Am nächsten Morgen bin ich vor meinem Wecker wach und komme grade aus dem Bad als er klingelt. Ich mache ihn aus und gehe zu meinem Schrank. Ein kurzer Blick aus dem Fenster sagt mir, dass sich der Regen von gestern verzogen hat und nun die Sonne friedlich auf unser Haus scheint.
Ein T-Shirt und eine einfache graue Hose würden reichen. Erst nachdem ich meine Haare gestylt habe, nehme ich mein Handy und schaue nach, ob mir jemand geschrieben habe.
Zwei Leute fallen mir gleich ins Auge. Jongho schreibt, dass er sich mal mit San getroffen hatte und ihn ganz nett fand.
San, das er echt gerne mitkommen will und fragt ob wir am Samstag Zeit hätten.
Schon wieder etwas überfordert scheibe ich Yeosang an, der zum Glück schon wach ist, aber meint, dass ich ihm gleich auf dem Weg zur Schule alles erzählen soll.
Ich nehme meinen Rucksack und schleiche die Treppe runter. Da mein Vater noch nicht wach und meine Mutter bei der Arbeit ist, mache ich mir alleine etwas zu Essen.
Es dauert dann doch länger als ich dachte, bis ich das Haus verlasse. Yeosang wartet schon auf mich, als ich die Einfahrt zu seinem Haus erreiche.„Hey wie geht's dir?" „Auf jeden Fall schon besser als gestern, aber ich denke einen Tag länger zu Hause wäre auch nicht schlecht gewesen. Aber ich muss doch schauen wie es mit dir und San läuft." Ich verdrehe die Augen und gehe wieder los, zur Bushaltestelle, die am Anfang der Straße liegt. Als wir unter der kleinen Überdachung des Haltestellenhäuschens stehen, suche ich mal wieder nach meinen Kopfhörern.
„Es kann doch nicht sein, dass die bescheuerten Kabel jedes einzelne Mal verknotet sind, wenn ich sie brauche.", beschwere ich mich nebensächlich bei Yeosang. Ich atme einmal tief durch und fange an, an den Kabeln rumzurupfen.
„Die haben der nichts getan.", kommentiert er kritisierend meine, etwas unsanfte, Vorgehensweise.Wie ein Engel hält er mir kurz darauf einen von seinen AirPods hin, den ich dankbar annehme.
Der Bus kommt und wir setzen und in der Mitte auf einen hoch gelegenen Doppelsitz. Zum Glück fährt der Bus bis zur Schule durch und ich kann mich die folgenden 25 Minuten an Yeosang lehnen und mit Musik in den Ohren auf den Tag vorbereiten.
Nach ein paar Stationen habe ich eine angenehme Position gefunden und fange wieder an weg zu dösen, da bemerke ich wie Yeosang neben mir plötzlich hibbelig wird.Unzufrieden öffne ich meine Augen und gucke zu ihm hoch. Doch er ist vollkommen auf das fokussiert, was er mit seinen Blicken festhält.
Ich folge seinem Blick und erschließe mir was los ist.
Ein paar Meter vor uns sitzt ein gutaussehender, blonder Junge, der die Aufmerksamkeit meines besten Freundes auf sich gezogen hatte.
Ich muss zugeben, dass die Sonne äußerst vorteilhaft auf seinen Kopf scheint und so seine Gesichtskonturen sehr gut zur Geltung kommen.Und dieser Junge ist niemand anders als Park Seonghwa.
Schnell nehme ich meinen Kopf von Yeosangs Schulter und lehne mich ans Fenster, nicht, dass sein Traumprinz zu uns schaut und denkt wir wären zusammen oder so.
Prüfend sehe ich den Jungen neben mir an. Mir fällt jetzt erst auf, dass er sich sorgfältig über geschminkt, seine Haare gemacht und seinen Kleiderschrank durchwühlt hat. Er trägt eines dieser komplett durchgestylten Outfits, die einfach perfekt sind. Und an Yeosang sehen sie einfach noch perfekter aus, weil er ein Händchen für Mode und Fashion hat
Ich muss lächeln während ich daran denke, was heute noch so passieren könnte.
Es fängt damit an, dass Seonghwa sich etwas zwei Minuten später zu uns umdreht, seine Haare zurückstreicht und Yeosang anlächelt. Er bekommt einen halben Herzinfarkt und klammert sich an meinen Arm.
Und als er mich wieder los lässt und ich meine Jacke hoch schiebe, meine ich minimal den Anfang eines Blauen Flecks zu sehen.
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Keep me | Woosan
Fiksi PenggemarAbgesehen davon, dass wir aus derselben Flasche trinken. Ich gebe sie ihm zurück und er guckt mich an. „Fandest du mich gut?" „Ja. Sehr gut.", er hebt eine Hand und streicht mir eine Strähne aus der Stirn, „Und du? Fandest du dich auch gut?" ...