunken. Angefixt von der Idee bestellte ich uns zwei Shots Wodka und zwei Shots Tequila. Ohne großes zögern griffen wir danach und kippten den Wodka runter.
„In meiner Erinnerung leckerer, aber is machbar" sagte sie und ich stimmte ihr zu.
Danach war der Tequila dran, welcher mich jedoch noch nie so überzeugt hatte. Lea verzog keine Miene und bestellte sich sofort noch einen, während ich froh war mit Cocktail nachspülen zu können.

Ich tanzte den gesamten Abend viel mit Lea und Nadja. Die beiden hatten sich zwar erst heute kennengelernt, doch sie verstanden sich gut. Kawus gesellte sich ab und an zu uns und ich spürte seine Blicke zu Lea. Pass lieber auf, dachte ich mir und wünschte mir, dass er sich an ihr nicht die Zähne ausbeißen würde. Lea hatte Spaß und ging grinsend auf Kawus flirts ein. So war sie eben.
„Wenn da nicht heut noch was läuft" lachte ich und nickte in Richtung der beiden auf der Tanzfläche, während Nadja und ich uns Nachschub holten.
„Wo läuft was?" hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir.
Grinsend drehte ich mich zu Felix um.
„Na bei den beiden" sagte ich, versuchte ruhig zu bleiben, weil er uns so nah war und deutete in Kawus und Leas Richtung.
Er musste genauso grinsen wie ich.
„Dit hab ick vorhin schon aufm weg gedacht" lachte er und nahm einen Schluck von seinem Bier.
„Wie is denn das Gefühl nun die Tour durch zu haben?" wollte Nadja wissen und Felix überlegte kurz.
„Befreiend, aber auch traurig" sagte er und blickte dabei nicht zu Nadja sondern zu mir.
„Tja. Aber du spielst doch im Frühling wieder oder?" führte ich Smalltalk mit Felix, welcher nur nickte, mich aber nicht aus den Augen ließ.
„Ja im Frühjahr" stimmte er mir zu.
„Ich geh dann auch mal. Julian wollte noch... genau" hörte ich Nadja kurz darauf sagen und nahm wahr, wie sie sich weg bewegte.
Felix Augen lagen immer noch auf mir und er lächelte fast wie ein kleiner Junge.
„Ich hatte noch gar keine Antwort von dir bekommen" stellte er dann ruhig fest.
„Was?" fragte ich verwirrt, da ich mich komplett in seinem Blick verloren hatte.
„Auf die Frage nach dem Date. Ick hätt gern nh Antwort" sagte er und die Sicherheit war etwas aus seiner Stimme verschwunden.
„Ach so. Ja. Gerne geh ich mit dir auf ein Date" sagte ich und grinste verlegen.
Seine Mundwinkel hoben sich zu dem typischen Felix grinsen.
„Cool. Ick freu mich und wir machen ganz entspannt. Versprochen" sagte er und war im nächsten Moment auch wieder verschwunden bevor ich weiter nachfragen konnte.
Ich konnte nicht richtig fassen, dass wir gerade ein Date ausgemacht hatten, aber ich spürte schon jetzt ein Kribbeln in mir.

Der Abend konnte jetzt schon nicht besser werden. Felix hatte mich nach einem Date gefragt, schwirrte es dauerhaft in meinem Kopf herum.
„Samma was grinste so?" fragte Julian, welcher sich neben mir an der Bar zwei Flaschen Bier bestellte.
„Ach nichts" murmelte ich nur und verschwand auf der Suche nach Lea oder Nadja in die Menge.
Ich wollte feiern. Heute war der letzte „Arbeitstag" mit der Crew und ab Montag würde mein altes Leben wieder beginnen. Nur mit der Ausnahme, dass Felix und ich auf ein Date gehen würden.

Die Musik war laut und dröhnte in den Ohren. Viele mir bekannte Gesichter waren hier. Ich hatte bereits Danilo und Elvis gesehen. Auch Mike war da. Die meiste Zeit stand ich jetzt jedoch mit Nadja zusammen und trank, während wir im Takt wippten. Kawus und Lea hatte ich aus den Augen verloren. Ein Typ, er hatte sich als Leo vorgestellt, schien bereits besoffen zu sein und probierte mich gerade zum dritten Mal zum tanzen aufzufordern. Lachend gab ich ihm nach. Nadja hatte ihm schon abgewiesen. Ich brachte es nicht nochmal übers Herz. Der arme konnte ja nicht drei Körbe von mir an einem Abend bekommen. So wie er wankte, war es jedoch schwer sich mit ihm zu bewegen, weshalb wir hauptsächlich lachten. Er war mir auf Anhieb sympathisch, aber halt nicht Felix. Leo versuchte mich elegant zu drehen, doch da ich auch nicht mehr nüchtern war, musste es katastrophal aussehen. Ich tanzte notgedrungen ein Lied mit ihm, bevor ich versuchte wieder zu Nadja zu gelangen.
Plötzlich spürte ich sanfte Hände an meiner Hüfte. Gerade als ich mich umdrehen wollte, um zu schauen wer die Fremde Person war, hörte ich seine Stimme.
„Keene Sorge ich bins" flüsterte Felix und kam mir dabei sehr nah.
Die Angst, dass es jemand Fremdes war der mich so berührte war augenblicklich weg und ich fühlte mich erstaunlich wohl mit seinen Berührungen. Ich konnte seinen Atem leicht in meinem Nacken spüren, doch bei ihm ekelte es mich nicht an. Ob es von ihm beabsichtigt war, dass ich seinen Atem spürte oder nicht konnte ich nicht sagen. Ich bekam jedenfalls eine Gänsehaut.
„Ick kann mir ja schließlich nicht von einem Fremden hier meen Date ausspannen lassen" sagte er und kam um mich herum.
Leo schien zu merken, dass er wen neues zum tanzen brauchte und zog traurig lächelnd von dannen.
„Wie gefällt es dir bis her?" fragte Felix mich direkt.
„Jor ganz gut. Wie gefällt es dir denn? Ist ja deine Party, da ist das viel wichtiger".
„Mir gefällt es" rief er gegen die laute Musik an.
„Und wieso gefällt es dir?" hakte ich nach.
Wir beide waren bereits betrunken das wusste ich. Es war bereits halb drei. Einen Moment überlegte Felix was er antworten sollte.
„Weil du da bist und ick dich nach nhm Date gefragt habe" sagte er und grinste mich an.
Mein Herz wurde warm und er berührte mich zu sehen, wie er sich darüber zu freuen schien. Alles andere würde sich schon irgendwann klären. Gerade waren wir beide wohl einfach nur glücklich, dass wir irgendwann auf ein Date gehen würden.

Fokus (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt