19. Billard

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Da ich leider krank bin nur ein kurzes Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem.
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Kayas Perspektive:

„Kaya ick brauch dich gleich nochmal wegen dem Outfit im Backstage" rief Felix mir hinterher, während ich gerade auf dem Weg zu einem der Techniker war. Bei dem Licht stimmte nämlich noch etwas nicht.
Um Felix zu signalisieren, dass ich ihn gehört hatte, hob ich nur den Daumen und lief weiter durch den großen Flur der Venue. Erstmal war es mein Job die Techniker zu finden und nicht Felix beim Outfit zu helfen, auch wenn ich natürlich die Zeit mit ihm genoss.
„Alter, seit wann fragst du wen um Hilfe und dann net mal mehr mich?" hörte ich hinter mir Julian empört seinen großen Bruder fragen.
Ein Moment des Schockes schoss durch meinen Körper. Hatte sonst Julian Felix geholfen? Streit wäre jetzt wirklich nicht gut. In einer Stunde würde die Show beginnen und alle waren eh schon gestresst genug. Julian und ich hatten die Shows in Halle und Erfurt zwar gut im Griff gehabt, aber nun lag auch viel mehr Verantwortung auf mir, was mich leicht stresste. Becci war meist im Hotel und mit anderen Klienten beschäftigt, weshalb Julian und ich die Shows managten.
Mit Julian klappte alles wirklich gut. Doch trotzdem war es eine neue Belastung. Ich war die Neue im Team. Wenn ich ein Streitpunkt wäre, würde das nicht gut sein. Seit wir auf Tour waren, hatte ich mich nämlich wirklich gut eingearbeitet. Da wollte ich nicht noch für Streit zwischen den Brüdern gesorgt haben, doch eigentlich konnte ich ja nichts dafür. Es war Felix Entscheidung, dass ich mir sein Outfit nochmal ansehen sollte. Dass Julian das sonst immer gemacht hatte, hatte ich bis jetzt nicht gewusst. Egal, dafür hatte ich jetzt keinen Kopf. Jetzt musste ich erstmal den einen Techniker finden, der mich vorhin wegen dem Lichtproblem angesprochen hatte. Belz regelte das zwar alles gut, doch zu zweit war es einfacher.

Leise klopfte ich gegen die Tür zum Backstage.
„Herein" hörte ich Felix rufen und öffnete die Tür.
Er und Julian saßen auf dem Sofa, die Musik war laut. Julian rauchte, während Felix sich noch seine Kippe drehte.
„Du meintest ich soll noch ma rum kommen" sagte ich etwas verunsichert.
Die Blicke von beiden lagen nämlich auf mir. Julians eher abschätzig, Felix neutral. Wenn neben Felix und mir noch wer im Raum war, war ich verunsichert, wie ich mit ihm umgehen sollte. Dass wir die letzten Tage fast täglich heimlich geknutscht hatten, durfte ich mir nicht anmerken lassen. Er ging so professionell damit um und diese Distanz, welche dann zwischen uns entstand, verunsicherte mich. Es war, als hätten wir uns nie geküsst und als wären wir nicht vertraut, wenn jemand anderes anwesend war.
„Jenau ick brauchte deene Meinung" sagte er und stand auf.
„Ick hab schon verstanden. Ick werd wohl net gebraucht" maulte Julian und stand etwas beleidigt auf.
„Ähm ich muss auch nicht. Ich wusste nicht dass du sonst... ich will nicht... ähm" probierte ich ihn aufzuhalten, doch er unterbrach mich, kurz bevor er die Tür erreichte.
„Alles jut. Is kein Ding" sagte er und lächelte mich an.
Anscheint war sein beleidigt sein nicht ganz so ernst gewesen, was mich beruhigte. Mit großen Schritten verließ Julian den Backstageraum und schloss die Tür hinter sich.
Kawus hatte, da die Venue heute groß war, seinen eigenen Raum, weshalb nun Felix und ich zu zweit hier standen.
„Hey" sagte er leise und kam mir augenblicklich näher.
Gesehen hatten wir uns heute noch nicht richtig, da er vormittags ein Interview gehabt hatte und ich mit Julian schon hier gewesen war. Auch beim Frühstück hatten wir uns knapp verpasst gehabt.
Ich lächelte ihn an und spürte das Kribbeln in meinem Bauch, als er seinen breiten Arm um meine Taille schlang und mich zu sich zog. Sanft legte er seine Lippen auf meine und sofort erwiderte ich seinen Kuss. Keine 24 Stunden war es her, dass ich seine Lippen zuletzt berührt hatte. Für meinen Geschmack jedoch schon zu viel. Oh Gott. Wie ich mich anhören musste.
Langsam löste ich mich von ihm.
„Bin ich wegen deinem Outfit hier oder zum knutschen?" fragte ich unschuldig und brachte eine armlänge Abstand zwischen uns.
„Naja ick würd sagen beides".
Ich nickte verstehend.
„Ich hab mal gehört, erst kommt die Arbeit und dann das Vergnügen" warf ich zwinkernd ein.
An ihm vorbei lief ich auf die Kleiderstande zu, wo mehrere Oberteile dran hingen. Darunter standen zwei paar Schuhe und seitlich lagen zwei seiner Hosen.
„An was hattest du den gedacht?" fragte ich und schob meine Hände zwischen die Oberteile.
„Ick dachte erstmal knutschen wir" sagte Felix und schlang seine Arme von hinten um mich, um seinen Kopf auf meine Schulter zu legen.
Ein Lachen entfuhr mir und ich spürte, wie er schmunzelte.
„So geht das hier aber nicht Freundchen" entschied ich und schüttelte ihn schweren Herzens ab, auch wenn ich das Gefühl von seinen Armen um mich liebte.
Am liebsten wollte ich, dass er mich nie wieder los ließ, doch er musste bald auf die Bühne. Außerdem konnte jeder Zeit jemand reinkommen. Hier zu vertraut zu sein, war jedes Mal ein Risiko und das wussten wir beide. Trotzdem schien Felix eigentlich gar kein Interesse für die Klamotten zu haben.
„Wenn du nichts sagst, leg ich dir was raus wie bei nhm kleinen Kind" drohte ich ihm und er fing lachend an sich die Oberteile anzuschauen.
„Was hältst du von dem schwarzen GUCCI Shirt?" fragte er und zog den Bügel hervor.
Nicht ganz so überzeugt rümpfte ich die Nase.
„Du weißt, was ich von diesen Markensachen halte" sagte ich schulterzuckend.
„Ick dachte, dit könnt aber mit der Jeans und den weißen Nike ganz geil aussehn" sagte er und zog besagte Hose aus dem Stapel.
„Zeih doch mal an, dann können wir ja gucken" meinte ich und er nickte.
Sofort zog er sich sein Oberteil über den Kopf und legte es auf das Sofa neben ihm. Ich konnte nicht anders, als seine Muskeln zu betrachten. Wie seine Bauchmuskeln sich bewegten, als er das andere Shirt griff und sich über den Kopf zog. Ich spürte, wie attraktiv ich ihn fand. Er bemerkte meinen Blick natürlich und grinste. Langsam fing er an seinen Gürtel zu öffnen und beschämt drehte ich mich weg. Zwar hatte ich ihn schon in Boxershorts gesehen, doch gerade schien mir das irgendwie unpassend zu sein. Angestrengt schaute ich meine Fingernägel an.
„Bin fertig, kannst dich umdrehn" sagte er und allein von der Stimme her hörte ich sein grinsen.
Und schon wieder sah er gut aus stellte ich fest, als ich mich zu ihm zurück drehte. Es war egal was er trug, heiß war er so oder so.
„Was sagtst du?" wollte er von mir wissen und drehte sich einmal für mich im Kreis.
„Ich würde sagen gut, aber das Oberteil is halt nicht so meins" sagte ich und zwinkerte ihm zu.
„Tja aber ick magst" sagte er frech wie ein kleiner Junge und ich musste grinsen, als mich sein Blick traf.
Wie automatisch kamen wir uns grinsend näher.
„Dann zieh es an" murmelte ich noch und kurz darauf spürte ich seine Lippen wieder auf meinen.

Fokus (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt