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Das Essen endet und Yeosangs Eltern haben die kleinsten Details aus den beiden raus gequetscht. Jongho und ich erwidern nur amüsiert die hilflosen Blicke, während Yeosang versucht, seinen Eltern dazwischen zu reden.
Wir helfen schnell mit abräumen und gehen dann nach oben um das Zimmer wieder herzurichten.

„Ich will nicht unterbrechen oder so, aber ich muss los, Hongjoong wartet auf mich. Ich hab ihm versprochen mit ihm in die Stadt zu gehen. Ist es okay wenn ich gehe?"
„Klar, du kannst ruhig los. Falls du was vergisst, kann ich's ja einfach vorbei bringen. Sag allen schöne Grüße."
Yeosang blickt von seinem Regal auf und reicht Jongho seinen Rucksack.
„Ich komm eben noch mit runter."

Ich bleibe oben mit San und Seonghwa. Lust nach Hause zu gehen habe ich nicht und auch zu großes Unbehagen vor dem, was auf mich wartet.
Als Yeosang wieder auf dem halben Weg die Treppe hoch ist, stoppt Seonghwa ihn.
„Meine Mutter hat mir auch grad geschrieben, dass ich nach Hause kommen soll." Er schnappt sich seine Sachen, verabschiedet San und mich mit einem Handschlag und folgt Yeosang zur Haustür.

Es dauert etwas bis Yeosang wieder bei uns ist, mit leicht roten Wangen und selig lächelnd.
„Ich sollte auch langsam los, gehst du auch Wooyoung?", fragt mich San elegant und hebt unsere Rucksäcke vom Boden auf.

„Ja warum nicht." Ich nehme meine Sachen entgegen und verlasse mit ihm das Zimmer.
„Geh schon, mal vor, den Weg kennst du ja.", sage ich zu San, nachdem ich Yeosang mit einem Handzeichen zu verstehen gebe, dass er kurz auf mich warten soll.
„Yeosang, kann ich hier vielleicht noch eine Nacht schlafen?", bitte ich meinen besten Freund und schaue ihn mit meinem süßesten Blick an.
„Hm, ich muss mit meiner Mutter reden, aber da du ja sowieso öfters länger bleibst als geplant, wird das, denke ich mal, kein Problem sein."
Ich umarme ihn schnell und mache mich auf den Weg, San hinterher. Unten schnappe ich mir mein Board, ziehe meine Schuhe an und schlüpfe unter Sans Arm durch die Tür.
„Tschüss Yeosang und danke noch mal das wir hier übernachten durften. Miss Kang." Er verbeugt sich. „Man sieht sich Yeosang, Tschüss Yuna."
Ich ziehe San mit mir die Einfahrt lang.
„Na dann, man sieht sich San. War cool gestern." Ich muss mir automatisch an meinen Hals fassen. San lächelt.
„Ja fand ich auch, ich hoffe du bekommst keinen Ärger oder so deswegen." Er deutet ebenfalls an meinen Hals.
Ärger? Wie süß er ist. Wenn meine Eltern das bloß überhaupt bemerken würden.
„Okay, ich muss los. Tschüss Woo." „Tschüss San", erwidere ich und nehme ausnahmsweise den Weg außen herum.

Mit meinem Schlüssel in der Hand stehe ich wenig später in unserem Hausflur.
„Mom, Dad, ich bin wieder da."
Keine Antwort.
Vorsichtig stelle ich mein Pennyboard in die Garderobe, hänge meine Jacke auf und schlüpfe aus meinen Schuhen, die ich sowieso nur halb an hatte. Leise laufe ich in die Küche und dann durchs Wohnzimmer. Eigentlich sieht alles aus wie immer, es ist nicht groß verwüstet oder sonst etwas.
Ich gucke als erstes im Schlafzimmer.
Mein Dad liegt ordentlich umgezogen, friedlich schlafend im Bett.
Aus dem Gästezimmer nebenan kommen leise Atemzüge. Ich schiebe die Tür ein Stück auf und sehe meine Mutter, mit zerzausten Haare und leicht verschmiertem Make-up auf dem kleinen Bett liegen. Sie hat noch ihr kurzes Abendkleid an und ihre Highheels liegen auf dem Boden.
Schnell wecke ich sie. „Dad schläft noch, geh ins Bad."
Sie richtet sich müde auf und verschwindet ein wenig unsicher auf den Beinen aus dem Raum, während ich das Zimmer aufräume.
Dann gehe ich hoch und überlasse meinen Eltern die weitere Situation.

Oben sehe ich das Yeosang mir geschrieben hat.

Für meine Eltern ist es okay wenn du nochmal hier pennst, für mich natürlich auch. Kommst du so in einer Stunde?

Yo

So packe ich meine Sachen für morgen und die Schule also erneut und sortiere meine Wäsche.
Dabei bemerke ich, dass ich Sans Pulli mitgenommen habe. Schnell lege ihn abseits auf mein Bett.
So lange ich noch nicht los muss liege ich ebenfalls auf meinem Bett und höre meinen Eltern bei ihren Gesprächen zu.
Es scheint, als ob mein Dad noch nichts über gestern Nacht herausgefunden hat.
Und als die Zeit endlich um ist verschwinde ich schnell zu Yeosang.

Der Zettel in der Küche wird wahrscheinlich ignoriert.

Keep me | WoosanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt