17. Wärmflasche voller Liebe

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Kayas Perspektive:

Schnell hatte ich Felix Sachen ausgezogen und mir meine Sportsachen zusammengesucht. In Leggins und Sportbh stand ich nun vor dem Spiegel meines Zimmers und band mir meine Haare zu einem hohen Zopf zusammen, sodass sie mich gleich nicht stören würde. Ich war gespannt auf den Fitnessraum und gleichzeitig etwas nervös. Ich betrachtete mein Outfit im Spiegel. Gerade als ich anfing darüber nachzudenken, ob der BH wohl etwas zu wenig Haut bedeckte, klopfte es an der Tür. Ich war mir bei meinen Outfits noch nie unsicher gewesen und ich würde jetzt nicht anfangen damit mich zu fragen, ob es was zu freizügig sei! Selbstbewusst nickte ich mir im Spiegel zu und lief zur Tür.

„Bereit?" fragte Felix, welcher in Sportshorts und Muskelshirt vor mir stand. Ich betrachtete ihn kurz, wieder fiel mir auf, wie trainiert er aussah.
„Klar" erwiderte ich und zusammen liefen wir die Treppen bis zum Fitnessraum runter. Fahrstuhl fahren wäre mir jetzt irgendwie komisch vorgekommen, vor allem wenn uns andere Gäste in normalen Sache begegnet wären. Ich war froh, dass uns auf dem Weg niemand entgegenkam.
Ein Teil von mir erhoffte sich, dass niemand anderes im Fitnessraum sein würde, aber ich wusste, dass dies nicht passieren würde. Bestimmt hatten viele um diese Zeit den Gedanken gehabt Sport zu machen.
Wir hielten vor einer Tür mit der Aufschrift >Fitness Bereich<. Ich lächelte ihn noch einmal an, bevor ich hinter Felix eintrat und mich umschaute.
Es waren erstaunlich wenige Personen hier. Ich hätte mit mehr Menschen gerechnet. Um genau zu seien waren es drei. Jakob Felix Security Mann, Julian und eine fremde Frau mittleren Alters. Erleichtert spürte ich mich ausatmen.
„Da bist du ja Dicker. Ich hab dich vorhin mehrmals angerufen" sagte Julian zur Begrüßung an Felix gewandt und kam auf uns zu.
„Ja ick hatte zu tun man. Sorry" antwortete Felix nur und lief, ohne Julian weiter groß zu beachten an ihm vorbei, auf irgendwelche Gewichte zu.
„Okay" murmelte Julian nur verwirrt und schaute nochmal kurz seinem großen Bruder hinterher.
Während Felix losgelaufen war, war ich planlos im Raum stehen geblieben und hatte mich umgeschaut. Was sollte ich jetzt tun? Etwas überfordert inspizierte ich die Geräte. Das Laufband sprach mich am meisten an, weshalb ich mir überlegte dorthin als erstes zu gehen. Das hatte ich letztes Mal ja im anderen Hotel auch schon gemacht. Bei Laufen konnte ich bestimmt erstmal nichts falsch machen. Außerdem tat ich das ja eh öfters. Zwar draußen, aber egal. Gerade als ich mich in Bewegung setzten wollte, kam Julian auf mich zu.
„Du schaust sehr ausgeschlafen aus" stellte er etwas kritisch prüfend fest und ließ seinen Blick über mein Gesicht wandern.
„Darf ich jetzt nicht mehr gut schlafen, Jule?" fragte ich empört und musste grinsen.
Er hasste es, wenn ich ihn Jule nannte. Das hatte ich in den letzten Tagen rausgefunden und mir oft einen Spaß daraus gemacht. Allgemein verstand ich mich gut mit Julian. Wir machten zwar nicht viel, aber er war nett und wir ärgerten uns oft gegenseitig. Neben dem ganzen managen war das dann schon meist sehr gute Ablenkung.
„Doch doch. Aber du strahlst ja förmlich. Hast du gestern wen abgeschleppt?" fragte er spaßhaft, doch ich zuckte kurz zusammen.
„Quatsch ich doch nicht" entgegnete ich dann schnell.
Nichts anmerken lassen, sagte ich mir immer wieder.
„Biste dir sicher? Ick wollt dich nämlich vorhin wat fragen, aber du hast nich reagiert, als ich geklopft hatte. Dachte vielleicht hätteste Besuch gehabt" fuhr er fort.
Ich zuckte etwas zusammen. Er hatte bei mir geklopft? Schnell fing mein Gehirn an zu rattern, was konnte ich ihm jetzt am besten erzählen? Er dachte eh schon, dass ich wen mit nachhause genommen hatte. Mist.
„Ich ähm hab einen sehr tiefen Schlaf und bin deshalb so ausgeschlafen. Ich hab aber niemanden abgeschleppt" nuschelte ich etwas verlegen.
Ich wollte mir nichts anmerken lassen, doch ich wusste, dass ich nicht besonders gut darin war.
„Tiefer Schlaf, ach so. Na dann" sagte er mysteriös grinsend, lief wieder zu seiner Übung und ließ mich damit allein zurück.
Mist, wahrscheinlich hatte er eine Vermutung. Ich Trottel hatte ihm bestimmt nichts vorspielen können.
Hilfesuchend drehte ich mich zu Felix, doch er war schon konzentriert beim warm machen. Ihn anzusprechen würde nichts bringen. Außerdem konnte er eh nichts daran ändern. Julian dachte ja nur, dass ich wen mit ins Hotel genommen hatte. Felix hatte er dabei ja nicht erwähnt. Also ausatmen und anfangen.

Fokus (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt